Mit der Musik die Kulturen verbinden

Reinheim · Ein letztes Konzert in diesem Jahr wurde kurzfristig vom Verein „Begegnungen auf der Grenze“ im Europäischen Kulturpark angesetzt. Zu Gast war das polnische Trio Karczmarze. Und das sorgte für wahre Begeisterungsstürme.

 Das Trio „Karczmarze“ (von links) Lukasz Cycak (Kontrabass), Tomasz Pisania (Akkordeon) und Tomasz Pyzik (Geige) trat in der Taverne des Europäischen Kulturparks auf. Foto: Jörg Martin

Das Trio „Karczmarze“ (von links) Lukasz Cycak (Kontrabass), Tomasz Pisania (Akkordeon) und Tomasz Pyzik (Geige) trat in der Taverne des Europäischen Kulturparks auf. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Eigentlich ist die Saison der musikalischen Sonntagsmatineen im Europäischen Kulturpark für 2016 bereits vorüber. Der Verein "Begegnungen auf der Grenze" konnte am vergangenen Wochenende in der Taverne kurzfristig den Auftritt einer Gruppe ermöglichen, die beim Publikum immer wieder zu Beifallsstürmen führt: Karczmarze. Das Trio aus Polen machte hier zwischen zwei Auftritten in Saarbrücken und Kusel Station. Es war alles ein wenig anders als sonst: Statt Auftritt am Sonntagmorgen hieß es Soiree am Samstag. Auch das Publikum setzte sich ebenfalls ein wenig anders zusammen. Was blieb, waren die drei Herren aus der saarpfälzischen Partnerregion Podkarpackie im Vorkarpatenland mit ihren Instrumenten und ihr Gesangsprogramm. "Ein Hochgenuss kann ich Ihnen versprechen", hatte Vereinsvorsitzender Hans Bollinger anfangs zugesichert und somit die Erwartungen vor allem für Menschen, die die Gruppe erstmals erleben durften, hochgeschraubt. Er erinnerte zudem an den Auftritt im Mai dieses Jahres, als Karczmarze hier bei der Feier zum 20-jährigen Vereinsbestehen für stehende Ovationen sorgte. Die Gruppe ist vor allem Hans Bollinger dankbar, der die Auftritte hier im Saarland immer ermögliche. Ihn kenne man nun schon seit acht Jahren. Daraus habe sich eine Freundschaft entwickelt. Durch die Gastspiele könne man das Land Polen den Deutschen besser näher bringen. Am Samstag hatte man viel Altbewährtes, aber auch etliche neue Lieder dabei. Es sei nicht wichtig, dass die Leute kein polnisch können und die Lieder deshalb nicht verstehen (Es findet keine Übersetzung oder Moderation statt. Anm. d. Red.). Das sei bei englischen Titeln oft auch nicht anders. Hauptsache der Charakter und die Seele kommen rüber. Sie singen aber nicht nur auf Polnisch, sondern verwenden auch viele andere osteuropäische Sprachen. Ihre Absicht: Die Musik soll die Kulturen verbinden. Vor allem die Musik ihrer Heimat, der Karpatengrenzregion, will die Folkgruppe transportieren. Das hänge auch nicht vom Alter ab, betont Lukasz Cycak (Kontrabass). Die Musiker passen ihre Titel spontan dem Alter und der Zielgruppe an. Ein festes Programm habe man nämlich gar nicht, verrät Tomasz Pyzik (Geige). Was per Zufall bekannt wird: Eigentlich ist Karczmarze gar kein Trio. Sie sind vielmehr ein Sextett. Aus organisatorischen und auch aus logistischen Gründen können nicht immer alle hierher reisen. "Tracktor" heißt die neue CD, von der sie auch das ein oder andere Stück zum Besten gaben.

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