Überragender TVN löst Finalticket
Niederwürzbach · Mit zwei Siegen und einem Unentschieden hat sich der bärenstark aufspielende Saarlandliga-Tabellenführer TV Niederwürzbach beim Halbfinale in heimischer Halle fürs Pokal-Finalturnier qualifiziert. Dabei schlug der TVN sogar das Oberliga-Spitzenteam HF Illtal.
Draußen vor der Würzbachhalle rieselte am Samstag bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt der Schnee. Drinnen wurde es beim Handball-Halbfinalturnier der Bank-1-Saar-Trophy hingegen richtig heiß. Die Überraschung: Nicht die Oberligisten HF Illtal oder HSV Merzig-Hilbringen dominierten das Pokalturnier. Sondern der Gastgeber und Saarlandliga-Tabellenführer TV Niederwürzbach . Der TVN wurde ohne Niederlage Erster. Als Zweiter qualifizierte sich Illtal für das Finale am Ostermontag in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken.
"Wir wussten, dass wir eine kleine Chance haben. Aber dass wir sogar gegen Illtal gewinnen, ist überragend. Die haben in der Oberliga gerade erst den Tabellenführer gestürzt", jubelte TVN-Spieler Thorsten Bas. Im Spiel gegen Illtal lag der TVN zwar schnell mit 0:3 zurück. Doch im Anschluss rieben sich die 250 Zuschauer verdutzt die Augen. Der Saarlandligist kämpfte sich nicht nur Tor um Tor heran, sondern drehte die Partie gegen den Favoriten komplett. Kreisläufer Julian Ternette brachte den TVN kurz vor der Halbzeit mit zwei Toren in Führung (13:11).
Im zweiten Durchgang zog Niederwürzbach schnell auf fünf Tore davon (15:10). Illtal kam noch einmal auf drei Treffer heran, doch als Thorsten Dillbaum fünf Minuten vor dem Ende zum 18:13 traf, war die Partie entschieden. Der TVN gewann mit 21:15. "Wir haben gerade in der zweiten Halbzeit leichte Fehler gemacht, die uns das Genick gebrochen haben. Niederwürzbach hat das gut gemacht, sie haben jeden Patzer von uns sofort bestraft", haderte HFI-Torwart Robin Näckel.
Die HF Illtal hatten zuvor das Duell der Oberligisten gegen den HSV Merzig Hilbringen mit 21:16 (10:9) für sich entschieden, mussten nun aber auch ihre letzte Partie gegen die HG Saarlouis II unbedingt gewinnen. Die Zebras lösten die Aufgabe souverän und gewannen mit 28:17. "Da hat man gesehen, dass unserer jungen Mannschaft noch fünf Jahre Erfahrung fehlen", sagte Daniel Altmeyer. Der Spielertrainer der HG Saarlouis hatte bis 2016 selbst für Illtal gespielt. "Das waren die vier schönsten Jahre meiner Handballkarriere. Es hat mich gefreut, noch einmal mit den Jungs auf dem Platz zu stehen. Ich hätte sie gerne ein bisschen mehr geärgert", sagte Altmeyer. "Bei uns hätte es noch auf das Torverhältnis ankommen können. Wir mussten so hoch wie möglich gewinnen. Deshalb durften wir mit Daniel leider kein Mitleid haben", flachste HFI-Torwart Näckel.
Im letzten Spiel des Abends wurde es noch einmal spannend. Weil sowohl Niederwürzbach als auch Merzig-Hilbrigen ebenfalls gegen Saarlouis gewonnen hatten, hätte Merzig den TVN mit einem hohen Sieg im direkten Duell noch überholen können. "Bei einer Niederlage mit sechs Toren Unterschied wären wir raus gewesen. Wenn man im Handball einen schlechten Lauf hat, kann so was ganz schnell gehen", erklärte Thorsten Bas. Merzig lag in der umkämpften Partie zwischenzeitlich in Führung. Aber der TVN ließ sich nie abschütteln. Zur Halbzeit stand es 9:9. Im zweiten Durchgang blieb die Partie ausgeglichen (15:15). Als Max Junius den TVN nach einem Tempogegenstoß mit 17:15 in Führung brachte, war es das im Grunde. Der HSV kam noch einmal zurück und lag kurz vor Schluss wieder vorne (20:19) - doch am Ende trennten sich die Mannschaften mit einem gerechten 20:20. "Jetzt freuen wir uns auf die tolle Kulisse beim Finalturnier", meinte Thorsten Bas. Die Überraschungen sind ausgeblieben. Beim von der VT Zweibrücken ausgerichteten Halbfinalturnier des Handball-Saarlandpokals hat sich am Sonntag neben Oberligist VTZ Saarpfalz der Drittligist SV 64 Zweibrücken das Final-Four-Ticket für das Endturnier am Ostermontag, 17. April, gesichert. Der SV 64 gewann im letzten der sechs Spiele das Stadtderby gegen die VTZ mit 17:13 und sicherte sich so den Turniersieg in der Westpfalzhalle. Dritter wurde Oberligist HSG Völklingen .
Außenseiter HWE Homburg (Verbandsliga) zeigte trotz drei Niederlagen eine couragierte Leistung. "Wir haben uns ordentlich präsentiert. Mein Team hat guten Handball gezeigt. Es macht Spaß, mit diesen Jungs zu arbeiten", sagte HWE-Spielertrainer Thomas Zellmer zufrieden. Gerade im ersten Spiel des Tages hatten die Homburger gegen die VTZ um Trainer Danijel Grgic eine tolle Vorstellung geboten. Der Klassenunterschied war kaum ersichtlich. Obwohl die Zweibrücker stets in Führung lagen, konnten sie sich nie entscheidend absetzen. Nach dem 18:14 für die VTZ kämpfte sich Homburg noch mal ran und verlor aber doch mit 18:20.
Dann schlug der SV 64 die HSG Völklingen mit 19:15. Drittligist Zweibrücken musste gleich noch mal ran. Und die HWE bot den Zweibrückern lange Paroli, kam am Ende auf 19:20 heran. Am Ende behauptete sich aber der Drittligist mit 22:20 und sicherte sich damit das erste Finalticket. Mit dem 21:16 gegen Völklingen folgte die VTZ dem SV 64 ins Finale. Bereits nach dem vierten Spiel war damit die Entscheidung über die Finalteilnehmer gefallen. Für die HSG und die HWE ging es in ihrem Duell nur noch darum, sich ordentlich aus dem Turnier zu verabschieden. Die HSG musste am Ende hart um den 26:23-Sieg kämpfen.
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Auf einen Blick Die Ergebnisse des Halbfinalturniers im Handball-Saarlandpokal in der Würzbachhalle: HG Saarlouis II (Saarlandliga) - TV Niederwürzbach (Saarlandliga) 16:17 (10:11), HSV Merzig-Hilbringen - HF Illtal (beide Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar) 16:21 (9:10), HG Saarlouis II - Merzig-Hilbringen 20:21 (11:12), TV Niederwürzbach - HF Illtal 21:15 (11:9), Illtal - Saarlouis II 28:17 (13:9), Niederwürzbach - Merzig-Hilbr. 20:20 (9:9). mire
