Die „Magnolien aus Stahl“ kommen auch nach Wiebelskirchen

Homburg · „Magnolien aus Stahl“ von Robert Harling steht aktuell auf dem Programm des Homburger Amateurtheaters. Zurzeit ohne feste Spielstätte tingelt das Ensemble durch die Lande. Die Premiere fand in Saarbrücken statt. Demnächst wird in Wiebelskirchen gespielt.

 In Truvys Schönheitssalon (v. l.): Bettina Mick, Barbara Schneider, Hannah-Sofie Schäfer und Bärbel Waldura (hinter der Theke), Heike Müller und Heike Lismann-Gräß. Foto: Kerstin Krämer

In Truvys Schönheitssalon (v. l.): Bettina Mick, Barbara Schneider, Hannah-Sofie Schäfer und Bärbel Waldura (hinter der Theke), Heike Müller und Heike Lismann-Gräß. Foto: Kerstin Krämer

Foto: Kerstin Krämer

Fahrendes Volk? Das wollte das Homburger Amateurtheater eigentlich nicht sein, auch wenn es mit seinen Produktionen immer schon gerne tingelte. Doch momentan bleibt dem Ensemble nichts anderes übrig: Das Zimmertheater in einem städtischen Gebäude in Homburg-Erbach, wo man bislang zuhause war, wird zu Wohnraum für Flüchtlinge umgebaut. Das finden die Amateure auch richtig und wichtig, aber es macht sie heimatlos. Denn an der momentanen Basis in der Hohenburgschule, wo die Gruppe von Anfang an einen Lagerraum hatte, kann zwar geprobt, aber nicht aufgeführt werden.

Bis eine dauerhafte alternative Spielstätte gefunden ist, bleibt den Homburgern also schlicht nichts anderes übrig, als durchs Saarland zu touren. Und weil ein Großteil des Stabs in Saarbrücken wohnt und arbeitet, feierten sie ihre aktuelle Premiere im Saarbrücker Kultur- und Bürgerzentrum Breite 63. "Magnolien aus Stahl " von Robert Harling steht aktuell auf dem Programm - jene melodramatische amerikanische Komödie, die in der Star-besetzten Verfilmung von 1989 (unter anderem mit Shirley MacLaine und Julia Roberts ) Millionen Zuschauer gerührt ins Taschentuch schniefen ließ.

Wie emanzipiert man sich von so einer Vorlage? "Indem man den Film ab dem Zeitpunkt, wo man beschlossen hat, das Stück auf die Bühne zu bringen, nicht mehr guckt!", schmunzelt Regisseur Daniel Both. Ihn kennt man als verdientes Mitglied der Unitheatergruppe Thunis und der freien Truppe "Harter Kern". Eine längere Abstinenz verursachte Entzugserscheinungen. Both: "Nach fünf Jahren Pause war es wieder Zeit, Theater zu machen!" Auf der Suche nach einem sympathischen Ensemble wurde er 2012 beim Homburger Amateurtheater fündig. Das feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum und wollte - was nun logistisch nicht möglich ist - seine Aktivitäten eigentlich ausbauen. Denn das 2006 gegründete Ensemble setzt sich aus Leuten zusammen, die auch in Sachen Musik und Musical Erfahrung gesammelt haben: Neben Schauspiel werden Kabarett, Lesungen, Liederabende und Konzerte gestemmt - Ehrensache, dass bei den stählernen Magnolien nun ebenfalls gesungen wird.

Außerdem unterhalten die Homburger neben einer Erwachsenentruppe auch eine Kinder- und Jugendgruppe in einer projektbezogenen Kooperation mit der freien Spielgemeinschaft Wasabi unter der Leitung von Bettina Mick. Sie wirkt auch in den Magnolien mit, neben ihrer Tochter Hannah-Sofie und vier weitere n Schauspielerinnen - den Neunkirchern, vor allem den Musical-Projekt-Fans, keine Unbekannten.. Sechs Frauen, keine Männer - wie fühlt es sich an, eine rein weibliche Besetzung zu führen? "Es ist tatsächlich anders", bestätigt Daniel Both und freut sich über weniger Widerstand: "Man muss sensibel sein im Umgang, aber viele Ideen werden offener angenommen."

Aufführungen: Freitag, 15. April und Samstag, 16. April, Kulturhaus Wiebelskirchen, Beginn 19.30 Uhr.

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