Hallenbad soll abgerissen werden

Homburg · Um die eine Million Euro könnte grob über den Daumen geschätzt der Abriss des alten Hallenbades kosten – auch abhängig davon, ob vielleicht Fördermittel dafür fließen werden, sagt die Stadt.

 Das alte Stadtbad am Homburger Forum wird in ein paar Tagen geschlossen. Das Gebäude soll abgerissen werden. Foto: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Das alte Stadtbad am Homburger Forum wird in ein paar Tagen geschlossen. Das Gebäude soll abgerissen werden. Foto: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

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Noch ein paar Tage bleiben, dann schließt das Stadtbad am Homburger Forum für immer seine Tore. Am Sonntag, 30. November, um 12 Uhr ist endgültig Schluss - jedenfalls für den Schwimmbetrieb. Doch während die Wasserratten ab 20. Dezember im neuen Kombibad ihre Bahnen ziehen können, stellt sich für die Stadt die Frage: Was passiert eigentlich mit dem Gebäude des alten Bades? Ganz klar ist das noch nicht. Der Abriss steht im Raum, doch wie genau das alles ablaufen soll, muss noch entschieden werden. Der optische Verfall sei stark programmiert, sagt Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff. Billig wird ein Abriss allerdings nicht. Grob über den Daumen gepeilt komme man schon Richtung eine Million Euro, fügt er hinzu. Wie teuer es wirklich wird, hänge auch davon ab, ob die Stadt Fördermittel erhalten werde. Es gehe zudem darum, ob die Stadt selbst abreiße oder ob das Grundstück für eine symbolischen Preis verkauft werde, der neue Eigentümer dann die Kosten für den Abriss übernehme, skizziert Kruthoff eine weitere Möglichkeit. Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind habe eher die Idee, dass die Stadt den Abriss bewerkstellige. Allerdings müsse letztlich der Stadtrat darüber entscheiden, was hier geschieht, unterstrich der Oberbürgermeister.

Bekanntlich wird am 20. Dezember dann das neue Kombibad in der Kaiserslauterer Straße für die Öffentlichkeit seine Pforten öffnen. Die Badegäste freuten sich auf das neue Bad, sagt Schwimmmeister Michael Kuhlgatz. Allerdings sei gerade für die ältere Generation das Problem der Umgewöhnung größer, folgert das Schwimmmeister-Team, zu dem auch Isabelle Mayer und Arno Sachs gehört, aus Gesprächen mit den Gästen. Es sei im Stadtbad, das 1970 eröffnet wurde, alles eben sehr familiär, die "Leute kennen sich aus", fügt Isabelle Mayer hinzu. Dennoch: Dass der Entschluss, neu zu bauen, richtig war, das bemerken sie hier jeden Tag - weniger an der Schwimmhalle selbst, die ist zweckmäßig und sieht eigentlich noch ziemlich okay aus. Doch die Technik, die hinter dem Ganzen steckt, macht seit langem Sorgen. "Heizung und Lüftung sind unsere Problemkinder", berichtet Kuhlgatz. "Wir saugen Frischluft an", diese werde auf über 30 Grad Celsius erwärmt, bevor sie in die Halle eingeblasen werden. Anschließend ströme sie am Dach wieder raus. Dieser ständige Luftaustausch sei notwendig wegen der Chlorbelastung, das System aber nicht mehr zeitgemäß. "Das ist so , als ob man zu Hause mit offenen Fenstern heizen würde", macht er deutlich. Im neuen Bad werde mit Wärmerückgewinnung gearbeitet. Bei aller Freude aufs neue Kombibad, ein bisschen Wehmut schwingt schon mit in den letzten Tagen des Stadtbades - und es ist fast so, also ob es das selbst mitbekommen würde. Wenn es irgendwo wieder klemmt, irgendetwas wieder ausfällt, dann denke er, das Bad merkt, dass es in den letzten Atemzügen liegt", sagt Schwimmmeister Arno Sachs.

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