Über die Hälfte bringt die Sonne

Webenheim · Die Saarpfalz-Werkstatt für angepasste Arbeit der Lebenshilfe Saarpfalz (SWA) in Webenheim setzt jetzt auf Solarenergie. 600 Quadratmeter Solarmodule sind auf den Dachflächen der Werkstätten aufgebaut und werden von der Sonne fast den ganzen Tag über erreicht.

 Die neue Solaranlage auf dem Dach der Werkstatt für angepasste Arbeit besichtigten (von links) Andreas Schuler, Frank Fuchs, Udo Schmidt, Carmen Geraci, Michael Immig und Bernhard Wendel. Foto: Fredi Brabänder

Die neue Solaranlage auf dem Dach der Werkstatt für angepasste Arbeit besichtigten (von links) Andreas Schuler, Frank Fuchs, Udo Schmidt, Carmen Geraci, Michael Immig und Bernhard Wendel. Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

Ganz neue Wege bei der Stromversorgung geht die Saarpfalz-Werkstatt für angepasste Arbeit der Lebenshilfe Saarpfalz (SWA) in Webenheim in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bliestal. Auf den 900 Quadratmetern Dachflächen der Werkstätten wurden rund 600 Quadratmeter Solarmodule aufgebaut, die nun dafür sorgen können, dass etwa 70 Prozent des eigenen Stromverbrauchs gewonnen werden können. Positiv wirkt sich dabei aus, dass die Anlage fast den ganzen Tag von der Sonne erreicht wird. Küche, Wäscherei und auch die Beleuchtung des Objekts erfordern große Strommengen , die nun zum großen Teil selbst produziert werden können. Eventuelle Überkapazitäten können zudem ins Netz der Stadtwerke eingespeist werden, während in dunkleren Jahreszeiten Strom von den Stadtwerken geliefert wird. Lebenshilfe-Geschäftsführer Michael Immig hatte den Grundgedanken zur Energiegewinnung an Geschäftsführer Bernhard Wendel von den Stadtwerken Bliestal herangetragen.

Über 100 000 Kilowattstunden

Zusammen mit dem Webenheimer Unternehmer Udo Schmidt wurde die Anlage geplant und aufgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit der Anlage, die 128 000 Euro gekostet hat, können jährlich über 100 000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden, eine Kohlendioxid-Einsparung von 65 Tonnen jährlich sei damit möglich, wie Bernhard Wendel erläuterte. Für Michael Immig stand bei diesem Projekt nicht nur die Ressourcenschonung in der Biosphäre im Blickfeld der Überlegungen, die Kosteneinsparung könne natürlich auch zur Reduzierung der Kostensätze bei der Betreuung beitragen. Weitere Anlagen der Lebenshilfe in St. Ingbert und Homburg würden ebenfalls mit Solarstrom versorgt, allerdings ist die Möglichkeit der Eigenversorgung erstmals in Blieskastel möglich.

Daten auf Computertablet

Modernste Technik macht es möglich, dass Udo Schmidt, der die Anlage auch betreut und überwacht, auf seinem Computertablet jederzeit die Daten der bereitgestellten Energiemengen ablesen und überwachen und eventuelle Störungen sofort beseitigen kann, wobei die Anlagen weitgehend störungsfrei arbeiten, wie Schmidt betonte. Wie Energieberater Andreas Schuler von den Stadtwerken Bliestal erklärte, kann das Angebot der selbst genutzten Sonnenenergie künftig verstärkt auch Eigenheimbesitzern gemacht werden. In Verbindung mit modernen leistungsfähigen Batterien könnten die gewonnenen Strommengen gespeichert werden und in den Abendstunden verwendet werden, hieß es abschließend.

saarpfalz-werkstatt.de

stadtwerke-bliestal.de

Zum Thema:

Hintergrund Die Saarpfalz-Werkstatt für angepasste Arbeit (SWA) ist eine Einrichtung für behinderte Menschen, die ihren Arbeitsschwerpunkt im Dienstleistungssektor für Industrie, Handel und Gewerbe ansiedelt. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Konfektionierung, Verpackung und Komplettierung von Waren. Ferner werden in der Werkstatt industrielle Teilmontage-, Montage- und Lohnfertigungsarbeiten angeboten. Eine Wäscherei, die Garten und Landschaftspflege sowie Catering und Partyservice runden das Arbeitsangebot ab. Am 5. Januar 2003 erfolgte der Start am Standort Webenheim in angemieteten Räumen. Seit 2006 ist die SWA in der neu erbauten Werkstatt im Großen Gunterstal in Webenheim und bietet 180 behinderten Menschen Beschäftigung und Tätigkeit. bra

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