Preise für zwei Zellbiologinnen

Homburg · Laura Schnöder stammt aus Großsteinhausen, Lisa Schwind aus Saarlouis. Beide forschen auf dem Campus des Uniklinikums - die eine an Fettzellen, die andere an Zellsignalen. Nun werden beide ausgezeichnet.

Zwei Biologinnen werden am Freitag für ihre wissenschaftlichen Leistungen mit jeweils 5000 Euro bedacht: Laura Schnöder und Lisa Schwind. Beide arbeiten derzeit noch am letzten Schliff für ihre jeweiligen Promotionen. Laura Schnöder forscht über die Entstehung der Alzheimer-Krankheit in der Arbeitsgruppe von Professor Klaus Faßbender, dem Direktor der Klinik für Neurologie.

Lisa Schwind abeitet in der Forschungsgruppe von Professor Mathias Montenarh am Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie . Eingereicht hatten die beiden Nachwuchsforscherinnen ihre Arbeiten schon im März. Dass sie den Forschungspreis des Vereins der Freunde des Universitätsklinikums erhalten werden, wissen sie erst seit einigen Wochen.

Morgen Abend ist es dann soweit: Bereits zum 18. Mal vergibt der Verein der Freunde diesen Preis, der mit jeweils 5000 Euro dotiert ist. "Das Geld fließt direkt in meine Arbeitsgruppe", sagt Lisa Schwind, "da wissen wir schon, was wir dafür anschaffen." Auch Laura Schnöder freut sich über die Auszeichnung und die Geldspritze für ihre Forschung: "Das zeigt auch, dass unsere Forschungsarbeit wertgeschätzt wird."

Da sich die ausgezeichneten Forschungsarbeiten seit Jahren immer im mikrobiologischen Bereich bewegen, fällt es schwer, die Themen allgemeinverständlich darzustellen. Grob vereinfacht beschäftigt sich Lisa Schwind damit, wie man Fettzellen regulieren kann, was langfristig dabei helfen kann, krankhaftes Übergewicht zu behandeln. Laura Schnöder hingegen forscht über die Signalwirkungen der Zellen im Gehirn. Von den Freunden des Universitätsklinikums wird sie am Freitag einen kurzen Vortrag halten mit dem Titel: "Mikroglia in der Alzheimer-Krankheit : Freund oder Feind?" Seit Juli 2013 arbeitet die 28-jährige Nachwuchsforscherin aus Großsteinhausen an ihrer Doktor-Arbeit.

Zur Schule ging sie in Zweibrücken, studiert hat sie zunächst an der FH in Zweibrücken, dann an der Universität in Kaiserslautern (Neurobiologie ), bis sie sich nach dem Master-Examen für eine Promotion in Homburg bei Professor Faßbender entschied. Lisa Schwind ist 29 Jahre alt und stammt aus Saarlouis, wo sie auch zur Schule ging. Studiert hat sie das Fach Humane Molekularbiologie , das die Universität des Saarlandes an den beiden Standorten Saarbrücken und Homburg anbietet. In ihrer Forschungsgruppe sind derzeit sieben Leute, die in den hochmodernen Laboren des Forschungsgebäudes CIPMM auf dem Campus beste Bedingungen für ihre Arbeit vorfinden.

 Laura Schnöder (links) stellt Ergebnisse ihrer Dissertation bei einem Fachkongress, der „Alzheimer's Association International Conference“, in Toronto vor. Lisa Schwind (rechts) in ihrem Labor bei der Forschungsgruppe von Professor Montenarh. Foto: Schnöder/Schwind

Laura Schnöder (links) stellt Ergebnisse ihrer Dissertation bei einem Fachkongress, der „Alzheimer's Association International Conference“, in Toronto vor. Lisa Schwind (rechts) in ihrem Labor bei der Forschungsgruppe von Professor Montenarh. Foto: Schnöder/Schwind

Foto: Schnöder/Schwind

Der Verein der Freunde des Uniklinikums wurde 1997 von Minister a.D. Diether Breitenbach gegründet und vergibt seit 1998 die Forschungspreise . Die Finanzierung setzt sich zum einen aus den Jahresbeiträgen der rund 200 Vereinsmitglieder sowie Spenden externer Sponsoren zusammen. Ziel des Vereins ist es, medizinische Grundlagenforschung junger Wissenschaftler zu fördern. Die Preisverleihungen reißen nicht ab: Am 3. November veranstaltet die Hedwig-Stalter-Stiftung einen Festakt anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Stiftung. Beginn ist um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Homburger Forums. Im Rahmen der Feierlichkeit wird der Stiftungspreis 2016 vergeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort