Erwachsenenbildung liegt voll im Trend

Homburg · In Homburg blickten die VHS-Mitglieder auf das vergangene Jahr zurück. Als Vorsitzenden wählten sie erneut Willi-Günther Haßdenteufel.

 Einstimmig wurde Willi-Günther Haßdenteufel (links) am Montagabend für weitere drei Jahre im Amt des Leiters der VHS Homburg gewählt, erste Glückwünsche gab es von Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind. Foto: Thorsten Wolf

Einstimmig wurde Willi-Günther Haßdenteufel (links) am Montagabend für weitere drei Jahre im Amt des Leiters der VHS Homburg gewählt, erste Glückwünsche gab es von Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der alte und neue Vorsitzende der Volkshochschule (VHS) Homburg heißt Willi-Günther Haßdenteufel. Am Montagabend wurde er anlässlich der Mitgliederversammlung einstimmig im Amt bestätigt. Damit wird Haßdenteufel für weitere drei Jahre die Geschicke der Bildungseinrichtung lenken. Auch sein Stellvertreter Hans Burgard wurde wiedergewählt.

Dem so ausgesprochen eindeutigen Vertrauensbeweis war der Rechenschaftsbericht aus der Feder von Haßdenteufel vorangegangen. "Ich bin stolz auf das Geleistete der Dozentinnen und Dozenten. Unsere Erfolge lassen sich nicht ignorieren. Die VHS Homburg hat sich in über 60 Jahren etabliert und bewährt. Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen, wie Raumnot, finanzielle Ausstattung und Konkurrenz in der eigenen Stadt, kann ich für 2016 ein gutes Ergebnis vermelden."

In Zahlen und Tendenzen fasste Haßdenteufel das zurückliegenden Jahr so zusammen: "Die Statistik für das Geschäftsjahr 2016 weist 245 Kurse mit 2442 Teilnehmern und 40 Einzelveranstaltungen mit 677 Besuchern aus. Die Belegungszahlen in den Sprach- und Computerkursen sind leicht rückläufig. Die Nachfrage nach Deutschkursen ist gestiegen. Die Befriedigung dieser Nachfrage stellt für uns eine Herausforderung dar, weil unsere Lehrkräfte keine freien Kapazitäten mehr haben und die Suche nach geeigneten Dozenten zurzeit schwierig ist." Der bestätigte Leiter der VHS Homburg blickte auch auf eine ganze Reihe von erfolgreichen Einzelveranstaltungen zurück, so auf "Tatort Schlachtfeld", eine Lesung zum Ersten Weltkrieg. "Das Haus der Kulturen in Berlin veranstaltet diese Reihe in 18 Standorten in Deutschland. Ich habe es geschafft, eine Lesung ins kleinste Flächenland und dann auch noch in die Universitätsstadt Homburg zu holen. Es war ein Erlebnis, den beiden großartigen Schauspielern Elisabeth Brück und Samuel Finzi sowie dem Literaturprofessor Honold zuzuhören."

Doch es war am Montagabend nicht alles eitel Sonnenschein, auch daraus machte Haßdenteufel keinen Hehl. "Die Stadt muss sich ihrer Fürsorgepflicht gegenüber der VHS bewusst sein und die Anliegen der Erwachsenenbildung angemessen berücksichtigen und diese Volksbildungseinrichtung finanziell so unterstützen, damit sie weiterhin ein essentieller Standortfaktor Homburgs bleiben kann. Deshalb sind Überlegungen von Stadtratsmitgliedern, die 43 000 Euro der Stadt für die VHS, also sieben Prozent dessen, was die Musikschule erhält, zu sparen, respektlos, zeugen von Ahnungslosigkeit und widersprechen dem Weiterbildungsgesetz."

Auf diesen Punkt in Haßdenteufels Rechenschaftsbericht ging dann auch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, er ist per Amt Mitglied im Vorstand der VHS, ein. "Wenn da einzelne Aussagen hochkochen, würde ich das gar nicht so ernst nehmen. Es ist momentan nicht daran gedacht, irgendwie an der VHS zu sparen." Überlegenswert wäre allerdings als Synergieeffekt eine Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule, "eine Zusammenarbeit ohne Aufgabe der städtischen Volkshochschule. Das ist die einzige Überlegung, die ab und zu mal ernsthaft diskutiert wird."

Und noch ein Thema wurde, und das bei weitem nicht zum ersten Mal, am Donnerstag und diesmal vor allem aus dem Kreis der Dozenten kritisch angesprochen: Die Raumsituation der VHS Homburg, die derzeit noch auf unterschiedliche Standorte verteilt ist. Hier machte Schneidewind keine Aussicht auf eine schnelle Lösung, immerhin arbeite man aber zusammen mit der Karlsberg-Brauerei an einer Perspektive für die Hohenburg-Schule. Auf Nachfrage, ob es einen "Plan B" gebe, sollten diese Anstrengungen scheitern, gestand Schneidewind ein: "Nein, im Moment gibt es keinen Plan B." Ein solcher sei angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt nicht zu verwirklichen.

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