„Es ging nur darum, zu zerstören“

Homburg · Sprachlos, wütend und geschockt: So reagierte Wolfram Peters, der Leiter des Mannlich-Gymnasiums, auf die hässlichen Schmierereien, die überall auf den Wänden des Schulgebäudes angebracht worden sind.

 Ohne Rücksicht haben zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen bislang unbekannte Täter Teile der Gebäude und einiges mehr am Homburger Mannlich-Gymnasium mit Schmierereien verschandelt, die Homburger Polizei ermittelt nun. Foto: Thorsten Wolf

Ohne Rücksicht haben zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen bislang unbekannte Täter Teile der Gebäude und einiges mehr am Homburger Mannlich-Gymnasium mit Schmierereien verschandelt, die Homburger Polizei ermittelt nun. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wer immer sie auch waren, sie haben schrecklich "gute" Arbeit geleistet: Irgendwann zwischen Freitag-Nachmittag und Samstagmorgen haben bislang unbekannte Täter einige Teile der Schulgebäude des Homburger Christian-von-Mannlich-Gymnasiums mit Graffiti beschmiert, eine Scherbenwüste zerschlagener Flaschen hinterlassen und zusätzlich noch ein Tor im Bereich der Talstraße beschädigt. Den Sachschaden bezifferte die Homburger Polizei zwischenzeitlich mit rund 15 000 Euro (wir berichteten).

Gestern, am ersten Schultag nach der Vandalismus-Attacke, zeigt sich Mannlich-Schulleiter Wolfram Peters noch immer recht geschockt und angefressen. Er selbst war es gewesen, der zusammen mit Schülern, "wir hatten am Samstag eine große Veranstaltung hier", die ganze Misere am Morgen nach der Tat entdeckt hatte - und unmittelbar die Polizei informierte. Aber nicht nur das: "Wir haben natürlich alles sofort dokumentiert", erzählt Peters, während er unserer Zeitung eine ganze Reihe von Fotos auf seinem Handy zeigt.

Vom Hakenkreuz auf dem Hinterkopf auf einer Skulptur in der Nähe der Sporthalle über wildes Geschmiere an den Wänden bis zu ganzen Einkaufswagen voller Leergut und dem besagten Scherbenmeer: alles im Bild festgehalten.

Dem Hakenkreuz spricht Peters keine politische Bedeutung zu, "da ging es einfach darum, etwas zu zerstören." Die Einkaufswagen mit leeren Flaschen hätten sich die "Leergut-Sammler" schnell gesichert - zurück blieben verschandelte Wände, vor allem im Bereich der Sporthalle und eines Nebengebäudes: "Diese ganzen Gebäude sind versaut."

Doch auch im Bereich des Hauptbaus des Gymnasiums waren die Täter aktiv, so wurde ein Graffiti-Kunstwerk beschädigt, dass vor einiger Zeit mit einem eigens dafür engagierten Künstler in Zusammenarbeit mit einigen Schülerinnen und Schülern geschaffen worden war (wir berichteten).

"Dafür haben wir ja auch Geld ausgegeben", ärgert sich Peters gestern sichtlich. Ein wesentlicher Charakterzug des Mannlich-Gymnasium ist seine offene Anlage und die gute Zugänglichkeit - ein Umstand, dem Peters nun sowohl positive als auch negative Aspekte abgewinnen kann.

Für ihn ist jetzt klar: Die Schäden müssen behoben werden, zuständig dafür sei der Saarpfalz-Kreis als Träger der weiterführenden Schulen. Die Graffitis selbst geben auf den ersten Blick wenig Auskunft darüber, wer hinter dem nächtlichen Vandalismus-Angriff stecken könnte - gleichwohl Peters einen Verdacht hegt, den er aber gestern nicht öffentlich äußern mochte.

Alle Schmierereien haben gemeinsam, dass sie unverständlich sind, sie bestehen aus kurzen Schriftzügen, die sich sich mit undefinierbaren Zeichen und einigen Zahlencodes mischen.

Die zuständige Polizeiinspektion Homburg hat nun die Ermittlungen aufgenommen und bittet hier auch um die Mithilfe aus der Bevölkerung. "Mögliche Zeugen, die im Zeitraum zwischen 16 Uhr am Freitag und 8.40 Uhr am Samstag verdächtige Personen in Nähe der Schule oder auf dem Schulgelände beobachtet haben, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion unter der Telefonnummer (0 68 41) 10 60 zu melden," lautet der Aufruf an die Bevölkerung.

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