Von Polnareff bis Marilyn Monroe
Walsheim · Ihre Heimat ist der Bliesgau, was die Wahl-Bonnerin Lotte Gaertig in ihrem emotionalen Song „Will heim“ im Walsheimer Brauereikeller deutlich machte. Mit der „Walsheim Band“, für diesen Abend zusammengestellt, gelang ihr ein vielseitiges Konzert.
Mit ihrem Titel "Will heim" unterstrich die Wahl-Bonnerin Lotte Gaertig die emotionale Verbundenheit zu ihrer Heimat im Bliesgau. Auch setzte sie den von ihr getexteten Song nach einer Solointerpretation mit der eigens zum Konzert im Walsheimer Brauereikeller zusammengestellten "Walsheim-Band" in Szene. Dies war der stimmungsvolle Höhepunkt des letzten der vier Konzerte unter dem Motto "Musik und Kultur im Brauereikeller". Hartmut Brengel (Bass), Anna Maria Zöller (Cajon), Charlotte Bender (Gesang) und Claudia Stemmler (Akkordeon und Gesang) setzten die Ode an das Bierdorf an der Blies, dem Geburtsort der vielseitigen Künstlerin, gekonnt in Szene. Eine Hommage an die Großen des französischen Chansons stellte der erste Teil des Konzerts von Lotte Gaertig, die sich am Keyboard selbst begleitete, dar. Der Musikreigen, der unter dem Titel "Schöne Töne" stand, wurde mit George Brassens "Brave Margot" eröffnet. Die 53-jährige Sängerin und Musiklehrerin, die vor zwei Jahren ihr Debüt unter den Kreuzgewölben des letzten Relikts der ehemals so bedeutenden Braustätte im Bliesgau gegeben hatte, lies die beiden Joe Dassin Titel "Aux Champs Elysées" und "la demoiselle de deshonneur" folgen. "Une simple mélodie" des französischen Superstars Michel Polnareff fehlte ebenso wenig wie der große Erfolg von France Gall "Ella, elle l'a". Nach der Pause, dem zweiten Teil des unterhaltsamen und abwechslungsreichen Auftritts, wechselte sie ins englischsprachige Genre. So hörten die etwa 100 Zuhörer unter anderem "I'm Gonna File My Claim" das Marilyn Monroe bekannt machte. Dazu gesellte sich der Welt Hit "Lemon Tree" von Fools Garden. Einen Ausflug ins Klassische unternahm sie mit der Walsheimerin Claudia Stemmler. Beide spielten am Klavier vierhändig auf 88 Tasten die drei Sätze von Mozarts Sonate Nr. 1 in D-Dur. Bewirtet wurden die Gäste während aller vier Abende vom Team des Walsheimer Sudhauses, der Privatbrauerei von Stefan Raffel. Viele interessante Einblicke in die Brauereigeschichte gewährte die Ausstellung des 2011 gegründeten Vereins für Brauerei- und Dorfgeschichte Walsheim . Dessen Vorsitzender Michael Clivot informierte in dem Zusammenhang darüber, dass derzeit ein Buch über die Walsheim Brauerei entstehen würde.