An den Auflagen gescheitert

Bruchhof · Lange war in Bruchhof die Einrichtung eines Dorfgemeinschaftshauses im Gespräch. Der geplante Standort an der Schulturnhalle stieß allerdings auf wenig Gegenliebe in der Bevölkerung. Nun ist das Projekt erstmal auf Eis gelegt.

 Ursprünglich war geplant, in Bruchhof als Anbau an die Turnhalle der Grundschule ein Dorfgemeinschafthaus zu errichten - diese Pläne sind aber aufgrund von Auflagen der Unteren Bauaufsicht nicht zu realisieren. Foto: Thorsten Wolf

Ursprünglich war geplant, in Bruchhof als Anbau an die Turnhalle der Grundschule ein Dorfgemeinschafthaus zu errichten - diese Pläne sind aber aufgrund von Auflagen der Unteren Bauaufsicht nicht zu realisieren. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Das geplante Dorfgemeinschaftshaus in Bruchhof ist gescheitert. Dies teilte Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind in der Stadtratssitzung in der vergangenen Woche mit. Zum Hintergrund: Seit Jahren bemüht sich der heutige Ortsvertrauensmann Manfred Rippel (SPD ) darum, im Homburger Stadtteil ein bauliches Zentrum für unterschiedliche Veranstaltungen zu installieren.

Als Platz hatte man sich ursprünglich den Bereich der Schulturnhalle der Grundschule ausgesucht. Diese Planung führte allerdings zu massiven Protesten von Anwohnern. Der Gegenwind für das Projekt wurde vor allem bei einer Bürgerversammlung deutlich (wir berichteten). Lärm, die zu erwartende Parkplatz-Situation - all das führte dazu, dass es im Umfeld des möglichen Standorts des geplanten Dorfgemeinschaftshauses an der Grundschule viele Kritiker gab. Auf Nachfrage der Grünen-Fraktion nannte Schneidewind Auflagen der Unteren Bauaufsicht als Gründe für das Scheitern der Pläne. "Das als Anbau geplante Dorfgemeinschaftshaus wäre nur nutzbar, wenn an jedem Tag, auch freitags und samstags, alle Besucher samt ihren Autos um spätestens 22 Uhr weg wären. Da braucht man dann kein Dorfgemeinschaftshaus zu bauen, so Leid mit das selbst tut."

Manfred Rippel, auch Stadtratsmitglied für die SPD , schilderte dem Rat seine Sicht auf die Hintergründe des Scheiterns der Pläne. Vorab beharrte er auf seinem Standpunkt, dass das Projekt "Dorfgemeinschaftshaus für Bruchhof-Sanddorf" immer noch sehr wichtig sei. "Aber am Standort Turnhalle des Grundschule ist das Projekt gestorben - einfach, weil der Widerstand der Anwohner dort zu groß war. Wir arbeiten an einem neuen Projekt in Bruchhof-Sanddorf, hier haben wir Gespräche mit dem Sportverein aufgenommen. Wir werden nun sehen, wie diese Gespräche ausgehen."

Rippels Einschätzung, es sei der Protest der Bürger gewesen, der die laufenden Planungen beendet habe, führte bei den Grünen zu Kritik. Deren Fraktionssprecherin Yvette Stoppiera direkt in Richtung Rippel: "Es ist nicht Ordnung, wenn Sie die Bürger vorschieben und sagen, diese hätten das Projekt verhindert. Denn eigentlich war es das Baurecht , das das Projekt beendet hat: Wenn die Lärmemissionen so groß sind, dass umliegende Gebiete beeinträchtigt werden, dann hat nicht der Bürger das Projekt gestoppt, sondern eben das Baurecht . Und vor allem die Stadt sollte sich an dieses Baurecht halten."

Mit dem Ende der Pläne eines Dorfgemeinschaftshauses am ursprünglich geplanten Standort sind auch die dafür beantragten und auch bewilligten Fördermittel weg, das bestätigte Homburgs OB Rüdiger Schneidewind . "Wir mussten diese Mittel zurückgeben." Schneidewind zeigte sich aber sicher, auch für eine neuerliche Planung wieder finanzielle Unterstützung zu erhalten, ohne die sei ein solche Projekt auch gar nicht umsetzbar. Ursprünglich hatten die Pläne einen Investitionsvolumen von rund 300 000 Euro. Dafür sollte ein Anbau an die Schulturnhalle geschaffen werden, der einen Versammlungssaal und Toilettenanlagen bieten sollte.

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