Weihnachten auf der Wache

Homburg · Der Dienstplan gibt vor, wer an Weihnachten nicht feiert, sondern arbeiten muss. Was das bedeutet, aber auch über Allgemeines drehte sich das Gespräch an Heiligmorgen auf der Polizeiinspektion Homburg. Mit dabei: Staatssekretär Seel.

 Kommissar-Anwärterin Lena Becker, Polizeikommissar Adrian Froch, die Leiterin der Inspektion Homburg, Alexandra Besse, und ihr Stellvertreter Thomas Raber im Gespräch mit Innen-Staatssekretär Christian Seel (von links). Foto: Thorsten Wolf

Kommissar-Anwärterin Lena Becker, Polizeikommissar Adrian Froch, die Leiterin der Inspektion Homburg, Alexandra Besse, und ihr Stellvertreter Thomas Raber im Gespräch mit Innen-Staatssekretär Christian Seel (von links). Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage trennen vor allem zwei Arten von Menschen: Die einen, die feiern können, von den anderen, die Arbeiten müssen. Für Feuerwehren, Polizei , Rettungsdienste, Krankenhäuser, Sozialdienste und viele andere bedeutet das große Fest damit "Business as usual" - auch wenn an diesen drei Tagen nicht immer alles so üblich ist, wie im "Rest" des Jahres.

Das gilt auch für die Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion Homburg . Und weil das so ist, hatte sich am 24. Dezember Innen-Staatssekretär Christian Seel angekündigt. Er hatte sich für den Heiligmorgen drei Stationen im Ost-Saarland auf seinen Routenplaner geschrieben, neben Homburg auch Blieskastel und Neunkirchen. In Homburg nutzte er eine gute Stunde dazu, bei einem Kaffee mit den Beamten ins Gespräch zu kommen, von der Kommissar-Anwärterin bis zur Führung der Dienststelle, Polizeirätin Alexandra Besse, der Leiterin der Dienststelle und ihrem Stellvertreter, dem Ersten Kriminalhauptkommissar Thomas Raber.

Die Themen drehten sich dabei um den allgemeinen Dienstbetrieb, um die Arbeit an den Weihnachtstagen - und standen auch unter dem Einfluss des Anschlags von Berlin.

Polizei zeigt vor Ort Flagge

Die hatten und haben auch in Homburg Auswirkungen, ist die Polizei doch hier nun verstärkt im Bereich des Weihnachtsdorfes präsent. Christian Seel: "Es war sinnvoll, dass wir auf diese Situation so reagieren. Es ist einfach ein besseres Gefühl, wenn die Polizei Flagge zeigt und vor Ort ist." Dies sei natürlich eine Mehrbelastung für die Beamtinnen und Beamten, gerade jetzt in der Weihnachtszeit, sei aber schlicht erforderlich.

Neben dem offiziellen Gespräch fanden Alexandra Besse, Thomas Raber, Polizeikommissar Adrian Froch als Dienstgruppenleiter im Tagesdienst an Heiligabend und Kommissar-Anwärterin Lena Becker auch Zeit, um ein bisschen was über die Herausforderungen des Dienstes über die Weihnachtstage zu erzählen. Froch und Becker hatten dabei "Glück", ihr Dienst sollte um 19 Uhr enden, genug Zeit, um nach Hause zu fahren und ganz klassisch Weihnachten zu feiern.

Und wenn das nicht so geklappt hätte und es doch die Nachtschicht geworden wäre? "Dann wäre das eben so gewesen, dann hätte ich mit der Familie 'nachgefeiert'", kommentierte Becker die deutlich unangenehmere Weihnachtsdienst-Variante lakonisch.

Auch Froch nahm's gelassen, "man stellt sich ja drauf ein, der Dienstplan gibt es ja grob vor". Neben der Frage "Wann?" steht an den Weihnachtstagen auch die des "Was?" im Raum, sprich: Verändern sich die Anforderungen an die Polizei an Weihnachten ? "Nach meiner Erfahrung kracht es im familiären Bereich in diesen Tagen schon häufiger", war sich Alexandra Besse sicher. "Wenn die Familie ein, zwei, drei Tage aufeinander gesessen hat, dann potenzieren sich die Konflikte schon." Und Thomas Raber ergänzte: "Da kommen in diesen Tagen schon Konflikte hoch, die sich über das Jahr hinweg angestaut haben, unbewältigte Probleme."

Ein Blick auf 2016

Der Weihnachtsmorgen war dann für die vier Beamten auch der Moment, auf 2016 zurückzublicken. "Es war ein sehr schnelles Jahr. Es gab für mich sehr viele neue Dinge im privaten Bereich, beruflich hat sich einiges ein bisschen verlagert. Rückblickend war es doch noch ein schönes Jahre", zog Froch, 2016 Vater geworden und nun im Auswahlverfahren für den Posten eines Dienstgruppenleiters, Bilanz. "So kann's weitergehen." Besse wertete ihr erstes Jahr als Leiterin der Polizeiinspektion Homburg "herausfordernd", Raber nannte es reizvoll, alle Anforderungen zu meistern, "das gelingt aber auch nur, wenn wir alle zusammenstehen".

Und Lena Becker, die jüngste im Quartett? "Ich bin mit Homburg sehr zufrieden, obwohl es nach dem Studium nicht meine Wunschdienststelle war. Ich fühl' mich hier sehr wohl."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort