Samba auf dem Alphorn und Gag an Gag

Blieskastel · Sie haben's drauf, die fünf Musiker aus Köln mit komödiantischem Talent: Die „Blechharmoniker“ traten im Rahmen des Festivals Euroclassic in der Blieskasteler Bliesgau-Festhalle auf. Das Publikum wurde mit einbezogen – und hat von Anfang an mitgeklatscht und mitgesungen.

 Die „Blechharmoniker“ boten in der Bliesgau-Festhalle einen temporeichen, furiosen „Showbizz“-Auftritt. Foto: Brigitte Adamek

Die „Blechharmoniker“ boten in der Bliesgau-Festhalle einen temporeichen, furiosen „Showbizz“-Auftritt. Foto: Brigitte Adamek

Foto: Brigitte Adamek

Man nehme einen goldbespannten Paravent, fünf Stühle, fünf Blechblasinstrumente, einen Staubsauger, ein Alphorn und fünf gute Musiker mit komödiantischen Fähigkeiten: fertig sind die "Blechharmoniker". Die Kölner traten im Rahmen des grenzüberschreitenden rheinland-pfälzisch/saarländisch/französischen Festivals Euroclassic in der Blieskasteler Bliesgau-Festhalle auf.

Mit ihrem temporeichen, furiosen "Showbizz"-Auftritt hatten die fünf Profis sofort das Publikum auf ihrer Seite. Geschickt wurde es mit einbezogen, sei es mit einem Tänzchen oder beim "Wunschkonzert". Das sich allerdings als "Fake" herausstellte, da die gespielten Stücke, "`Atemlos` geht nicht, wir sind Bläser!" - allesamt auf der neuen CD zu finden sind. Was allerdings der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Im Gegenteil: von Anfang an wurde mitgeklatscht, gesungen und geschunkelt. