Nachdem vor 27 Jahren der Breitfurter Freizeitclub gegründet worden war, gastierte die Theatergruppe Wattweiler, sorgte erstmals für Theaterflair im Breitfurter Wald. Es war die Gewissheit geboren: "Was die können, können wir auch!". Zwei Jahre später schlug dann die Geburtsstunde der heimischen Gruppe. Im Januar 1991 berief Jürgen Gentes einige potenzielle Theaterspieler in die Gaststätte Plättsch. Es wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht und mit "Pizza à la Brewadd" das erste Stück in Angriff genommen. Bei der Premiere standen Jutta Fath, Barbara, Bernd und Suzanne Forsch, Barbara Pressmann, Karoline Weinland, Dirk Forner, Helmut, Michael und Jürgen Gentes, Herbert Haas und Karl-Heinz Martin auf der Bühne. Von all diesen blieb bis heute Bernd Forsch der Gruppe treu und neben Gentes der einzige, der noch zum "Brewadder" Ensemble gehört.

Gentes führte von Beginn an Regie, ohne dass er jemals einen Kurs dafür besucht hatte. Es liegt ihm im Blut. "Gute Nerven, viel Improvisation, in der Lage zu sein, jede Rolle zu spielen", sind die Attribute, die ihn zu einem "Vollblut-Theater-Mann" werden ließen. Der Autodidakt geht selbst viel ins Theater, schaut sich Inszenierungen an, holt sich dabei Inspiration. Anweisungen und die Aufforderung, immer Leben auf der Bühne zu haben, gehören zu seinen nicht diskutierbaren Direktiven an die Mitglieder der Gruppe. Aber auch Kompromisse machen zu können, zeichnen ihn aus. Doch auch handwerkliche Dinge sind dem Ur-Breitfurter nicht fremd, den es mit seiner Frau Martina, die seit zwei Jahren auch für die Technik während der Aufführungen sorgt, nach Bierbach zog. Plakate entwerfen und verteilen, Kartenvorverkauf und Pressearbeit gehören auch zu seinen Aufgaben. Sein Herz hängt aber am Regisseur-Sein. "Ich muss mir ein Bild machen können, wie ein Szene gespielt wird und dafür habe ich mir auch verordnet, immer mal wieder selbst auf der Bühne zu stehen, mir die Atmosphäre aber auch die Kärrnerarbeit des Textlernens aufzuerlegen", so Gentes. Bisher wurden 24 Stücke über 150 Mal aufgeführt. Jedes Jahr stand eine andere Besetzung auf den Brettern, die die Welt bedeuten. "Ich konnte nie zweimal hintereinander mit den gleichen Leuten spielen." Was vor 25 Jahren amateurhaft war, wurde ständig verbessert. Der Quantensprung folgte vor 16 Jahren. Die neue Betreiberin Ute Hunsicker baute den Saal im "Hasenheim" um, schaffte damit auch für die Theaterleute verbesserte Proben- und Aufführungsmöglichkeiten. Auch der elektrische Vorhang gehörte zu den neuen Errungenschaften. Heute gehört vor dem ersten Vorhang ein Ritual dazu, das immer nach dem gleichen Schema abläuft: Kurzer Requisiten-Check, dann versammelte man sich in der Garderobe. Mit "Ich tanze mit dir in den Himmel - hinein" wird der Teamgeist beschworen, wozu er gerne hinzufügt: "Lasset das Spiel beginnen. Möge der Text mit Euch sein!"