Schachzug geht nur kurz auf

Homburg · André Kilian in der Offensive, Innenverteidiger Emil Noll am Ende ganz vorne – FCH-Trainer Jens Kiefer griff im Derby bei der SV Elversberg mal wieder zu ungewöhnlichen taktischen Maßnahmen. Die fruchteten aber nicht wirklich.

 André Kilian (links vorne) traf zwar am Samstag gegen die SV Elversberg zum frühen 1:0 für den FC Homburg, am Ende stand aber eine Niederlage. Statt vorne in der Offensive würde Kilian aber lieber im defensiven Mittelfeld auf der Sechs spielen, meinte er nach dem Derby. Foto: markus hagen

André Kilian (links vorne) traf zwar am Samstag gegen die SV Elversberg zum frühen 1:0 für den FC Homburg, am Ende stand aber eine Niederlage. Statt vorne in der Offensive würde Kilian aber lieber im defensiven Mittelfeld auf der Sechs spielen, meinte er nach dem Derby. Foto: markus hagen

Foto: markus hagen

Dass die Niederlage am Ende verdient war, zog kein Homburger in Zweifel. Mit 1:3 musste sich Fußball-Regionalligist FC Homburg am Samstag bei der SV Elversberg geschlagen geben. Magere 1420 Zuschauer verfolgten im Saarbrücker Ludwigspark, wo die SVE während ihres Stadionumbaus ihre Heimspiele austrägt, das erste von drei Saar-Derbys für den FCH in Folge. Am kommenden Samstag um 14 Uhr kommt der 1. FC Saarbrücken , eine Woche später Aufsteiger SV Saar 05 Saarbrücken ins Homburger Waldstadion.

"Das war absolut nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Von uns war in der zweiten Halbzeit nicht viel zu sehen", ärgerte sich André Kilian über den Auftritt seiner Elf. Nachdem er beim 4:0-Sieg gegen den Bahlinger SC auf der angestammten Sechserposition spielte, besetzte Kilian bei der SVE einmal mehr in dieser Spielzeit die Position hinter der Sturmspitze Kai Hesse. Im defensiven Mittelfeld setzte FC-Trainer Jens Kiefer stattdessen auf Steven Kröner sowie Nils Fischer, dessen Einsatz wegen einer Zehenverletzung bis kurz vor dem Spiel fraglich war. Der angriffsstarke Murat Bildirici, der gegen Bahlingen überzeugen konnte, musste wieder auf die Ersatzbank.

"Ich wollte auf der Sechs zwei Defensivspieler haben", erklärte der Trainer die Maßnahme, mit der er einmal mehr seinen Ruf als Defensivstratege unterstrich. Kilian, dessen Stärken vor allem in der Spieleröffnung liegen, nahm die Entscheidung seines Chefs professionell, glücklich war er damit nicht: "Ich nehme das so an. Aber ich will dauerhaft auf der Sechs spielen. Da mache ich auch keinen Hehl daraus."

Kiefer sagte, die Meinung der Spieler sei für ihn "ein wichtiger Aspekt". Er stellte aber auch klar: "Die letzte Entscheidung treffe ich." Und er fügt hinzu: "Auf der Sechs hätte Kilian heute kein Tor geschossen."

Trotzdem ging der Schachzug nur kurz auf. In der sechsten Minute erzielte Kilian zwar das 1:0 für die Gäste. Doch nur eine Minute später glich Elversbergs Mijo Tunjic per Kopf zum 1:1 aus. Nach dem erneut von Tunjic erzielten 2:1 für die Gastgeber in der 19. Minute tat sich der FCH schwer damit, vor dem gegnerischen Tor in Abschlussposition zu kommen. Noch eklatanter wurden die Probleme im Aufbauspiel des FCH, nachdem Tunjic mit seinem dritten Tor in der 49. Minute den 3:1-Endstand erzielt hatte.

Kiefer reagierte in der 60. Minute mit der Einwechslung von Bildirici und Patrick Schmidt, nahm dafür mit Jaron Schäfer und Thierry Steimetz allerdings auch zwei Offensivakteure vom Platz. Dass stattdessen Emil Noll zum Ende der Partie in vorderster Sturmreihe auftauchte, verwunderte kaum. Dreimal kam der Innenverteidiger in dieser Saison so zum Torerfolg. Doch diesmal blieb es bei der 1:3-Niederlage für die Saarpfälzer.

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