Mit Gesang aus dem Herzen

Homburg · Die rumänische Formation Fanfare Ciocarlia sorgte für einen Jazzfrühschoppen in Homburg, der in die Annalen eingehen wird. Den Auftritt der Zwölf kann man nur als spektakulär bezeichnen. Mitreißende Musik und Gesang aus dem Herzen.

 Alles andere als einen „gewohnten“ Jazzfrühschoppen gab es am vergangenen Samstagmorgen auf dem historischen Homburger Marktplatz, mit der Balkan-Brass-Band Fanfare Ciocarlia wurde die Altstadt zur großen Partyzone. Foto: Thorsten Wolf

Alles andere als einen „gewohnten“ Jazzfrühschoppen gab es am vergangenen Samstagmorgen auf dem historischen Homburger Marktplatz, mit der Balkan-Brass-Band Fanfare Ciocarlia wurde die Altstadt zur großen Partyzone. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Dass mit der rumänischen Formation Fanfare Ciocarlia eine ganz besondere Farbe des Jazz am Samstag beim Homburger Musiksommer Einzug halten würde, dass hatten viel schon im Vorfeld vermutet. Doch was die vielköpfige Balkan-Brass-Band tatsächlich auf dem historischen Homburger Marktplatz veranstaltete, dass war noch deutlich spektakulärer als erhofft. Trotz Temperaturen von um die 30 Grad schon am späten Vormittag brannten die Musiker ein Stimmungsfeuerwerk ohne Gleichen ab. Zuerst inmitten der Gäste auf dem Platz selbst, später dann auf der Bühne ging im wahrsten Sinne der Wortes "die Post ab". Wer trotz Schweiß-Strömen noch konnte, den hielt es nicht im Schatten der Schirme, sondern trieb es raus zum Tanzen. Mit knackigem Schlagzeug, mitreißenden Bläsersätzen und Gesang aus dem Herzen gaben Fanfare Ciocarlia nicht nur alles, sondern gleich noch ein bisschen mehr.

Davon konnten sich gleich zu Beginn des samstäglichen Jazzfrühschoppens die Homburger Verwaltungsspitze in Person von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und des ehrenamtlichen Kulturbeigeordneten Raimund Konrad überzeugen. Beide hatten sich aufgemacht, quasi auf einen Schlag sowohl die Gäste des Musiksommers als auch die der Kunstmesse "Artmosphäre" zu begrüßen. Doch nur Schneidewind selbst kam zu Wort. Denn: Kaum hatte der den Gästen auf dem historischen Marktplatz einen schönen Morgen mit viel Musik gewünscht, stürmte schon die Fanfare Ciocarlia aus dem kühlen Schatten des alten Rathauses hinaus auf den Platz - und schnitt Raimund Konrad zugegebenermaßen musikalisch ziemlich gekonnt das Wort ab. Scheinbar hatten die zwölf Balkan-Brass-Jazzer nur auf Schneidewinds unfreiwilliges Stichwort "Musik" gewartet - und die Party ging los.

Und eine Party war es auf jeden Fall. Zu der gehörte auch, dass es Fanfare Ciocarlia nicht pünktlich nach Homburg geschafft hatten. Und um den bei aller Freiheit nötigen Bühnenaufbau "im laufenden Betrieb" zu realisieren, machten es sich die Musiker erst mal inmitten des Marktplatzes gemütlich, während die Techniker der Bühne ihre Arbeit machten. Für die Gäste des Jazzfrühschoppens bedeutete dies eine Mal völlig andere Perspektive auf das Konzert. Aber gewöhnlich war am Samstag sowie nichts. Dafür sorgten die rumänische Ausnahmeband mit ihrer mitreißenden und treibenden Musik. Als Fanfare Ciocarlia dann ihren Auftritt auf der Bühne fortsetzten, kam zu Balkan-Brass auch noch Gesang mit dazu. Und auch der machte deutlich, dass man den Auftritt der Band nicht mit "normalen" Jazz-Maßstäben messen darf. Was da aus den Boxen klang, wirkte zeitweise wie Rap. Alles zusammen lieferten Fanfare Ciocarlia einen Auftritt, der wohl in die Annalen des Homburger Musiksommers eingehen wird.

Einer, der sich darüber besonders freute, war Raimund Konrad. Denn mit dem Engagement der Band hatte er das Ziel verfolgt, dem Jazzfrühschoppen abseits des Üblichen eine besondere Note zu verleihen. "Das war auf jeden Fall das, was ich erwartet habe. Mit ihrer Musik passen Fanfare Ciocarlia auf den Marktplatz und in unser Konzept. Und ich glaube, die Leute sind wirklich begeistert."

Am kommenden Wochenende, Freitag, 2. September und Sonntag, 3. September, geht es mit dem Homburger Musiksommer so langsam auf die Zielgerade. Beim vorletzten Konzertwochenende in diesem Jahr auf dem historischen Marktplatz gehört die Bühne am alten Rathaus am Freitagabend der Hauensteiner Formation RockXn'. Für die Ohren bedeutet das Rock, Pop und Soul - unplugged. Am Samstagmorgen ist dann die St. Wendeler Bigband "Urknall" an der Reihe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort