Vielfalt der Farben auf Leinwand gebannt

Gersheim · Die beiden Kirkelerinnen Gudrun Schuster und Liesel Brüll-Egenberger und die Gersheimerin Gudrun Anna haben über 50 Gemälde zusammengetragen, die sie nun gemeinsam im Gersheimer Rathaus ausstellen. Die drei Damen sind seit einigen Jahren Mitglied im Kunstverein.

 Die drei Künstlerinnen (von links) Gudrun Anna, Liesel Brüll-Egenberger und Gudrun Schuster vor Werken ihrer Gemeinschaftsausstellung Formen-Farben-Leben im Gersheimer Rathaus. Foto: Degott

Die drei Künstlerinnen (von links) Gudrun Anna, Liesel Brüll-Egenberger und Gudrun Schuster vor Werken ihrer Gemeinschaftsausstellung Formen-Farben-Leben im Gersheimer Rathaus. Foto: Degott

Foto: Degott

Die Rathaus-Ausstellung dreier saarpfälzischer Hobbykünstlerinnen wird verlängert. "Formen-Farben-Leben" ist noch bis Mittwoch, 22. Februar, in der Gersheimer Gemeindeverwaltung zu sehen. Über 50 Werke der beiden Kirkelerinnen Liesel Brüll-Egenberger und Gudrun Schuster, die über die Keramik zur Malerei gefunden hat, sowie der Gersheimerin Gudrun Anna gestalten für eine Episode die Flure auf den beiden Etagen.

Das Trio hat sich dabei zum Ziel gesetzt, sich so auszudrücken, dass sie die Vielfalt der Farben einfangen und auf der Leinwand oder Papier festhalten," wusste Theodor Fischer , Vorsitzender des Kunstvereins Saar, dem die Malerinnen angehören, bei der von Steffi Görgen und Julia Rebold musikalisch begleiteten Vernissage zu berichten. Die jung gebliebenen Damen seien schon seit einigen Jahren Mitglied des Kunstvereins, seien dabei, wenn montags im alten Kirkeler Rathaus gemeinsam gemalt und diskutiert werde. Nicht nur dort, sondern auch bei Seminaren der Biosphären-Sommerakademie in St. Ingbert oder anderen bekannten Malern, wie beispielsweise Ramona Hoffmann, Tina Stein, Werner Winkler, Martin Thomas, aber auch in Boesner-Workshops in Perl, hätten sie sich permanent weiter gebildet und ihre Techniken verfeinert. Aber auch bei mehrere Malexkursionen des Kunstvereins versuchten sie, unter der Anleitung des bekannten Malers Theodor Fischer die warmen Farben des Südens auf die Leinwand zu bannen. Die Gersheimer Ausstellung charakterisiere weniger den einheitlichen Stil als eine künstlerische Haltung, die das klassische Form- und Kompositionsprinzip ebenso ablehne wie die geometrische Abstraktion des französischen Kubisten Georges Braques.

Informelle Malerei

In den Werken spiegele sich das Prinzip der Formlosigkeit im Spannungsfeld von Formauflösung und Formwerdung. Sie seien der informellen Malerei zuzuordnen. Sie ist in der französischen Hauptstadt als Gegenpol zur geometrischen Abstraktion, die auch von der Ecole de Paris vertreten wurde, entstanden. Die Art des Malens, wie sie das Damentrio der Öffentlichkeit präsentiert, fordere dazu auf, das Geschaffene in Frage zu stellen, das Ganze der Teile zu verändern, bis aus "dem Konglomerat aus Farben, Farbschichten und kleinen graphischen Linien ein Gebilde informeller Malerei wird, das auch eigenen Ansprüchen genügt," so Fischer weiter. Mit dem Satz des großen spanischen Malers, Grafikers und Bildhauer Pablo Picasso "Kunst wäscht Staub des Alltags von der Seele" befänden sich Anna, Brüll-Egenberger und Schuster sozusagen in einer Entspannungstherapie, im fortwährenden Lernprozess künstlerischen Schaffens, der auch von Gefühlveränderungen beeinflusst werde.

Die Werke selbst, die auch eine Form des kreativen Lebensausdrucks darstellen, setzen sich zu einer Gesamtaussage zusammen. So sind sie an den Wänden zusammen gesetzt, abgegrenzt von der nächsten Bildgruppe. In den Bildern stecke auch oftmals der tiefe Wunsch und der dringende Wille, sich auszudrücken mit dem, was ihnen malerisch zur Verfügung stehe, die unendliche Vielfalt der Farben zu nutzen.

Zum Thema:

Auf einen Blick Gemeinschafts-Ausstellung Formen-Farben-Leben, der Künstlerinnen Gudrun Anna (Gersheim ), Liesel Brüll-Egenberger und Gudrun Schuster (beide Kirkel). Die Ausstellung im Rathaus der Gemeinde Gersheim , Bliesstraße 19a, ist geöffnet montags bis freitags von 8 bis 12, dienstags auch von 14 bis 17 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Info: Telefon (0 68 43) 80 13 00. ott

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort