Heute beginnt die Hochschulwoche

Homburg · Mit einer Preisverleihung sowie einem Vortrag über Viren und Krebs beginnt heute eine Woche voller Wissenschaft, die Hochschulwoche. Einen Höhepunkt erlebt sie am Freitag mit der langen Nacht der Wissenschaften am Uniklinikum.

 Begehbare Organe wird es auch diesmal bei der langen Nacht der Wissenschaften wieder geben. In diesem Jahr ist es aber nicht wie auf unserem Archivfoto eine Lunge, die näher erkundet werden kann, es wird eine überdimensionale Gebärmutter präsentiert. Foto: Thorsten Wolf

Begehbare Organe wird es auch diesmal bei der langen Nacht der Wissenschaften wieder geben. In diesem Jahr ist es aber nicht wie auf unserem Archivfoto eine Lunge, die näher erkundet werden kann, es wird eine überdimensionale Gebärmutter präsentiert. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Hochschulwoche ist mittlerweile mehr als ein halbes Jahrhundert alt - spannend bleibt sie aber dennoch. Auch deswegen, weil sie sich nach dem kompletten Umzug vom November in den Sommer vor einigen Jahren nun wieder in vollem Umfang präsentiert. Besonders attraktiv ist sie zudem alle zwei Jahre, wenn der mit 10 000 Euro dotierte Wissenschaftspreis der Stadt Homburg vergeben wird. Auch die 54. Auflage ist wieder ein Preisträger-Jahr und so werden heute Abend, 19.30 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses, Am Forum, bei der Eröffnung der Hochschulwoche - getragen wird sie von der Stadt Homburg , der Volkshochschule (VHS) und der Medizinischen Fakultät gemeinsam - auch zwei Forscherinnen geehrt: die Doktorandin Anna-Maria Miederer und Dr. Dalia Alansary, aus der Abteilung für Molekulare Biophysik unter der Leiterin Professor Barbara Niemeyer, wie die Stadt auf Anfrage mitteilte. Beide haben in Homburg , aber auch in anderen Städten und Ländern studiert - Anna-Maria Miederer, die aus Franken stammt, zum Beispiel im französischen Lyon, Dalia Alansary unter anderem in Kairo in Ägypten, wo sie auch geboren wurde.

In der Arbeit der beiden 27 und 38 Jahre alten Preisträgerinnen geht es demnach verkürzt gesagt um Folgendes: Im menschlichen Körper ist Kalzium nicht nur für den Knochenaufbau und die Muskelkontraktion, sondern für viele Arten der Kommunikation zwischen Zellen von größter Bedeutung. Insbesondere auch im Immunsystem des Körpers orchestriert Kalzium die Zusammenarbeit eines Teams aus vielen verschiedenen Zelltypen. Die beiden Preisträgerinnen haben eine neue Variante eines Proteins entdeckt. Das Protein, das anders auf Kalziumsignale reagiert als die Normalversion, ist ein guter Kandidat, um das Abwehrsystem nach Aktivierung wieder abzuschalten und so zum Beispiel Autoimmun-Erkrankungen vorzubeugen. Auch die Stärke der Immunantwort könnte davon gesteuert werden. Die beiden Forscherinnen haben die Ergebnisse ihrer Arbeit zusammen mit ihrer Abteilungsleiterin Barbara Niemeyer zu Beginn dieses Jahres in der renommierten Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht.

Neben der Preisverleihung wird es am Montag nach den Eröffnungsansprachen von Willi-Günther Haßdenteufel, dem Vorsitzenden der Volkshochschule, Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und von Professor Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät, auch den gewohnten Festvortrag geben. Diesmal geht es dabei um das Thema "Viren und Krebs. Neue Wege der Infektions- und Tumorforschung im Saarland". Die Professorin Sigrun Smola, Direktorin des Instituts für Virologie am Uniklinikum, wird hier Näheres vermitteln. Und selbstverständlich gehört auch die Musik der Uni-Bigband zu einer Hochschulwochen-Eröffnung dazu.

Weitere Termine der Hochschulwoche sind dann eine Gastvorlesung im Rahmen der Paul-Fritsche-Stiftung, Wissenschaftliches Forum am morgigen Dienstag, 9. Juni, 18.15 Uhr im Hörsaal der medizinischen Biochemie, Gebäude 45. Hier geht es um Spiritualität/Religiosität als Ressource in einer säkularen Welt. Thematisiert wird dies von Professor Arndt Büssing vom Institut für Integrative Medizin der Universität Witten/Herdecke.

Am Freitag, 12. Juni, endet die Hochschulwoche mit der langen Nacht der Wissenschaften auf dem Gelände des Uniklinikums, bei der man hinter die Kulissen von Operationssälen, Laboren, Instituten und Kliniken schauen kann. Die lange Nacht feiert in diesem Jahr sogar Geburtstag. Zum zehnten Mal sind Interessierte auf dem Homburger Campus und im Uniklinikum willkommen. Eröffnet wird sie um 17 Uhr auf der großen Festwiese direkt am Haupteingang.

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