OB für eigenes Personal vor Ort

Homburg · Der Betreiber des Homburger Wertstoffzentrums steigt bekanntlich zum Jahresende aus (wir berichteten). Der Rat diskutierte gestern die Zukunft; OB Schneidewind bevorzugt eigenes Personal vor Ort, dem stimmte der Stadtrat zu.

 Gestern beriet der Homburger Stadtrat, wie es nach dem angekündigten Ausstieg des Betreibers des Wertstoffzentrums am Zunderbaum zum Jahresende im Januar weitergehen soll. Foto: Thorsten Wolf

Gestern beriet der Homburger Stadtrat, wie es nach dem angekündigten Ausstieg des Betreibers des Wertstoffzentrums am Zunderbaum zum Jahresende im Januar weitergehen soll. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Was wird aus dem Homburger Wertstoffzentrum des Entsorgungsverbandes Saar (EVS)? Bekannt ist bislang, dass der bisherige Betreiber zum Jahresende aussteigen wird (wir berichteten). Damit stellt sich für die Stadt die Frage, wie es danach weitergehen soll. Möglich und theoretisch denkbar ist vieles, von einer erneuten Vergabe des gesamten Betriebs bis zu einer Teil- Übernahme durch die Stadt selbst.

Gestern Abend befasste sich vor diesem Hintergrund der Homburger Stadtrat mit dem Thema. Stunden zuvor hatte Homburgs Oberbürgermeister seinen Vorschlag für die Zeit nach dem 31. Januar 2016 erläutert. Der sieht eine Mischung aus Fremdvergabe und Eigenregie vor. "Meine Empfehlung ist, dass wir die gesamte Logistik, also die Verwertung von Verwertbarem und die Entsorgung des Mülls, öffentlich ausschreiben. Die Stadt Homburg soll aber das Personal vor Ort selbst stellen. Wir glauben nach einer Rücksprache mit dem EVS, dass dies die etwas günstigere Variante für die Stadt Homburg ist. Wir wissen aber nicht, ob wir mit den Mitteln des EVS kostendeckend arbeiten können."

Hier verwies Schneidewind auch auf die politische Diskussion, die eine Beteiligung der Gemeinde Kirkel und der Stadt Bexbach am Defizit des Wertstoffzentrums einfordere, "weil wir hier in Homburg natürlich auch Bexbacher und Kirkeler Bürger versorgen."

Dafür sei, so Schneidewind, die Verhandlungsposition aber schwierig, da der EVS für seine Wertstoffzentren festgelegt habe, dass jeder überall seinen dafür vorgesehen Müll entsorgen könne. "Damit ist ist Verhandlungsposition, um von Bexbach oder Kirkel ein bisschen Geld zu bekommen, nicht einfach. Nichts desto Trotz sollte man es versuchen." Schneidewind gestand ein, dass es innerhalb der Verwaltung auch Stimmen gebe, die sich für eine komplette Fremdvergabe des Wertstoffzentrums ausgesprochen hätten - denn damit hätte Homburg mit der Anlage am Zunderbaum gar nichts mehr zu tun und müsse sich auch nicht um die nötige Personalisierung kümmern. "Das ist sicherlich richtig. Aber ich denke, dass wir mit eigenem Personal vor Ort zusätzliche Wünsche erfüllen können." Hier erinnerte Homburgs OB an eine Dienstleistung der Arbeiterwohlfahrt aus der Vergangenheit, die gegen Gebühr Elektro-Altgeräte abgeholt habe. "Das gibt es heute nicht mehr. Aber gerade ältere Menschen fragen recht oft nach einem solchen Service." Der sei mit eigenem Personal dann durchaus denkbar, wenn man mit Blick auf die Kosten auch die Öffnungszeiten an weniger nachgefragten Tagen einschränke und dafür einmal im Quartal einen solchen Service anbiete. Unabhängig, in welcher Form es nun weitergehe, werde die Anlage am 2. Januar geöffnet sein, "wie auch immer".

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