Die Sozialdemokraten stehen hinter Martin Schulz

Homburg · Es kam, wie es sich viele in den Reihen der SPD hätten noch vor Monaten kaum vorstellen können: Ihr Kanzlerkandidat kommt nach Homburg - und das Kulturzentrum Saalbau platzt fast aus allen Nähten. Doch mit dem Auftritt von Martin Schulz gestern geschah genau das. Dass sich unter den Gästen bei weitem nicht nur Schulz-Fans und SPD-Mitglieder befanden und, im persönlichen Gespräch, auch so mancher, mit und ohne Parteibuch, forderte, dass "Schulz endlich liefern muss", auch das gehörte zur Geschichte von gestern Abend.

Martin Schulz konnte gestern in Homburg auf die Begeisterung seiner Partei setzen. Foto: Thorsten Wolf

Martin Schulz konnte gestern in Homburg auf die Begeisterung seiner Partei setzen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es überwog aber deutlich der "Schulz-Effekt". Als Stefan Pauluhn, der Fraktionsvorsitzende der SPD im saarländischen Landtag, um kurz nach 19.30 Uhr und damit mit rund einer halben Stunde Verspätung, das Kandidaten-Duo Schulz/Rehlinger im Saalbau begrüßen konnte, brandete Jubel auf. Pauluhn war es auch, der in seiner Begrüßung deutlich machte, dass Schulz' Botschaft den Saalbau eigentlich schon erreicht habe, lange bevor der Kandidat selbst die Bühne betrat. "Ich habe eine Traum gehabt: Ich habe geträumt, ich würde hier im Saalbau diese Rede halten und der Saal wäre halb leer." Dass dies nicht so sei, brachte der SPD-Politiker in einen direkten Kontext mit der Woge an Unterstützung, die die Kür von Schulz als Kanzlerkandidat der SPD in den vergangenen Wochen gebracht habe. "Wir haben im Saarland weit über 200 Partei-Neueintritte zu verzeichnen."

Pauluhn verband auch die anstehende saarländische Landtagswahl Ende März als Wegweiser für den Entscheid im Bund im kommenden Herbst. Bevor die SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger, sie steht in diesen Tagen im Endspurt um den Entscheid im Saarland, und Martin Schulz selbst dann die Bühne betraten und für die Positionen in Land und Bund, Stichwort: soziale Gerechtigkeit, warben, verteidigte Pauluhn seinen Kanzlerkandidaten gegen Angriffe aus der Union. "So viel Unfug, wie schon lange nicht mehr" werde da verbreitet, so dazu, dass Schulz kein Abitur habe. Pauluhn: "Ich oute mich da mal: Ich hab auch kein Abitur. Aber Fraktionsvorsitzender geht, oder?"

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