Letzter Liederabend der Saison im Europäischen Kulturpark

Reinheim · Ein letztes Mal für diese Saison luden der Verein Begegnungen auf der Grenze, der Europäische Kulturpark Bliesbruck-Reinheim und die Gemeinde Gersheim in die Taverne des Parks zu Musik, Speisen und Getränken ein.

 Susanne Albrecht und Ralph Hunsicker bei ihrem Matinee-Auftritt im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Foto: Jörg Martin

Susanne Albrecht und Ralph Hunsicker bei ihrem Matinee-Auftritt im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

. Petrus meinte es nicht gut mit der letzten Matinee für diese Saison, die am Sonntagvormittag im Europäischen Kulturpark stattfand. Er steuerte passend zum nahenden Herbst Wolken und Regen bei. Der Besuch der Veranstaltung des Vereins Begegnungen auf der Grenze, der Gemeinde Gersheim und der Stiftung Europäischer Kulturpark litt darunter nicht: Die Taverne war brechend voll. Alle wollten das Duo Susanne Albrecht und Ralph Hunsicker sehen. Wer dachte, Gaby Schwartz, die Vize-Vereinsvorsitzende, habe mit "Das ist ein ganz besonderes Konzert" übertrieben, befand sich auf dem Holzweg.

Das Publikum, irgendwie anders zusammengesetzt als sonst, ging ab dem ersten Programmteil richtig mit. Lieder der zwanziger Jahre, französische Chansons und Songs deutschsprachiger Liedermacher prägten den rund 90-minütigen Auftritt des Duos. Ein wenig Show war auch dabei. Angefangen vom Auftritt, der von der Tür singend und musizierend durch die Reihen zur Bühne erfolgte. Ralph Hunsicker (Gesang/Gitarre) scheint Wert auf Mimik und Gestik zu legen. Dass sein leichtes Tanzen und Herumspringen die Besucher noch mehr zum Mitsingen animierte, ist selbstredend.

Eins vornweg: Es gab kaum einen Titel, der nicht vom Publikum mit einem "Bravo!" goutiert wurde.

Doch die anderen 50 Prozent des namenlosen Zusammenschlusses haben es auch in sich: Susanne Albrecht (Akkordeon/Klavier). Zwar hält sich die große Blonde immer etwas im Hintergrund. Doch ohne ihre Klänge und den phasenweise, dezenten Gesang, wäre Hunsicker zumindest teilweise aufgeschmissen. Zufriedene Gesichter wie bei "Ich hab' das Fräulein Helen baden sehen" sind da kein Ausnahmefall. Doch der Sänger mag es, im positiven Sinne zu schmettern. Etwa, wenn er ein Jaques Brel-Herzschmerz-Lied auf flämisch und französisch zum Besten gibt. Dann ist auch das Leiden des Komponisten spürbar. Der Lieblingssänger der beiden, Konstantin Wecker , fehlte auch nicht. "Du bist so hässlich" war nur einer von etlichen Titeln. Wo Wecker gesungen wird, ist Georg Kreisler nicht weit.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis "Mein Weib will mich verlassen" durch das Gebäude tönte. Ein "Wiedersehen" mit Jane Birkin gab es indirekt als "Pour un flirt avec toi" auf dem Programm stand. "Der Text ist so versaut. Gut, dass das auf Französisch ist", flachste Ralph Hunsicker. Und die Besucher der Matinee sangen den Refrain mit. Genau wie beim Knef-Klassiker "Du hast Glück bei den Frauen Bel Ami". Als Zugabe gab es dann unter anderem "Über Nacht" von Element of Crime . Das erste Stück, welches die beiden Künstler gemeinsam einstudiert hatten. Hier passt auch der Text: "Ist der Sommer schon wieder vorbei".

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