Homburger sollen gesünder leben

Homburg · Vom Stadtradeln über den Cardio-Day zur Herzgesundheit bis zur Seniorenfitness: Unter dem Dach „Ganz Homburg lebt gesund“ ist vieles gebündelt. Die Beigeordnete Christine Becker erläuterte Näheres in der Redaktion.

 Die Menschen in Homburg sollen gesünder leben. Unter dem Dach der städtischen Kampagne steht etwa die Aktion Stadtradeln, aber auch die Seniorenfitnesstage gehören dazu. Fotos: Matthias Brunnert/Oliver Soulas/dpa

Die Menschen in Homburg sollen gesünder leben. Unter dem Dach der städtischen Kampagne steht etwa die Aktion Stadtradeln, aber auch die Seniorenfitnesstage gehören dazu. Fotos: Matthias Brunnert/Oliver Soulas/dpa

Gesünder leben, das geht an vielen Stellen. Es reicht von der richtigen Ernährung über Sport bis zur Prävention und der Möglichkeit, anderen helfen zu können, wenn etwas passiert - so lange bis professionelle Helfer vor Ort sind. So gesehen ist das Thema, das sich Homburg mit seiner Kampagne "Ganz Homburg lebt gesund" vorgeknöpft hat, ein wirklich weites Feld. Die Beigeordnete Christine Becker, die das Großprojekt federführend betreut, hat deswegen viel zu erzählen beim Besuch in der Homburger Redaktion unserer Zeitung.

Manchmal sind es kleinere Aktionen, manchmal größere - zusammen sollen sie ein großes Ganzes ergeben, verteilt über das ganze Jahr und für verschiedene Ziel- und Altersgruppen. Konkret steht als nächstes am Mittwoch, 8. März, der Cardio-Day im Mannlich-Gymnasium an (siehe Infobox) mit Vorträgen, etwa zur Herzdruckmassage oder zum Umgang mit dem Defibrillator und der Möglichkeit, sein Herz und seine Fitness testen zu lassen. Ein wichtiger Partner ist hier Gerd Müller vom Gesundheitsnetzwerk Saar.

Bereits begonnen haben die Seniorenfitnesstage, ein Klassiker, der unters große Gesundheitsdach gewandert ist. Hier können ältere Menschen kostenlos einmal pro Monat unter professioneller Anleitung trainieren (Termine siehe Infokasten). Das Angebot werde angenommen, pro Termin kommen bis zu 20 Leute pro angebotener Sportart. "Manche", so erläutert Becker, trauen sich sonst nicht so einfach in ein Fitnessstudio oder zu einem Training zu gehen, andere scheuten das Geld, das so etwas koste. Der Faktor Geselligkeit und die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen spiele hier eine entscheidende Rolle. Wer Spaß an der gewählten Sportart finde, der werde bei Bedarf auch an einen Verein verwiesen.

Angefangen hat "Ganz Homburg lebt gesund" offiziell im vergangenen Jahr, als sich die Stadt unter das Dach der landesweiten Aktion "Das Saarland lebt gesund" begab. Ziel ist die Gesundheitsförderung aller Bürger.

Für Homburg war im vergangenen Jahr die Auftakt-Veranstaltung im September zentral, bei der sich viele Vereine, Institutionen und private Anbieter vorstellten und auch Mitmachangebote mitbrachten. Den Aktionstag soll es wieder geben, möglichst noch breiter aufgestellt, Schaukochen kann sich Becker zum Beispiel vorstellen. Der Termin steht: am 9. September auf dem Christian-Weber-Platz. In der Woche zuvor sollen in den Stadtteilen an jedem Tag Aktivitäten angeboten werden, kündigt sie weiter an. Dazu würden Vereine, aber auch Sportstudios angesprochen. Über diesen einen Tag hinaus soll das Gesamtprojekt generell weiter ausgedehnt werden, so Becker, schließlich sollten sich die Angebote an alle Bürger richten: vom Kindergartenalter bis zu Senioren.

