Public Viewing vor dem Abpfiff?

Homburg · Die Kostenfrage macht auch vor der Fußball-Europameisterschaft nicht halt: Ob es städtisches Public Viewing geben wird und wenn, wieviel und wo, ist noch nicht entschieden. Man prüfe derzeit noch, so Stadt-Sprecher Jürgen Kruthoff.

 Solche Szenen sah man bei großen Fußball-Turnieren gerne in der Altstadt - doch ob es anlässlich der EM 2016 in Frankreich auch in Homburg wieder das beliebte öffentliche Fußball-Gucken geben wird, ist derzeit noch Gegenstand von Prüfungen. Foto: Thorsten Wolf

Solche Szenen sah man bei großen Fußball-Turnieren gerne in der Altstadt - doch ob es anlässlich der EM 2016 in Frankreich auch in Homburg wieder das beliebte öffentliche Fußball-Gucken geben wird, ist derzeit noch Gegenstand von Prüfungen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der Countdown läuft, am 10. Juni beginnt im Nachbarland Frankreich die Fußball-Europameisterschaft. Den Auftakt macht die Begegnung Frankreich gegen Rumänien. Am 12. Juni wird dann auch die Auswahl des DFB ins Turnier eingreifen, in Lille geht es gegen die Ukraine.

In der Vergangenheit waren es solche großen Fußballturniere, die auch in Homburg immer für viel Leben auf Straßen und Plätzen gesorgt hatten. Public Viewing war der Schlüssel zu oft wunderschönen Fußballpartys in der Altstadt, beim gemeinsamen Mitfiebern auf der großen LED-Wand am alten Rathaus auf dem historischen Marktplatz. Bei Deutschland-Spielen waren es mitunter einige tausend Fans, die in Schwarz, Rot und Gold in der Stadt feierten oder Niederlagen betrauerten.

Genau diese Gemeinschaftserlebnisse könnten allerdings nun der Vergangenheit angehören. Denn: Ob es überhaupt ein städtisches Public Viewing geben wird, ist derzeit alles andere als klar. Und damit scheint auch nicht mehr festgezurrt, was noch für Wochen recht griffig im Raum stand, namentlich immerhin eine Übertragung von Spielen mit deutscher Beteiligung ab dem Viertelfinale - allerdings nicht auf dem schmucken Marktplatz, sondern auf dem deutlich größeren Christian-Weber-Platz. Schon diese Ankündigung hatte in der Summe bei den Homburger Fußball-Fans vor einigen Wochen mehr Ärger als Zustimmung geerntet (wir berichteten). Was Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff gestern nun als aktuellen Stand der Planungen oder Nicht-Planungen auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte, dürfte gegenwärtig kaum für emotionale Entspannung sorgen. "Das Thema ist noch nicht endgültig abgeschlossen", so Kruthoff. Als Hintergrund für die immer noch laufenden Überlegungen Pro und Contra eines Public Viewings nannte der Pressesprecher Folgendes: "Einerseits sind die Kosten für eine Ermöglichung des Public Viewing auf dem Christian-Weber-Platz recht hoch, so dass auch schon darüber gesprochen wurde, dass es bei dieser EM nicht stattfinden wird." Das wäre dann der offizielle Abpfiff vor dem eigentlichen Anpfiff. "Andererseits wird nun noch nach einer Lösung gesucht, bei der die stadteigene Homburger Parkhaus und Stadtbus GmbH mit einer günstigen Lösung, sofern diese möglich gemacht werden kann, dazu beitragen kann, Public Viewing mit Spielen ab dem Viertelfinale zu gewährleisten." Dies entspricht der ursprünglichen Planung. Es sei aber, so Kruthoff, noch keine Entscheidung gefallen, "es wird derzeit noch geprüft." Bei dieser Prüfung spiele auch ein neues Trage-Gerüst für die schon vorhandene LED-Wand eine Rolle. Dies sei bei einem Public Viewing auf dem Christian-Weber-Platz nötig, um dort eine Übertragung der Spiele zu gewährleisten.

Zwei ganz klare Ansagen konnte Kruthoff gestern machen: "Die mögliche Variante mit einem Sponsor und dem Zeigen aller Spiele steht allerdings nicht mehr zur Diskussion." Und: Grundsätzlich habe man den nötigen Rechtsrahmen durch einen fristgerechten Antrag bei der UEFA auf Übertragung per Public Viewing gestellt (de.uefa.com/uefaeuro/about-euro/public-screening/ ).

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