"Ziel ist es, Kinder und Jugendliche ab der achten Jahrgangsstufe in unterhaltsamer und altersgerechter Form auf die Risiken von Alkoholkonsum hinzuweisen". So steht es in der Projektbeschreibung. Initiiert wurde die ganze Aktion vom Deutschen Kinderschutzbund, finanziell getragen und auch organisatorisch unterstützt wird das Ganze von der Krankenkasse Knappschaft. "Wir freuen uns, dass die Hackedicht-Schultour der Knappschaft an unsere Schule gekommen ist. Im Rahmen unserer Präventions- und Aufklärungsarbeit ist das Bühnenprogramm eine willkommene Bereicherung unseres Angebots. Schule bedeutet also in dem Falle mehr als nur Mathe und Deutsch", begrüßte Günther Clemens, Schulleiter der Gersheimer Gemeinschaftsschule, die Schüler . Darunter auch etliche ehemalige Schüler an diesem Brückentag.

Und Eisi Gulp traf offensichtlich den Nerv der etwa 260 Schülerinnen und Schüler . Zunächst tanzte er zu fetziger Musik, dann sprach er viel über Alkohol , aber auch über die Risiken des Rauchens und anderer Drogen. Das Ganze in einer Sprache , die vielleicht den einen oder anderen Erwachsenen in ihrer Direktheit oder auch Derbheit etwas verstörte, aber der Kabarettist fand so einen guten Zugang zu den Gästen und trat auch mit ihnen in Interaktion. Dabei wurde nicht die "moralische Keule" geschwungen. Auch drohte der Schauspieler nicht direkt mit den gesundheitlichen Risiken. Aber er streute das immer wieder geschickt ein, verdeutlichte den anwesenden Jungs sehr deutlich, dass etwa Potenzprobleme durch Nikotin ganz schlecht für die Beziehung zur Freundin seien. Die Schülerinnen und Schüler waren am Anfang noch etwas gespannt und zögerlich, aber im weiteren Verlauf des Bühnenstücks wurde die Atmosphäre immer lockerer.

Aber das Bühnenstück war nur der Anfang: Im Anschluss wird der Projektpartner "Condrobs", ein eingetragener Verein für betriebliches Gesundheitsmanagement und ebenso tätig in der Suchtprävention, in weiteren Maßnahmen die Schüler , aber auch Eltern und Lehrer für das Thema sensibilisieren. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die wegen Alkoholmissbrauchs in Kliniken eingeliefert wurden, sei um rund vier Prozent gesunken: "Dieser Rückgang ist positiv und zeigt: Präventionsmaßnahmen wirken. Jetzt gilt es, diesen Trend zu verstetigen", unterstrich Alexander Quirin, Pressereferent der Knappschaft-Regionaldirektion. Und auch Christian Zainhofer, zweiter Bundesvorsitzender des Deutschen Kinderschutzbundes, war eigens für diese Aufführung nach Gersheim gekommen: "Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder und Jugendliche gesund und sicher aufwachsen. Mit unserem gemeinsamen Präventionsprojekt wollen wir auf die Gefahren und die Folgen des Alkoholmissbrauchs aufmerksam machen".