Erlesenes Konzert mit Hammerklaviermusik

Homburg · Die Reihe der „Homburger Meisterkonzerte“ wird am 23. März mit dem Pianisten Kristian Bezuidenhout fortgesetzt.

 Kristian Bezuidenhout kommt nach Homburg. Foto: Marco Borggreve

Kristian Bezuidenhout kommt nach Homburg. Foto: Marco Borggreve

Foto: Marco Borggreve

Im "Homburger Meisterkonzert" nach der Faschingspause geht es am Donnerstag, 23. März, 20 Uhr im Kulturzentrum Homburger Saalbau wahrlich "Hammermäßig" zu. Denn es gastiert der junge, aus Südafrika stammende Pianist Kristian Bezuidenhout auf einem historischen Hammerflügel Werke von Joseph Haydn (1732-1809) und von dessen Schüler Ludwig van Beethoven (1770-1827).

Die genannten Komponisten erlebten am Ende des 18. Jahrhunderts den technischen und auch klangstilistischen Übergang vom Cembalo zum Hammerklavier.

Im Cembalo werden die Saiten durch einen Zupfmechanismus zum Klingen gebracht, im Klavier hingegen durch anschlagende kleine Hämmerchen. So gesehen ist der moderne Konzertflügel im Saalbau auch ein "Hammerflügel", der allerdings über eine ausgefeilte, um 1840 entwickelte Repetitionstechnik verfügt.

Klaviere vor dieser Zeit mit wesentlich vereinfachter Hammermechanik werden gerne bei historischer Aufführungspraxis benutzt, in der Kristian Bezuidenhout inzwischen ein weltweit gefeierter Spezialist geworden ist.

Er kam vor 38 Jahren in Südafrika zur Welt und wurde zunächst in Australien zum modernen Pianisten ausgebildet.

Bald wandte er sich jedoch fasziniert historischen Tasteninstrumenten zu und studierte in London bei Arthur Haas das Cembalospiel, bei Malcom Bilson das Spiel auf dem historischen Hammerflügel und bei Paul O'Dette die Aufführungspraxis auf diesen Instrumenten.

Diese Schulung war so erfolgreich, dass er 2000 mit 21 Jahren den 1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Brügge gewann. Daraufhin konzertierte Kristian Bezuidenhout mit solchen Spitzenensembles wie dem Freiburger Barockorchester, mit dem Orchestre des Champs Elysées in Paris, mit dem königlichen Concertgebow Orchester in Amsterdam ebenso wie mit dem Leipziger Gewandhausorchester.

Unter seinen Wettbewerbstrophäen ist der Diaspason d'Or (Goldene Stimmgabel) zu finden, der Preis der Deutschen Schallplattenkritik und zweimal sogar der Echo-Klassik-Preis.

Die überaus knifflige "Hammerklaviersonate" op. 106 von Beethoven spielt Kristian Bezuidenhout in Homburg leider nicht, aber andere Stücke des Meisters aus der Frühzeit des Hammerklaviers wie die beiden Rondos op. 51 von 1797 und 1802, die Sonate D-Dur op. 10/3 von 1798 und die berühmte, ein Jahr später entstandene "Pathétique" op. 13.

Dazwischen erklingt als Abgesang auf die höfische Tradition die herrliche, in London entstandene Sonate C-Dur aus dem späten Schaffen seines Lehrers Joseph Haydn.

Der Vorverkauf für dieses erlesene Hammerklavier-Rezital wurde im Homburger Kulturamt und bei den anderen bekannten Vorverkaufsstellen bereits eröffnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort