Wenn die Musik zur Safari wird

Niederwürzbach · Bis zu den ersten Bravo-Rufen verging wenig Zeit: Ganz nach dem Jubiläum hatte der Musikverein Niederwürzbach mit seinen Klangkörpern eine Reise um die Welt in 60 Jahren versprochen. Und dieses Versprechen wurde in der proppenvollen Pfarrkirche St. Hubertus eindrucksvoll gehalten.

 Das Jugendorchester LautStark des Musikvereins Niederwürzbach bei seinem Auftritt im Rahmen des Jubiläumskonzerts in der Pfarrkirche St. Hubertus Niederwürzbach. Foto: Jörg Martin

Das Jugendorchester LautStark des Musikvereins Niederwürzbach bei seinem Auftritt im Rahmen des Jubiläumskonzerts in der Pfarrkirche St. Hubertus Niederwürzbach. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Das traditionelle Jahreskonzert, welches der Musikverein Niederwürzbach am Sonntag gab, stand ganz im Zeichen des Jubiläums des Vereins. "In 60 Jahren um die Welt" hatten die Organisatoren den Abend in der proppenvollen Pfarrkirche St. Hubertus überschrieben. Moderator Hans-Jürgen Geiger hatte den Musikanhängern zu Beginn ein "abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm" versprochen. So heißt es üblicherweise auch bei anderen Orchestern. Wie sich im Laufe des Abends herausstellte, war diese Ansage keine Übertreibung.

Gleichzeitig hielt man dem Motto, nicht nur beim Großen Orchester , die Treue. Das Schülerorchester - genau wie das Jugendorchester LautStark und das Große Orchester unter der Leitung von Nikolaus Burgard - begab sich nach Afrika. Die namensgleiche Suite von Erich J. Hovi dokumentierte etwa die Reisererlebnisse auf Safari, mit Elefanten oder mit Reptilien. Durch auf den Boden stampfen mit den Füßen und das Nachahmen von Tiergeräuschen erhielt der Programmpunkt seine besondere Note. Es war offensichtlich, dass das Repertoire kindgerecht ist. Die erst seit Kurzem integrierten Blockflötenspieler schienen sich wohl zu fühlen. Auch bei den beiden Blockflötengruppen, Anfänger wie Fortgeschrittene (beide unter der Leitung von Hanni Busch-Becker), konnte man diesen Eindruck gewinnen. Und das, obwohl die Anfänger erst dreieinhalb Monate dabei sind.

Im Jugendorchester LautStark, ein Zusammenschluss von vier Musikvereinen, sind sechs Niederwürzbacher vertreten. Der Nachwuchs moderierte, genau wie die Schüler und die Musiker des Großen Orchesters, sein Programm selbst. Bereits für sein erstes Stück, nämlich die Höhepunkte aus dem Film "Drachenzähmen leicht gemacht", heimste man "Bravo-Rufe" ein. Dank der Akustik der Kirche wurde LautStark bei "The Soldier and the Princess" seinem Namen mehr als gerecht. Schnell war nach fünf Titeln klar, dass mit "Game of Thrones" eine Zugabe her musste. Für Niko Burgard war es das fünfte Jahreskonzert (vier Sommerkonzerte) seit der Übernahme des Dirigats in Niederwürzbach .

Die Großen starteten mit ihrer Weltreise in Yorkshire und steuerten hierzu die gleichnamige Ballade von James Barnes bei, ehe sie sich nach Sacramento begaben und den Kosenamen "River City" von Jacob de Haan musikalisch umsetzten. Diese für ein Orchester nicht kleine Herausforderung entwickelte sich zu einem absoluten Klanggenuss. Die "Werzbacher" blieben dem niederländischen Komponisten auch bei "Call oft the Valley" treu. Das Großstadtfeeling der Stadt, die niemals schläft, brachten die Musiker gut spürbar rüber: "Central Park" aus Cityscapes, dieses Mal von Jan de Haan, beschreibt die "grüne Lunge" von Manhattan. Mit "Russian Christmas Music" (Alfred Reed ) gab sich das Orchester weihnachtlich, ehe alle Klangkörper zum Abschluss - nach stehenden Ovationen - gemeinsam auftraten. Der Musikverein führte Ehrungen durch.

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