Vier Millionen Euro fürs Sportzentrum

Erbach · Acht Millionen Euro soll es kosten, das Erbacher Sportzentrum zu sanieren. Jetzt sagte das Land eine Förderung zu. Im Herbst soll es losgehen.

 Im Kreise von CDU- und SPD-Politikern übergab Klaus Bouillon, Minister für Inneres und Sport (Zweiter von links), an Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (Mitte) eine Fördermittelzusage von vier Millionen Euro für die Sanierung des Sportzentrums Erbach. Foto: Thorsten Wolf

Im Kreise von CDU- und SPD-Politikern übergab Klaus Bouillon, Minister für Inneres und Sport (Zweiter von links), an Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (Mitte) eine Fördermittelzusage von vier Millionen Euro für die Sanierung des Sportzentrums Erbach. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Nein, ein Pappenstiel ist die geplante Sanierung des Sportzentrums Erbach nicht. In der Homburger Verwaltung schätzt man den Finanzbedarf auf rund acht Millionen Euro. Die sind wohl nötig, um den Bau, im Besitz der stadteigenen Homburger Parkhaus und Stadtbus GmbH, in vielerlei Aspekten wieder in Schuss zu bringen. Als in der vergangenen Woche Innenminister Klaus Bouillon eine Fördermittelzusage von vier Millionen Euro machte (wir berichteten), war das auch der Moment für den zuständigen Planer, Professor Franz Heinrich, und Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, vor Ort einen Einblick in das "Was" und "Wie" der Sanierung zu geben. "Wir müssen von Grund auf mehr aufarbeiten, als wir am Anfang dachten, weil einige Unterlagen aus der Entstehungszeit leider nicht mehr da sind. Das läuft derzeit. Und ich gehe davon aus, zum jetzigen Zeitpunkt, dass wir spätestens in den Herbstferien mit den ersten Sanierungsarbeiten beginnen können", so Schneidewind.

Gefragt, wie viele Unwägbarkeiten noch in der Halle steckten, zeigte sich Franz Heinrich durchaus zuversichtlich, verwies aber, wie auch Schneidewind, auf das Fehlen von wichtigen Unterlagen zum eigentlichen Bau. "Die erste Voraussetzung für die Sanierung der Halle war die Statik. Das ist aus meiner Sicht erledigt. Zum zweiten habe ich ja schon 2013 die energetische Sanierung des Sportzentrums durchgearbeitet und entsprechende Vorschläge gemacht." Natürlich, erläuterte Heinrich, seien seitdem ein paar Jahre vergangen, "aber dieser Aspekt ist auch ziemlich sicher." Nun stehe, wie schon im Stadtrat besprochen, ein Fahrplan für den Brandschutz an, dieser sei auf dem Weg, "im Mai werde ich berichten, wo wir stehen - nicht nur mit Blick auf den Brandschutz, sondern zur kompletten Sanierung. Und im September werde ich den endgültigen Bericht vorlegen. Bis dahin haben wir entscheidungsreif alle Details erarbeitet." Diese bedeute, dass man gegenwärtig rund 90 Prozent der nötigen Vorarbeiten erledigt habe, "die restlichen zehn Prozent müssen hart erarbeitet werden".

Dies liege daran, erklärte Heinrich nicht zum ersten Mal, dass man das Sportzentrum "übernommen hat wie gebaut. Das bedeutet, dass wir an vielen Stellen Daten und Fakten im Nachhinein und nach 40 Jahren maßgetreu wieder aufnehmen müssen, um das Projekt aufzuarbeiten." Im Klartext: Es gelte festzustellen, was da in den 1970er-Jahren wo genau wie verbaut wurde. "Ohne viel Detailarbeit und ohne viel ‚knorzen' wird das nicht gehen." Hier ergänzte Schneidewind, dass eben diese nötige Vorarbeit für den langen Zeitraum hin bis zum Beginn der eigentlichen Sanierung verantwortlich sei, "das wissen und sehen viele Bürger nicht. Aber diese Maßnehmen sind nötig, denn wir wollen die Sanierung ja ordentlich machen." Mit den vier Millionen Euro aus Saarbrücken hat man für die anstehenden Aufgaben nun einen wichtigen Sockelbetrag, abrufbar ist die Förderung als Bedarfszuweisung innerhalb von vier Jahren bis 2020. Grundsätzlich, so Heinrich, sei man mit Blick auf die noch offenen vier Millionen "dankbar für jeden Euro, der hier in die Stadt fließt". Dabei sei es von Vorteil, dass die Bedarfszuweisung aus Saarbrücken mit allen anderen Fördermitteln kombiniert werden könne. Damit sei es möglich, auch andere Förderungen, so für energetische Sanierungsmaßnahmen, zu beantragen.

Bleibt nur noch zu klären, wann die Sanierung abgeschlossen sein wird. Bouillon formulierte mit einem Augenzwinkern eine klare Forderung: "Das Sportzentrum muss vor dem Saarbrücker Ludwigspark fertig sein."

Zum Thema:

Das saarländische Innenministerium teilte Ende vergangener Woche mit, dass die Kreisstadt Homburg zusätzlich zu den Zuschüssen für das Sportzentrum Erbach auch eine Zuwendung in Höhe von einer Million Euro zur Verbesserung der Infrastruktur des Waldstadions erhalten wird. Damit rückt auch die zweite große Sportstätte in Homburg in den Mittelpunkt von anstehenden Sanierungsarbeiten in der Stadt. Zum Hintergrund: Das Waldstadion ist nicht nur Heimat des FC 08 Homburg, auch zahlreiche anderen Vereine nutzen die Anlage. Zuletzt wurde dort die Tartanbahn in Stand gesetzt (wir berichteten).

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