Nur erste Ideen für eine neue Bühne

Homburg · Bei der Sitzung des Homburger Stadtrates gestern Abend betonte der Oberbürgermeister, dass es auch noch kein konkretes Konzept für den Standort gebe. Gesprochen wurde zudem über die Aufzugspläne zum Schlossberg.

 Eines der Themen bei der Stadtratssitzung gestern: eine neue Bühne mit möglicherweise anderem Standort auf dem Marktplatz. Im Moment steht die Konstruktion am alten Rathaus. Foto: Thorsten Wolf

Eines der Themen bei der Stadtratssitzung gestern: eine neue Bühne mit möglicherweise anderem Standort auf dem Marktplatz. Im Moment steht die Konstruktion am alten Rathaus. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es war eine Stadtratssitzung, die von diversen Anträgen geprägt war. Und da es darin um Themen ging, über die seit einiger Zeit mal mehr und mal weniger laut in Homburg diskutiert wird, gab es dabei gestern Abend auch Redebedarf.

Das war zum Beispiel so bei den Überlegungen für eine neue Bühne mit möglicherweise anderem Standort auf dem historischen Marktplatz. Hierzu hatten die Linken nähere Informationen eingefordert. Das werde ja zum Teil kritisch gesehen, deshalb wolle man hier aufgeklärt werden, sagte Barbara Spaniol zum Antrag ihrer Fraktion.

Bei dem Ganzen handele es sich in Teilen um eine "Phantomdiskussion", machte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind deutlich. Es gebe bislang keine konkreten Pläne. Allerdings sei er von vielen Bürgern darauf angesprochen worden, inwieweit sich die Situation verändern solle angesichts des Erfolgs des Musiksommers und der neuen Gastronomie am Marktplatz.

Noch sei alles unklar. An der Saarbrücker Straße eine neue Bühne aufzubauen, sei ein möglicher Standort, es stehe auch noch keine Finanzierung, ebenso wenig ist bestimmt, wie die Bühne aussehen soll, eventuell transparent oder mit wegklappbarem Dach. Sobald die Verwaltung konkrete Vorstellungen habe, werde sie auch darüber diskutieren, etwa mit den Anliegern, versprach der OB. Er glaube jedoch nicht an eine Lösung bis zu diesem Mai.

Gerhard Wagner (SPD) verwies darauf, dass über dieses Thema seit Jahren gesprochen werde. Auch er plädierte für eine breite Beteiligung, etwa von ansässigen Geschäftsleuten und Nachbarn. "Wir werden irgendwann einen Platz für die Bühne finden, vielleicht ist ja auch der jetzige der beste."

Marianne Bullacher (Allianz der Vernunft) mahnte an, dass Entscheidungen zur Gestaltung öffentlicher Plätze grundsätzlich in Ausschüsse gehen sollten. Kürzlich habe sich der Arbeitskreis Stadtmobiliar, am Marktplatz getroffen, um den Standort von drei Mülleimern festzulegen. Was tauge ein solches Gremium, wenn es "an Entscheidungen über wesentliche Änderungen am Marktplatz nicht beteiligt werden soll?", fragte sie. "Wenn wir Planungen haben, dann werden wir sie auch diskutieren", versicherte daraufhin der OB.

Raimund Konrad (CDU) betonte ebenfalls, dass es noch nichts Konkretes gebe, nur die Idee, einen neuen Standort zu finden, wenn das sinnvoll sei. Wenn das Ergebnis sei, dass es keinen besseren Standort als den jetzigen am alten Rathaus gebe, "dann machen wir die Bühne dort neu".

Axel Ulmcke (FWG) erinnerte daran, dass die Diskussion um die Bühne wirklich alt sei. Bis jetzt gebe es nur Gedankenspiele, das habe mit Planungen nichts zu tun. Wenn es soweit sei, dann solle man darüber reden.

Bereits im Vorfeld der Sitzung hatte der Oberbürgermeister darauf verwiesen, dass in nächster Zeit vorhandene Bühnenelemente an diversen Stellen aufgebaut werden sollen, um so auszuprobieren, was geht, was vertretbar aussehe und ob eine solche Lösung auch finanzierbar sei.

Ebenfalls seit einiger Zeit ein Gesprächsthema in Homburg: ein mögliches Aufzugssystem zum Schlossberg sowie zu den Schlossberghöhlen, hier verbunden mit einem komplett neuem Eingangsbereich (wir berichteten). Dies sei, so Spaniol, ein Großprojekt und man wolle insbesondere wissen, wie Fördermittel rekrutiert werden sollen. Das alles sei, so OB Schneidewind, eine Idee für Homburg. Diese soll der Öffentlichkeit demnächst genauer vorgestellt werden. Eine Machbarkeitsstudie soll zudem angefertigt werden.

Ministeriumsvertreter hätten zugesichert, dass es bei positivem Ergebnis, gute Chancen auf Förderung aus Töpfen der EU gebe. Diese liege bei 70 Prozent. 30 Prozent verblieben bei der Stadt. Das Projekt sei nicht in einem Jahr zu stemmen, zudem gebe es Zwischenschritte zur kompletten, großen Lösung. "Wenn wir Fördermittel bekommen, dann sollten wir das angehen", sagte der Oberbürgermeister. Das helfe der ganzen Stadt. Fachleute im Ministerium hätten das Geplante sehr gut aufgenommen. Von ihnen sei die Aussage getroffen worden: Wenn zu dem Projekt noch die Privatinvestition auf dem Schlossberg hinzukomme - diese ist laut OB noch nicht klar -, dann wäre das ein großer Wurf für die Region.

Der Stadtrat einigte sich darüber hinaus nach einigen Wortmeldungen darauf, dass er zur Wahrung seiner Rechte einen Rechtsbeistand beauftragen wird.

Dieser soll für ihn Einsicht in alle notwendigen Akten nehmen, um den Sachverhalt rund um die Beauftragung einer Überwachungsfirma zur Beobachtung von Mitarbeitern des Baubetriebshofs durch den OB zu prüfen. Der Antrag der CDU wurde einstimmig angenommen. < Weiterer Bericht folgt

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