Allerdings, schränkt sie ein: Es brauche alles seine Zeit. Sie sei "auf dem Weg", einiges sei bereits erreicht. Und das, was sie dann gemeinsam mit Linda Barth von der Pressestelle aufzählt, lässt erahnen, wie vielschichtig das Thema behandelt wird. So gehe es zum Beispiel in der Stadtverwaltung um betriebliches Gesundheitsmanagement. Da gehörten Betriebssportgruppen genauso dazu wie spezielle Kurse etwa zur Stressbewältigung oder einen Cardio-Day innerhalb der Stadtverwaltung. "Wir wollen Homburg auch herzsicher machen", erläutert Becker. Bei jedem Verein, in jeder Schule, jedem Kindergarten, jeder Firma sollte ein Defibrillator hängen. Auch Herzdruckmassage sollte immer wieder geübt werden. Sie erinnerte an einen Fall, als im Homburger Bürgeramt, eine als Ersthelferin geschulte Mitarbeiterin, einem Besucher, der einen Herzinfarkt erlitten hatte, das Leben rettete.

Die Liste mit Ideen und auch schon etwas konkreteren Projekte ist lang, hier nur einige Beispiele: So hat Becker die Kantine der Stadt in Sachen gesünderes Essen im Visier. Auch in Kindergärten und Schulen möchte sie dieses Thema bringen, hauptsächlich, um das Bewusstsein zu schärfen, etwa wie viel Zucker ein Glas Limo enthält. Ebenfalls mit zum gesunden Leben gehöre die Aktion Stadtradeln, die diesmal am 16. Mai startet. Dabei werden im Wettstreit mit anderen Kommunen Radkilometer gesammelt. Zugleich will man mit Grundschulen zusammenkommen, um Kinder dazu zu animieren, verstärkt zu Fuß oder mit dem Rad zum Unterricht zu kommen.

Ein Alltagsfitnesstest für über 60-Jährige soll im April oder Mai angeboten werden. Und auch Informations-Bündelung gehört dazu, so können sich Vereine, auch Einzelpersonen mit ihren Angeboten auf der Internetseite der Stadt präsentieren.

Das koste natürlich alles Zeit, sagt Christine Becker. Das ist aber kein Grund zurückzustecken, im Gegenteil: "Wir stehen noch relativ am Anfang, wollen uns dem Thema aber noch viel mehr widmen."

Zum Thema:

 Die Beigeordnete Christine Becker (links) und Linda Barth von der Stadt-Pressestelle berichteten in der SZ-Redaktion über Gesundheitsangebote, die es gibt und solche, die neu geschaffen werden sollen. Foto: Stumm/Redaktion

Die Beigeordnete Christine Becker (links) und Linda Barth von der Stadt-Pressestelle berichteten in der SZ-Redaktion über Gesundheitsangebote, die es gibt und solche, die neu geschaffen werden sollen. Foto: Stumm/Redaktion

Foto: Stumm/Redaktion

Zum Cardio-Day lädt die Stadt am Mittwoch, 8. März, von 14 bis 20 Uhr in die Aula des Homburger Mannlich-Gymnasiums ein. Es gibt Fachvorträge, etwa zum plötzlichen Herztod, aber auch zur Reanimation. Darüber hinaus geht es um Präventionsmaßnahmen zur Herzgesundheit. Teilnehmer erhalten auch einen kostenlosen Herz- und Fitness-Check. Termine für die Seniorenfitnesstage im Jugenddorfs in Schwarzenbach sind am 7. April, 5. Mai, 2. Juni, 7. Juli, 1. September, 6. Oktober, 10. November und am 1. Dezember, Start ist jeweils um 10.30 Uhr. Zur Auswahl stehen Aquafitness, Boule (drinnen und draußen), Muskelaufbau, Bewegung mit Rhythmus und Köpfchen sowie Wandern. Das Angebot ist kostenlos. Info: Tel. (0 68 41) 1 01-114 oder -107, E-Mail: claudia.ohlige@ homburg.de und franz-josef.legrom@homburg.de.

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