Stimmung vor und auf der Bühne

Homburg · Der traditionelle Homburger Jazzfrühschoppen befindet sich derzeit im Umbruch. So passte es gut, dass Melanie Haag und Douglas Weaden von Black Stuff am vergangenen Samstag nicht nur auf Jazz setzten.

 Lass' es krachen: Sänger Douglas Weaden schaute und hörte Black Stuff-Gitarrist Christian Gasch am Samstag beim Jazzfrühschoppen ganz genau auf die Saiten. Der Morgen stand ganz im Zeichen von mitreißendem Soul, Funk und Blues. Foto: Thorsten Wolf

Lass' es krachen: Sänger Douglas Weaden schaute und hörte Black Stuff-Gitarrist Christian Gasch am Samstag beim Jazzfrühschoppen ganz genau auf die Saiten. Der Morgen stand ganz im Zeichen von mitreißendem Soul, Funk und Blues. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der vorletzte Jazzfrühschoppen war vieles: Er hatte Groove, er hatte Beat, er hatte Gefühl, er hatte schlicht das perfekte musikalische Programm für einen perfekten Sommersamstag. Für diese Perfektion sorgten Black Stuff aus der Rhein-Neckar Region. Auf der Bühne: Blues , Soul und Funk. Vor der Bühne: ein begeistertes Publikum.

Das bekam einiges auf die Ohren, bis hin zum James-Bond-Titelsong "Skyfall", bei dem Black Stuff-Frontfrau Melanie Haag trittsicher auf den Spuren von Adele wandelte. An Haags Seite, und nicht weniger ein Hingucker und Hinhörer, sorgte Douglas Weaden am Mikrofon und mitunter auch mit sehenswerten Tanzeinlagen für Ahhs und Ohhs bei den Jazzfrühschoppen-Fans. Dass das Programm von Black Stuff dabei gerade nicht auf Jazz setzte, tat einem gelungenen Samstagmorgen keinen Abbruch, sondern zeigte vielmehr eine weitere Facette des im Umbruch befindlichen Programms der Traditionsveranstaltung.

"Das ist heute eine geile Stimmung", freute sich Bandleader und Black Stuff-Bassist Heiner Holderbach in der Pause. Und er freute sich bei weitem nicht alleine oder nur im Kreise seiner Band. Auch von den Tischen, Stühlen, Bänken, im Stehen und im Sitzen gab's hörbar positives Feedback auf die Jazz-Alternative aus Funk, Soul und Blues . Dass Letzterer im Trio der Musik-Stile ein bisschen weniger laut zu hören war, hatte dabei durchaus seinen Sinn. "Wir spielen bei einem Konzert wie hier auf dem historischen Marktplatz schon eher Mainstream-Sachen. Reiner Blues kommt in einer solchen Umgebung dann doch nicht so an. Aber mal ein Blues-Titel geht natürlich schon."

Wirklich schön und mehr als eine kleine Note: Die Ausgewogenheit zwischen der Präsenz der beiden Stimmen Melanie Haag und Douglas Weaden auf der einen Seite und der hohen musikalischen Güte der Band mit Bass, Gitarre, Schlagzeug und Bläsersatz auf der anderen. "Wir sind völlig frei bei dem, was wir tun. Und natürlich sind wir ein seit Jahren eingespieltes Team. Und das klappt einfach sehr gut", erklärte Melanie Haag das perfekte Gleichgewicht zwischen Gesang und Instrumentierung.

Eine Herausforderung des Samstags mit Sicherheit: Die Temperaturen. Die forderten von den Musikern auf der Bühne alles - immerhin sind Titel wie das besagte "Skyfall" nichts, was man mal so nebenbei singt. "Man merkt es beim Atem. Aber ich bin ja ausgebildete Sängerin. Hinterher sag ich aber schon mal 'ich könnt jetzt ein Sauerstoff-Zelt gebrauchen'", lachte Melanie Haag. "Aber das ist eben hinterher. Auf der Bühne hat man so viel Adrenalin im Blut, da merkt man das gar nicht." Und Haags Fazit nach den ersten 60 Minuten von Black Stuff auf der Bühne des Homburger Jazzfrühschoppens? "Ich glaube, die Gäste haben alle Spaß." Hatten sie!

Am kommenden Wochenende muss man Abschied nehmen vom Musiksommer : Ein letztes Mal sollen Querbeat am Freitagabend und der Jazzfrühschoppen am Samstagmorgen für Leben in der Altstadt sorgen. Für den Schlussakkord haben sich die Veranstalter noch zwei Leckerbissen aufgehoben. Am Freitag gibt es mit "Mister Slowhand" eine Hommage an Eric Clapton , am Samstag gehören die letzten Töne der Tuxedo Swing Bigband.

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