Was hinter der Hexenjagd stand

Homburg · Hobby-Historikerin Iwona Wiemer referiert am kommenden Dienstag zu zwei brisanten Themen der Geschichte.

 Hobby-Historikerin Iwona Wiemer ist am kommenden Dienstag, 14. Februar, bei der Homburger Volkshochschule zu Gast. Sie beleuchtet in ihrem Vortrag ein düsteres Kapitel der Geschichte: Hexenverfolgung und Inquisition. Foto: Christine Maack/SZ-Redaktion

Hobby-Historikerin Iwona Wiemer ist am kommenden Dienstag, 14. Februar, bei der Homburger Volkshochschule zu Gast. Sie beleuchtet in ihrem Vortrag ein düsteres Kapitel der Geschichte: Hexenverfolgung und Inquisition. Foto: Christine Maack/SZ-Redaktion

Foto: Christine Maack/SZ-Redaktion

Immer wieder beschäftigt sich die Homburger Hobbyhistorikerin Iwona Wiemer mit interessanten Themen vor allem aus der Frauengeschichte. Auf Einladung der Volkshochschule Homburg hält die gebürtige Polin, die seit vielen Jahren in Homburg lebt, ihren nächsten Vortrag am kommenden Dienstag, 14. Februar. Dieser widmet sich diesmal dem Thema "Inquisition - Die Hexenverfolgung".

Die Themen der Frauen, die in der Geschichte eine große Rolle spielten, haben es der Referentin, die sich selbst als Hobbyhistorikerin bezeichnet, besonders angetan. Inzwischen gehört die Geschichte und das Lesen in historischen Büchern zu den liebsten Hobbys der gebürtigen Polin. Der Institution der Inquisition bediente sich die katholische Kirche schon im Mittelalter, so Iwona Wiemer in ihren jüngsten Ausführungen. Es ging um den Kampf gegen Ketzer/Häretiker, also Christen, für die zum Beispiel die Bibel und nicht der Papst die höchste Autorität darstellte. Die Römische Inquisition, die in der frühen Neuzeit aufgerufen wurde, bekämpfte die Protestanten. Aber eine andere Form der Inquisition der Neuzeit hat sich am meisten im Bewusstsein der Menschen verankert: die Hexenverfolgung.

Die Menschen in Europa wurden lange Zeit durch Umweltkatastrophen, die ewigen Kriege, Epidemien, Armut, Hunger, soziale Spannungen sowie Aberglaube geplagt. Es reichte nicht mehr, die Juden dafür zu beschuldigen. Man vermutete jetzt eine größere Kraft dahinter: den Teufel und seine menschlichen Helfer.

Die Frauen galten als minderwertige Wesen, anfällig für Sünden. Sie galten also als die leichtere Beute für den Teufel und überwiegend sie wurden der Hexerei bezichtigt. Mit der Hexen- und Teufelslehre lieferten die Theologen eine Pseudowissenschaft, die besagte, dass eine Frau zur Hexe wird, wenn sie einen Pakt mit dem Teufel abschließt, um magische Kräfte zu bekommen und um die Schadensmagie (Unglücke) betreiben zu können.

Mit der Hexenbulle des Papstes Innozenz VIII. (1484) und dem "Hexenhammer" des Dominikaners Heinrich Krämer (1486) begann die Jagd auf die Hexen. Der "Hexenhammer" lieferte eine genaue Beschreibung des Vorgehens. Das war ein Handbuch für die Hexenverfolger. Einmal dem Inquisitor ausgeliefert, gab es kein Entrinnen mehr. Die schrecklichen Vorwürfe, die fürchterlichen Verhöre, das Suchen des Teufelsstempels auf dem nackten Körper der Frau, die schreckliche Folter und dann der schreckliche Tod auf dem Scheiterhaufen: Die Zahl der Opfer des Hexenwahns, (Frauen, Männer und Kinder) schätzen die Wissenschaftler auf 40 000 bis 60 000. Betroffen waren mehrheitlich Frauen: 75 Prozent.

Wie konnte es zu diesem Wahnsinn kommen? Der Vortrag versucht, eine Antwort darauf zu finden, meint die Referentin. Die Homburgerin sagte im Gespräch: "Seit mehr als zehn Jahren befasse ich mich mit historischen Themen und habe mit Freude festgestellt, dass 90 Prozent meiner Zuhörer Frauen sind. So meinte ich, dass Frauenthemen für das Publikum gerade von Interesse sein könnten. Nachdem ich über Frauen im Mittelalter, darüber wie Frauen sich den Zugang zum Wissen erkämpft hatten und viele andere Themen aus der Geschichte vorgetragen habe, kam ich durch das Reformationsjubiläum auf die Idee, über Hexenverfolgung zu sprechen, denn die beiden historischen Ereignisse haben zum großen Teil gleichzeitig stattgefunden."

Wer Näheres wissen möchte, ist am Dienstag, 14. Februar, willkommen. Beginn ist um 18.30 Uhr im VHS Raum (Raum 3) in der Hohenburgschule, Schulstraße 20 in Homburg. Der Eintritt kostet drei Euro.

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