Der Schlossberg als Müllhalde

Homburg · Wer oben auf dem Schlossberg einen Blick über die Mauer wirft, der sieht Flaschen, Kippen Zigarettenschachteln und anderen Unrat. Homburgs Wahrzeichen ist generell stark verschmutzt. Die Stadt plant hier nun verstärkte Kontrollen und will zusätzliches Personal einsetzen, das den Müll aufsammelt.

 An Arbeit mangelt es nicht für die vier neuen Mitarbeiter der Stadt, die sich ab dem 1. Mai um das Homburger Müllproblem auf dem Schlossberg (unser Bild) und in der Innenstadt kümmern sollen. Foto: Thorsten Wolf

An Arbeit mangelt es nicht für die vier neuen Mitarbeiter der Stadt, die sich ab dem 1. Mai um das Homburger Müllproblem auf dem Schlossberg (unser Bild) und in der Innenstadt kümmern sollen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Er ist schlicht das Homburger Wahrzeichen, der Homburger Schlossberg mit der Ruine der Hohenburg. Leider kommt dieser "besondere" Höhepunkt der Stadt immer wieder auch als Ort ins Gespräch, der als Müllplatz missbraucht wird. Da wird die Attraktivität des Platzes schnell auch zu seinem Fluch. Denn: Nicht wenige, die dort gerne ihre Freizeit verbringen, lassen ihr Mitgebrachtes in Form von Flaschen und anderem Restmüll schlicht vor Ort liegen.

Dem will die Stadt nun mit einem besonderen Programm und besonderem Personal entgegen treten, passend zum Beginn der warmen Jahreszeit und dem damit verbundenen Anstieg von Besuchern auf dem Schlossberg. Jürgen Kruthoff, Pressesprecher der Stadt: "Finanziert in erster Linie mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfond sollen aus dem Bereich des Jobcenters des Saarpfalz-Kreises in Homburg vier Arbeitssuchende eingestellt werden, die sich ab dem 1. Mai als Arbeitskolonne verstärkt um die Sauberkeit in der Innenstadt und auf dem Schlossberg kümmern sollen." Angeleitet von einem Mitarbeiter des Baubetriebshofes der Stadt Homburg wolle man so der immer wieder kritisierten, mangelnden Reinlichkeit in der Stadt entgegen treten. Dabei, so Kruthoff, sei die Einsatzplanung der Vier variabel und abhängig vom Vorarbeiter. Gegenwärtig sei noch die Zustimmung des Personalrates der Stadtverwaltung für die Maßnahme nötig. Erfolge die, könne man wie geplant mit dem Einsatz der neuen Arbeitskolonne Anfang Mai beginnen.

Im Gespräch mit unserer Zeitung machte Jürgen Kruthoff aber auch klar, dass dieses neue Konzept nur ein Teil sein könne, um dem Müll in der Innenstadt und auf dem Schlossberg Herr zu werden. So müsste sich bei den Menschen selbst ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, den eigenen Unrat selbstverantwortlich und ordnungsgemäß zu entsorgen. Dies gelte vor allem auch für den Schlossberg, der seit Jahren in den warmen Monaten ein beliebtes Ziel meist jugendlicher Besucher sei, die dort oben feierten. "Dagegen haben wir auch gar nichts", verdeutlichte Kruthoff, "solange sich die Besucher an die Vorgaben in Sachen Lärmschutz ab 22 Uhr halten und ihren Müll, den sie beim Feiern produzieren, wieder mitnehmen." Dies sei leider oft nicht so, vielmehr blieben Flaschen und anderes einfach liegen "oder werden sogar den Hang hinunter geworfen. Dies macht es oft sehr schwer für uns, den Müll zu beseitigen". Vor diesem Hintergrund werde man in Zukunft deswegen nicht nur auf die Einsicht der Besucher bauen, sondern wieder verstärkt den Ordnungsdienst der Stadt kontrollieren lassen - auch mit der Konsequenz von Bußgeldern für Umweltsünder, sofern sich die Verursacher des Mülls ermitteln ließen.

Der Einsatz der vier neuen Mitarbeiter greift auf dem Schlossberg ein Bewirtschaftungssystem der Vergangenheit auf, einige Zeit hatten Ein-Euro-Jobber auf Homburgs Wahrzeichen für ein Mehr an Sauberkeit gesorgt. Das neue Team, das jetzt dort und in der Innenstadt für "Dreck weg" sorgen soll, könne dabei auf Sicht und sofern sich das Projekt bewährt, auch damit rechnen, technisch aufgewertet zu werden. Damit könne vor allem die Arbeit in der Innenstadt in der Folge effizienter gestaltet werden. "Auf dem Schlossberg allerdings wird es vor allem um Handarbeit gehen."

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