Nichts Neues an der alten Feuerwache

Homburg · Die Altlasten-Problematik verhindert nach wie vor die geplante Entwicklung des Geländes an der Gerberstraße in der Homburger Innenstadt.

 Schön ist anders: Seit dem Abriss eines Teiles der alten Feuerwache liegt das Gelände an der Gerberstraße brach. Von einer angedachten Entwicklung als Raum für innerstädtisches Wohnen ist man noch weit entfernt. Foto: Thorsten Wolf

Schön ist anders: Seit dem Abriss eines Teiles der alten Feuerwache liegt das Gelände an der Gerberstraße brach. Von einer angedachten Entwicklung als Raum für innerstädtisches Wohnen ist man noch weit entfernt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es gab Zeiten, da galt der Bereich zwischen Kaiserstraße, Gerberstraße, dem Areal der alten Feuerwache und dem inzwischen aufgegebenen Gebäude der ehemaligen Musikschule Homburg als potenzielle Entwicklungsfläche für innerstädtisches Wohnen. Doch mit dem Wunsch, dort Wohnraum zu schaffen, waren einige Probleme verbunden. Zum einen mussten die Altlasten auf dem Gelände der alten Feuerwache beseitigt werden. Hinzu kamen nötige Abriss-Arbeiten und der Umstand, dass einige Gebäude im besagten Bereich noch genutzt waren, so durch das Jobcenter des Saarfalz-Kreises. Und auch die Zukunft des alten Rathauses an der Kaiserstraße 41 galt es zu überdenken. Einige dieser Hindernisse konnten zwischenzeitlich beseitigt werden: Das Jobcenter ist umgezogen, ein Großteil der alten Feuerwache abgerissen, das Gebäude der alten Musikschule steht leer (wir berichteten).

Doch von einer Weiterentwicklung, gleich in welche Richtung, ist das Gelände augenscheinlich weit entfernt. Der abgerissene Bereich der Feuerwache ist eingezäuntes Brachland, die dahinter liegenden, früheren Räume des Jobcenters stehen augenscheinlich leer, ebenso wie das frühere Gebäude der Musikschule, das an der Gerberstraße Tag für Tag nicht schöner wird.

Auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung gab man sich dort in der Tonlage nicht euphorisch und verwies auf Pläne und Gedanken aus der Vergangenheit. Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff: "Im Grunde hat sich an der Idee, das Areal über einen Partner/Investor entwickeln zu lassen, nichts geändert." Diese Idee stammt noch aus den Zeiten von Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, der im Bereich an der Gerberstraße große Potenziale für innerstädtisches Wohnen gesehen hatte.

Dass ein solches Wohnen nachgefragt ist, das zeigen erfolgreiche Vermarktungen von Neubauten im Bereich Zweibrücker Tor und Saarbrücker Straße. Das sieht man wohl auch bei der Stadt nach wie vor so. "Wir sind daher weiter in Gesprächen mit Saarland Bauträger. Es geht auch weiterhin um das Areal der ehemaligen Feuerwache zwischen der Gasstraße und der Kaiserstraße. Die frühere Musikschule und Werkstatt des BBH gehören auch dazu." Doch so richtig will das jahrelang angedachte Projekt nicht in die Gänge kommen. Während andernorts andere Projekte zwischenzeitlich Realität geworden sind, so die neue Musikschule und das Kombibad, oder ganz neue in den Fokus rücken, so die Pläne für einen Aufzug auf den Schlossberg, geht es an der Gerberstraße nicht wirklich voran - sieht man vom tatsächlichen Abriss zumindest eines Teils der alten Feuerwache einmal ab. Kruthoff: "Hintergrund der Verzögerungen in der Entwicklung ist die Altlasten-Problematik, an der wir im Grunde bereits seit Jahren dran sind. Hier gibt es noch Gespräche zwischen der Stadt, Saarland Bauträger, den Stadtwerken Homburg und dem Landesamt um Umwelt und Arbeitsschutz."

Auch dieser Status ist kein neuer. Doch scheint sich eben diese Problematik aus der Vergangenheit immer noch als "wirksames" Hemmnis bei der Entwicklung des Areals Gerberstraße/Gasstraße zu beweisen. "Bevor die Altlast aus dem Altlastenkataster ausgetragen ist, wird es wohl keinen konkreten Fortschritt in der Sache geben. Wie die Chancen stehen, dass dies möglicherweise bald geschieht, kann ich derzeit allerdings nichts sagen", blickte Pressesprecher Kruthoff gestern gegenüber unserer Zeitung in eine immer noch wenig klare Zukunft. Die wird auch zeigen, ob die bislang festgestellte Kontaminierung mit Altlasten, die im städtischen Bereich der besagten Geländes festgestellt wurde, tatsächlich alles ist, was dort im Erdboden schlummert.

Zum Thema:

Das Areal der alten Feuerwache Homburg-Mitte war früher Standort der Stadtwerke und deren Vorläufer. Aus dieser Zeit resultierte eine Kontamination des Erdreiches, unter anderem durch Teeröle. Um eine Verunreinigung des Grundwassers zu vermeiden, sorgte eine besondere Anlage über viele Jahre hinweg für das Abscheiden der Gefahrstoffe im Bereich des städtischen Anteils des Geländes.

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