Betriebsleiter des Kombibades geht

Homburg · Die Firma Berndorf Bäderbau ist Hauptgesellschafter beim Homburger Kombibad. Sie wird künftig mit einem neuen Badbetreiber zusammenarbeiten. Der bisherige Betriebsleiter im Koi verlässt das Haus kurzfristig bereits im August.

 Das Homburger Kombibad wurde im Dezember 2014 eröffnet. Seit dem Sommer 2015 können die Badegäste auch den Bereich unter freiem Himmel (siehe Foto) nutzen. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Das Homburger Kombibad wurde im Dezember 2014 eröffnet. Seit dem Sommer 2015 können die Badegäste auch den Bereich unter freiem Himmel (siehe Foto) nutzen. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Foto: Thorsten Wolf/SZ

Gut anderthalb Jahre nach seiner Eröffnung gibt es eine größere Veränderung im Homburger Kombibad Koi: Einer der Gesellschafter, Gregor Korda, der mit seiner Firma Korda Pro die Betriebsführung für das Schwimmbad und den Saunabetrieb von Beginn übernommen hatte und auch bei der Planung des Bades von Beginn an involviert war, steigt Ende August aus. Hintergründe über das Ausscheiden wurden gestern nicht bekannt, aber in Homburg ist seit längerem zu hören, dass das neue Bad insgesamt besser laufen könnte.

Nun muss also ein neuer Betreiber her - und der ist laut Stadt bereits gefunden. Es handelt sich dabei um die Firma Aquantas aus Leingarten bei Heilbronn. Diese hatte Korda Pro bereits ab 2011 beim Erlebnisbad Calypso in Saarbrücken und 2010 beim Südbad in Trier ersetzt. Bei Letzterem handelt es sich im Übrigen ebenfalls um ein PPP-Projekt - wie in Homburg (siehe Info-Kasten).

Gregor Korda bestätigte gestern auf Nachfrage unser Zeitung seinen Ausstieg: "Ja, das Projekt ist für mich abgeschlossen, die Firma Berndorf Bäderbau als großer Gesellschafter wird sich künftig darum kümmern." Es habe keinen Streit gegeben, und auch die Entwicklung des Bades spiele bei seinem Entschluss keine Rolle. "Das Koi ist nicht in Gefahr, es ist ein tolles Projekt mit steigenden Besucherzahlen." Die Einführungsphase sei für ihn abgeschlossen, deshalb könne er das Projekt guten Gewissens in andere Hände geben. Er bestätigte, dass im Koi "von Anfang an nicht so war, wie es hätte sein können". Das sei aber nichts Außergewöhnliches, sondern bei Projekten dieser Größenordnung durchaus normal.

Karl Narbeshuber von der Firma Berndorf, dem Hauptgesellschafter des Koi, bestätigte gestern den Vorgang ebenfalls: "Wir wollen in Homburg noch intensiver einsteigen, deshalb holen wir einen neuen Partner dazu mit noch mehr Erfahrung." Für die Kreisstadt werde "alles gut". Zur bisherigen Entwicklung des noch neuen Homburger Bades wollte sich Narbeshuber nicht äußern - nur so viel: "Es kann natürlich immer besser sein. Ein Badebetrieb läuft zu Beginn immer etwas zäh an, das war uns bewusst". Gibt es mit dem Betreiberwechsel auch bauliche Veränderungen im Koi, um möglicherweise die Attraktivität etwas zu steigern? Dazu sagte Narbeshuber: "Über die Jahrzehnte wird es zwangsläufig zu Veränderungen kommen, aber auf die Schnelle ist dazu nichts geplant."

Auf Rückfrage teilt die Stadtverwaltung mit, dass die Homburger Tochter, die Bädergesellschaft, von der Veränderung in der Gesellschafterstruktur informiert worden sei. Die Anteil der Korda Pro verblieben nun bei der Firma Berndorf Bäderbau. Karl Narbeshuber werde künftig die Geschäftsführung übernehmen. Diese Mitteilung werde derzeit von der Stadt geprüft, so Pressesprecher Jürgen Kruthoff: "Für die Stadt Homburg und auch für die Besucherinnen und Besucher des Koi wird sich nichts verändern." Auch sei derzeit nicht von einer Veränderung der Verträge zwischen der Stadt und der Betreibergesellschaft, der Wasserwelt Homburg GmbH, die Rede. Die Veränderung bei den Gesellschaftsanteilen und der Wechsel bei der Betriebsführung vor Ort "sollten kein Anlass sein, über höhere Kosten für die Stadt oder zusätzliche Investitionen in das Koi auch mit Geldern der Stadt zu spekulieren". Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind dazu: "Wir werden die angekündigten Schritte in Ruhe prüfen. Wenn unsere Partner davon überzeugt sind, dass dieser Weg für alle Beteiligten richtig ist, werden wir dieser Veränderung nicht im Weg stehen."

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 Gregor Korda, der bislang für den laufenden Betrieb im Koi zuständig war, hört Ende August auf. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Gregor Korda, der bislang für den laufenden Betrieb im Koi zuständig war, hört Ende August auf. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Foto: Thorsten Wolf/SZ

Hintergrund Das Kombibad Koi hat rund 18 Millionen Euro gekostet. Die eigens gegründete 100-prozentige Stadttochter, die Bäder GmbH, hat den Kredit aufgenommen und wird ihn über 25 Jahre abbezahlen. Das PPP-Vorhaben (Public Private Partnership , privat-öffentlich) belastet nicht den städtischen Haushalt. Die Stadt überweist jährlich 400 000 Euro über die Bäder GmbH. Betreibergesellschafter sind die Berndorf Bäderbau GmbH, die Firma Gross aus St. Ingbert und bislang Korda Pro. pn

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