Die Philippinen stehen im Mittelpunkt

Homburg · Von Homburg über Einöd und Kirrberg bis nach Bexbach, Kirkel und Altstadt laden Frauen am kommenden Freitag zum Weltgebetstag ein.

 Eine Müllhalde bei Manila: Dieser kleine Junge sucht dort regelmäßig nach Essen – wie Millionen Kinder weltweit. Foto: Dela Pena/dpa

Eine Müllhalde bei Manila: Dieser kleine Junge sucht dort regelmäßig nach Essen – wie Millionen Kinder weltweit. Foto: Dela Pena/dpa

Foto: Dela Pena/dpa

Weltweit laden Frauen am Freitag, 3. März, unter dem Motto "Was ist denn fair?" zu ökumenischen Gottesdienstfeiern anlässlich des Weltgebetstages ein. In diesem Jahr steht der asiatische Inselstaat Philippinen im Mittelpunkt. Allein in Deutschland werden hunderttausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Auch in unserer Region finden über 160 Gottesdienste mit anschließender Begegnungsmöglichkeit statt, darunter in Altstadt, Einöd oder Homburg.

Die Philippinen sind ein katholisch geprägtes Land mit 7107 Inseln mit über 100 Millionen Einwohnern. In der Hauptstadt leben geschätzte 14 bis 15 Millionen Menschen. Der Inselstaat ist ein Land der Extreme: Auf der einen Seite Naturschönheiten wie Urwälder, Riffe und Weltkulturerbestätten wie die Reisterrassen von Banaue, auf der anderen Seite zerstörerische Naturgewalten wie Vulkane, Taifune und Überschwemmungen. Die Inselgruppe weist eines der artenreichsten Öko-Systeme der Welt auf und doch ist dieses akut bedroht von Abholzung, Überfischung und wachsender Umweltverschmutzung. Die Gesellschaft ist geprägt von einer extremen Ungleichheit zwischen Arm und Reich: Zeitweise starkem Wirtschaftswachstum, moderner Industrie, boomendem Dienstleistungssektor und luxuriösen Shopping-Malls in den Städten wie in der Hauptstadt Manila stehen krasse Armut, Perspektivlosigkeit auf dem Land und städtische Slums mit mangelnder Strom- und Wasserversorgung gegenüber.

"Ich bin immer wieder davon fasziniert, dass ein ökumenischer Gottesdienst an einem festgelegten Tag weltweit gefeiert wird und wie man sieht machen auch in unserer Region noch fast alle kfd-Gemeinschaften mit ihren evangelischen Partnergemeinden mit. Es handelt sich hier um langjährige Traditionen, die aber immer noch Bestand haben", sagt Christine Schön von der kfd Saarpfalz in Homburg. Die Ökumene spielt in unserer Region von Einöd mit Pfarrerin Heide Salm, in Limbach mit Pfarrerin Chrisane Haertel oder in Niederbexbach mit Pfarrerin Bärbel Ganster-Johnson immer "die zentrale Rolle beim Weltgebetstag".

"In den letzten Wochen haben über 700 Frauen aus verschiedenen katholischen und protestantischen Gemeinden an mehr als 25 Vorbereitungsangeboten für den Weltgebetstag teilgenommen", berichtet Monika Kreiner. Die Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer ist in diesem Jahr zum ersten Mal mit ihrer neuen protestantischen Kollegin Christine Gortner verantwortlich für den ökumenisch veranstalteten Gebetstag in der Pfalz. "An den Vorbereitungsseminaren und weiteren Begleitveranstaltungen haben ehrenamtlich engagierte Frauen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), evangelische, mennonitische und methodistische Frauen mitgewirkt." Kreiner ist von der Aktion begeistert: "Der Weltgebetstag ist eine geniale Idee. Ich bin überzeugt von diesem Konzept von intensiver Landinformation und spiritueller Deutung der aktuellen Themen." Und ihre Kollegin Christine Gortner von der Protestantischen Kirche der Pfalz ergänzt: "Der Weltgebetstag ist zu einer `Institution` geworden, durch die viele Frauen den Blick über den Tellerrand wagen und sich weltweit verbinden. Das diesjährige Motto dient dem Wissenstransfer zur globalen Ungerechtigkeit: Wir sehen die Berge unseres Mülls in Manila und werden sensibel für deren Auswirkungen."

Ein Team von über 20 Frauen neun unterschiedlicher Konfessionen hat für den Gottesdienst zum Weltgebetstag unter dem Motto "Was ist denn fair?" die Texte, Gebete und Lieder verfasst, heißt es beim Weltgebetstag-Komitee. Sie lassen mit Merlyn, Celia und Editha drei fiktive Frauen zu Wort kommen, die von Armut, Ausbeutung, Migration und den dramatischen Folgen des Klimawandels berichten. In Kontrast dazu setzen die Verfasserinnen das biblische Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20, 1-16). Am Beispiel des Lebensmittels Reis erklären die Filipinas anschaulich, wie ungerechte Strukturen im Welthandel für Armut in ihrem Heimatland sorgen und welchen Anteil das Konsumverhalten der Menschen in den reichen Ländern daran hat.

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 Das farbenfrohe Plakat, mit dem für die Aktion Weltgebetstag geworben wird. Foto: Weltgebetstag

Das farbenfrohe Plakat, mit dem für die Aktion Weltgebetstag geworben wird. Foto: Weltgebetstag

Foto: Weltgebetstag

Alle Gottesdienste in unserer Region Homburg (St. Michael), 17 Uhr, in Protestantischer Stadtkirche. Pfarrei Maria Himmelfahrt Kirrberg,15 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus. Maria Geburt Schwarzenacker/ Einöd, 19 Uhr, in der Evangelischen Christuskirche Schwarzenacker. St. Remigius in Beeden, 15 Uhr, in der Evangelischen Friedenskirche. Die Pfarreien St. Andreas und Maria vom Frieden und St. Josef Jägersburg, Erbach und Reiskirchen, 18 Uhr, in der Auferstehungskirche Reiskirchen. St. Martin Bexbach, 18 Uhr, im protestantischen Gemeindehaus Bexbach. Die Pfarrei St. Josef Frankenholz und Höchen, 15 Uhr, in der katholischen Kirche St. Josef in Frankenholz.

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