Klimafreundliches Schmuckstück

Homburg · Großer Bahnhof für das neue Blockheizkraftwerk am Stammsitz der Karlsberg-Brauerei. Zur Eröffnung kam gestern auch die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger nach Homburg.

 Uwe Louis von Steag stand Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in Sachen Karlsberg-Blockheizkraftwerk beim offiziellen Start der Anlage gestern Rede und Antwort rund um den Neubau. Foto: Thorsten Wolf

Uwe Louis von Steag stand Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in Sachen Karlsberg-Blockheizkraftwerk beim offiziellen Start der Anlage gestern Rede und Antwort rund um den Neubau. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Dicke Jacken und Mäntel, gelbe Warnwesten : Diese Kleiderordnung galt gestern für alle, die sich das neue Motoren-Blockheizkraftwerk der Karlsberg-Brauerei an ihrem Stammsitz in Homburg näher anschauten. Das wirkte von außen und innen zwar durchaus imposant, doch ohne Zusatzinformationen war für Menschen ohne größeren Technikbezug nicht wirklich ersichtlich, was alles in der Anlage steckt. Und das ist beachtlich. Christian Weber , der Generalbevollmächtigte der Brauerei, freute sich jedenfalls über die offizielle Eröffnung des "neuen Schmuckstücks", das aber bereits seit einiger Zeit laufe. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Brauerei und dem Energiekonzern Steag New Energies, der für die Gesamtinvestition von 5,5 Millionen Euro verantwortlich zeichnet. Der Startschuss fiel sozusagen mit der Vertrags-Unterzeichnung im Januar 2016, unmittelbar danach habe der Energiekonzern mit dem Vorbreitungen zum Bau begonnen, weit vor Jahresende habe dieser an Karlsberg übergeben werden können.

Knapp ein Jahr lang hatten also alle Beteiligten daran gearbeitet, dass gestern nun vereint der rote Knopf gedrückt werden konnte - symbolisch natürlich. Die neue Kraftwärme-Kopplungsanlage mit einer Leistung von rund 3,4 MWel werde die bisherige Eigenstromerzeugung über eine Dampfturbine der Brauerei ersetzen. MWel steht dabei für Megawatt elektrisch und bezeichnet die Leistung, die ein Kraftwerk erbringt. Die Anlage sei maßgeschneidert auf den Strombedarf des Homburger Unternehmens, die erzeugte Wärme werden etwa zu gleichen Teilen in der Brauerei genutzt und in das Netz der Heizkraftwerk Homburg GmbH eingespeist, betrieben wird dies von Steag und den Stadtwerken Homburg . Darüber hinaus wird die Anlage rund 20 000 Megawatt Stunden Strom pro Jahr erzeugen.

Bei der Eröffnung mit vor Ort war die saarländische Wirtschaftsministerium Anke Rehlinger . Sie bezeichnete das Projekt als gelungenes Beispiel dafür, wie Kooperation und Zusammenarbeit im Saarland gelinge und dies sowohl zwischen den beiden Unternehmen unter Einbindung der Homburger Stadtwerke als auch im Zusammenspiel mit der Politik. Für die Ministerin ebenfalls zentral: der Beitrag zur Energiewende, der mit dem neuen Blockheizkraftwerk geleistet werde. Diese werde oft zu schlicht gleichgesetzt mit der Errichtung neuer Windkraftanlagen.

Dirk Klingen, Sprecher der Geschäftsführung der Steag, unterstrich, dass nicht nur die Energieversorgung für Karlsberg durch das neue Heizkraftwerk sicherer und effizienter werde, auch der CO-Ausstoß werde reduziert - und zwar um 5200 Tonnen pro Jahr. Und Bernd Franzmann, Projektleiter bei Karlsberg, zeigte in einer kleinen Präsentation neben weiteren technischen Details auch Bilder der alten Dampfturbine neben solchen zur Entstehung der modernen Anlage.

Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind bedankte sich bei der Brauerei für das klare Bekenntnis zum Standort Homburg , für das dieses Engagement auch stehe. Und dies werde zudem so organisiert, dass es umweltfreundlich sei und "effizient für euch".

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