Im Tor statt als Beamter im Büro

Homburg · Die Spieler des FC Homburg sind nur schwach in die Regionalliga gestartet. Gegen Bundesligist und Europa-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach kann das in Vergessenheit geraten. Torhüter David Buchholz will die Null halten.

 FCH-Torhüter David Buchholz will mit dem FC Homburg den haushohen Favoriten aus Mönchengladbach möglichst lange ärgern. Foto: andreas Schlichter

FCH-Torhüter David Buchholz will mit dem FC Homburg den haushohen Favoriten aus Mönchengladbach möglichst lange ärgern. Foto: andreas Schlichter

Foto: andreas Schlichter

An diesem Samstag erhält der FC Homburg die Belohnung für den Saarlandpokalsieg in der vergangenen Saison. Um 15.30 Uhr kann sich der Fußball-Regionalligist in der ersten Runde des DFB-Pokals zuhause mit dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach messen. 17 000 Zuschauer werden im voraussichtlich ausverkauften Waldstadion erwartet.

Für die Mannschaft, die als krasser Außenseiter in die Partie geht, ist es auch eine willkommene Pause vom bislang misslungenen Liga-Alltag. "Nicht so einfach", antwortet FCH-Torwart David Buchholz auf die Frage nach der aktuellen Stimmung in der Mannschaft. "Wir hatten eigentlich Euphorie nach der Aufholjagd gegen Saarbrücken", berichtet der 29-Jährige vom 2:2 nach 0:2-Rückstand am ersten Spieltag. Dann aber folgten Niederlagen beim 1. FC Kaiserslautern (0:1) und gegen Eintracht Trier (0:2), die das Hochgefühl schnell zunichte machten.

"Die Mannschaft will unbedingt. Das merkt man in der Kabine. Vielleicht wollten wir zu viel", mutmaßt Buchholz, dass die hohen Erwartungen an die eigene Leistung den Spielern die Lockerheit genommen hat. Gegen Gladbach sollte der Außenseiter von der Belastung des Gewinnen-Müssens befreit sein. "Da können wir einfach mal ohne Druck rausgehen. An einem Tag ist alles möglich. Wenn es lange genug 0:0 steht, wird auch ein Bundesligist nervös", hofft der Torwart auf einen Sensationssieg.

Der aus Essen stammende Buchholz erinnert dabei an sein Pokalspiel mit Preußen Münster 2008 gegen den damaligen Bundesligisten VfL Bochum . Buchholz hielt die Preußen damals 120 Minuten im Spiel und verpasste mit einem 5:6 im Elfmeterschießen nur haarscharf die Überraschung. Schafft es auch der FCH gegen den turmhohen Favoriten, das Elfmeterschießen zu erreichen, soll es diesmal besser laufen, hofft der Torhüter.

Vor der Saison ist Buchholz vom SF Lotte zu den Grün-Weißen gewechselt. Für ihn ist es die erste Erfahrung im Saarland. "Ich hatte schon mit Münster hier gespielt. Aber länger als die Dauer eines Spiels hatte ich vor meinem Wechsel noch nichts vom Saarland gesehen", erzählt er lachend. Seine ersten Eindrücke sind durchweg positiv. "Mir ist gleich aufgefallen, dass die Leute hier sehr offen sind und einem sehr nett entgegenkommen", sagt der Single, der eine Wohnung in der Nähe der Universitäts-Kliniken bezogen hat.

Hätte ihn sein Weg nicht als Fußballer von seinem Heimatverein FC Kray bis nach Homburg geführt, "würde ich heute im Büro als Beamter der mittleren Laufbahn sitzen", sagt Buchholz. Im Fußball hat der Torwart zwei Ziele: "Zum einen möchte ich solange wie möglich spielen, zum anderen wäre es schön, noch mal eine Klasse höher zu spielen. Besonders schön wäre es, wenn das hier klappen würde."

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