Wagner bezeichnet S-Bahn-Pläne als „Unsinn“

Beeden · (thw) Dass Beedens Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner gerne das offene Wort pflegt, das ist keine neue Erkenntnis. Am Mittwochabend beim Heringsessen des Homburger Stadtteils wurde der SPD-Politiker aber mehr als deutlich. Im Fadenkreuz: Heringsessen-Touristen aus der Homburger Stadtpolitik, die Grundschule Einöd, die Pläne zur Reaktivierung der Bahnlinie zwischen Homburg und Zweibrücken und rot-rot-grüne Koalitionsüberlegungen im Land.

 Beedens Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner (rechts), OB Schneidwind (links) und Laudatorin Claudia Bentz verliehen die Beeder Bürger-Medaille an Werner Cappel (zweiter von links) und Nikolaus Rauber. Foto: Thorsten Wolf

Beedens Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner (rechts), OB Schneidwind (links) und Laudatorin Claudia Bentz verliehen die Beeder Bürger-Medaille an Werner Cappel (zweiter von links) und Nikolaus Rauber. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Nach der Begrüßung des Beeder SPD-Stadtratsmitglieds Salvatore Vicari und des Kreistagsmitglieds Dieter Hamm, übte Wagner Kritik an ,,denen aus dem Homburger Stadtrat und dem Kreistag, die in Beeden nur mal kurz vorbeischauen, um ihr Gesicht zu zeigen, um dann zügig zum Heringsessen der Stadt zu flüchten".

An die Gäste in der Sporthalle des SV Beeden gewandt, sagte Wagner wörtlich: "Sie werden sich wundern, warum nicht mehr Mitglieder des Kreistages und des Stadtrates da sind. Ich habe nur dem stellvertretenden Landrat Dieter Knicker und dem Homburger Oberbürgermeister Rüdiger Schneidwind erlaubt, heute Abend früher zu gehen, da sie noch die Veranstaltung in Homburg haben. Den anderen hab' ich gesagt, dass es nix bringt, wenn sie hierher kommen, rumstehen und dann nach Homburg flüchten." Denn es sei Ziel der Veranstaltung, dass man sich unterhalte "und nicht, dass man nach einer Viertelstunde wieder wegfliegt. Solche Leute können wir in Beeden nicht gebrauchen".

Nach diesem von vielen beklatschten Auftakt nahm sich Wagner dann die Situation der Grundschule in Beeden vor. Diese ist eine Dependance von Einöd. Sein Ziel sei es, die Grundschule wieder eigenständig zu machen, denn es könne nicht sein, dass die Zeugnisse von Kindern, die hier unterrichtet würden, von der Grundschule Einöd ausgestellt würden, "obwohl die Kinder nie in Einöd waren". Ein Vorschlag in Richtung der Einöder Schule, beiden Einrichtungen unter einem gemeinsamen, neuen Namen zu führen, habe man dort vor Jahren abgelehnt. "Deswegen werde ich dafür kämpfen, dass wir wieder eine eigenständige Grundschule bekommen."

Ähnlich entschlossen machte Wagner Front gegen die geplante Bahnlinie zwischen Homburg und Zweibrücken. So benötige man Steuergeld in den kommenden Jahren für wichtigere Zwecke, beispielsweise für Schulen und Kindergärten. Vor dem Hintergrund der Haushaltsmisere des Saarlandes könne man nicht zur gleichen Zeit auch noch eine Bahnlinie bauen. Dafür gab's im Rund lautstarken Applaus.

"Ich warne davor, dass das Saarland, das über 14 Milliarden Euro Schulden hat, sich an der Finanzierung eines solchen Unsinns beteiligt. Es kann nicht sein, dass Steuergelder für solch unnötige Dinge verwendet werden. Wir brauchen keine S-Bahn nach Zweibrücken." Wenn man dies auf pfälzischer Seite anderes sehe, dann solle Rheinland-Pfalz das Projekt auch zu 100 Prozent finanzieren und zu 100 Prozent unterhalten.

Zur Landtagswahl machte Wagner deutlich klar, dass für ihn Rot-Rot-Grün keine Option sei. Rot-Rot könne er tragen, sein Favorit sei aber eine große Koalition unter Führung der SPD.

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