Ein großes Fest zum großen Tag

Erbach · 37 Jungen und Mädchen feierten gestern in der voll besetzten Kirche St. Andreas in Erbach mit ihren Angehörigen die Erstkommunion.

Sonntagmorgen, die katholische Kirche St. Andreas in Erbach ist bis weit über den letzten Platz hinaus gefüllt. Mamas, Papas, Großeltern, Onkel, Tanten, Geschwister, Freunde: Sie alle wollen gemeinsam mit 37 Jungen und Mädchen das große Fest der Erstkommunion feiern.

Während sich in der Kirche die Menschen mit Glück einen Sitzplatz, mit etwas weniger Glück einen Stehplatz sichern, hat nicht weit entfernt Gemeindereferentin Anna Welter gemeinsam mit den zehn Tischmüttern, den Katechetinnen, ein waches Auge darauf, dass auch alle Kinder rechtzeitig da sind. Um 9.30 Uhr, eine halbe Stunde vor Beginn des Festgottesdienstes, fehlen noch drei. Doch Welter bleibt ruhig - mit Recht, nur wenige Minuten später hat sie ihre 37 Kinder zusammen. Nach einer kurzen Unterbrechung für ein Gruppenbild nehmen die Kinder vor dem Thomas-Morus-Haus in einer Zweierreihe Aufstellung, noch soll es ein paar Minuten dauern, bis Pfarrer Pirmin Weber die Jungen und Mädchen "abholt". Die Stimmung ist gut, es wird gelacht - und ein bisschen spürt man auch die Nervosität bei den Kleinen. Das ist nicht verwunderlich, in ihrem Leben als katholischer Christ hat dieser Tag, der Tag an dem sie das erste Mal an den Tisch des Herrn treten, eine große Bedeutung. Dann, um zehn Uhr, geht es los, der feierliche Einzug in die Kirche ist der Auftakt zu einem prächtigen Gottesdienst.

Dieser steht unter dem Motto "Du bist ein Ton in Gottes Melodie" - ein Bild, dass sich als gut sichtbarer, roter Faden und gesponnen von den Kindern selbst, aber auch von den Tischmüttern und dem Pastoralteam um Pfarrer Weber, durch den Morgen in der Kirche St. Andreas zieht. Pfarrer Weber begrüßt erfreut die große Zahl der Gottesdienstbesucher. Und mit dieser Freude verbindet Weber auch eine Aufforderung: "Ich möchte Sie ganz herzlich bitten, kräftig mitzusingen und mitzubeten." Dem kommen die Menschen im weiter Kirchenschiff nach. Und gerade die Musik und das Singen haben an diesem Morgen und gefasst vom Leitsatz des Gottesdienstes, eine bildhafte Funktion. Denn: Nur die richtigen Töne gemeinsam und zu richtigen Zeit sorgen für ein Miteinander im Glauben und im Leben - diese Botschaft ist buchstäblich unüberhörbar.

Eingebettet in den liturgischen Ablauf des Gottesdienstes, angefangen beim Entzünden der Taufkerzen, ist es immer wieder der "Ton in Gottes Melodie", der den Morgen prägt. Und das nicht nur als Teil des eigentlichen Gottesdienstes. An den Pfeilern der Kirche finden sich auch kleine "Noten-Ketten", auf den die Kinder ihre Gedanken zum Leitsatz in Worte gefasst haben. "Ich hin ein Ton in Gottes Melodie, weil ich ein wichtiger Teil der Gemeinde bin", ist da zu lesen. Und auch "Nur viele Töne ergeben eine Melodie". Genau das greift Weber dann auch in seiner ersten Worten an die Gemeinde auf. "Herr Jesus Christus, gemeinsam Leben ist wie gemeinsam Musik zu machen, es gibt vieles, auf das man achten muss, damit ein schöner Klang entsteht. Das ist nicht immer leicht."

Auf was es zu achten gelte im Zusammenleben, dass verdeutlichten einige der Kinder selbst. "Wenn man ein sehr lautes Instrument hat und spielt, ohne Rücksicht zu nehmen, dann hört man die leiseren Instrumente nicht", ist da zu hören. In solchen Bildern und vielen anderen Bildern nähert sich der Gottesdienst seinem Höhepunkt: Der Feier der Eucharistie, die die 37 Jungen und Mädchen das erste Mal, dass sie an den Tisch des Herrn treten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort