Die Dinge, die die Welt bewegen

Homburg/Kirkel · Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger besuchte die Firma Schaeffler Technologies in Erbach. Sie möchte sich ein Bild machen über die Leistungsfähigkeit der saarländischen Unternehmen.

 Bei der Führung, die Werksleiter Eduardo Sack für Anke Rehlinger organisiert hatte,konnte sich die Wirtschaftsministerin ein Bild über den Standort machen. Links Ralf Moseberg (Leiter Lineartechnik), rechts der künftige OB Rüdiger Schneidwind. Fotos: Maack

Bei der Führung, die Werksleiter Eduardo Sack für Anke Rehlinger organisiert hatte,konnte sich die Wirtschaftsministerin ein Bild über den Standort machen. Links Ralf Moseberg (Leiter Lineartechnik), rechts der künftige OB Rüdiger Schneidwind. Fotos: Maack

 Salvatore Vicari, Betriebsratsvorsitzender, macht Anke Rehlinger deutlich, dass der demografische Wandel fortschreitet.

Salvatore Vicari, Betriebsratsvorsitzender, macht Anke Rehlinger deutlich, dass der demografische Wandel fortschreitet.

Wie sieht er aus, der aktuelle Stand der Arbeiten auf dem Industriegebiet Zunderbaum an der Bexbacher Straße? Darüber wollte am Freitag Saar Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger in einer eigens anberaumten Veranstaltung informieren. Und das tat sie auch - mit Blick auf ein Areal, das sein Erscheinungsbild in den zurückliegenden Monaten radikal verändert hat. Wo früher Hallen und Funktionsgebäude des früheren Bundeswehr-Depots die Szenerie beherrschten, ist gegenwärtig weites Land. Nur wenige der ursprünglichen Gebäude sind stehen geblieben, stattdessen arbeiten sich schwere Baumaschinen durch das riesige Gelände. Das soll im Jahr 2015 fertig erschlossen sein und dann für die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe bereitstehen.

Lenkte Rehlinger den Blick auf die landesweite Bedeutung des neuen Gebiets, so verdeutlichten Homburgs Bürgermeister Klaus Roth und sein Kirkeler Amtskollege Frank John die positive Relevanz der Fläche für die Gewerbesteuer-Situation der beiden Kommunen. Herrscht hier Einigkeit zwischen Homburg und Kirkel , könnte die Verkehrsabwicklung des neuen Gebiets indes noch zu eingehenden Diskussionen führen. So befürchtet Homburg, im Bereich B 423/Autobahnanschluss A6 über Gebühr durch neue Verkehrsflüsse belastet zu werden. Und das, obwohl nur 20 Prozent der Fläche auf Stadtgebiet liegen. < Bericht folgt . In der saarländischen Wirtschaft verhält es sich nicht anders als mit den saarländischen Menschen: Man begegnet sich immer wieder. So erging es Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger beim Besuch der Homburger Niederlassung der Firma Ina Schaeffler.

Dem Draht, den sie zuvor auf großen Spulen im Walzwerk Burbach gesehen hatte, fand sie am Eingang der Ina-Werkshalle in Homburg wieder. Was dabei herauskommt - nämlich Präzisonsteile für den Autobau - wird sie bei ihrer Besichtigung bei der Firma ZF-Getriebe in Saarbrücken wieder treffen. Denn jeden Tag verlassen diese ebenso kleinen wie unentbehrlichen Teile, die in modernste Gangschaltungen eingebaut werden, das Homburger Werksgelände in Richtung Saarbrücken. In der Automobilindustrie hängt eben alles mit allem zusammen, oder, wie Rehlinger sagte: "Gerät der Autoabsatz ins Straucheln, sind auch alle anderen Firmen aus dem Zulieferbereich betroffen." Anke Rehlinger befindet sich im Moment auf "Saarlandrundreise", das heißt, sie möchte als Wirtschaftsministerin möglichst viele saarländische Betriebe besuchen "vom kleinen Gipserbetrieb bis zur großen Firma", um sich ein Bild zu machen. Sie wolle wissen, wo der Schuh drückt und was man von Seiten des Landes tun könne, um den Unternehmen zu helfen.

Eduardo Sack, einer der Werksleiter, der auch die Führung übernommen hatte, wies zusammen mit der Personalleiterin, Kerstin Schiebelhut, auf den demografischen Wandel hin. Derzeit liege der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter im Homburger Werk bei über 40 Jahren. Diese Zahl verschiebe sich langsam aber sicher nach oben. Anke Rehlinger gab zu, dass es oft noch schwierig sei, gute Mitarbeiter von auswärts ins Saarland zu holen, "wir arbeiten an einer Imagekampagne". Wichtig sei, ein Gesamtpaket für angeworbene Spitzenkräfte zu schnüren: "Auch die Frau und die Kinder wollen sich hier wohlfühlen", so Rehlinger. Einen Vorteil hat das Unternehmen aber schon: "Wer einmal zu Schaeffler kommt, der bleibt", sagte der Betriebsratsvorsitzende Salvatore Vicari. Im Schnitt betrage die Firmen-Zugehörigkeit mehr als 20 Jahre. Das sei "ein unbezahlbares Kapital an Erfahrung", betonte Sack.

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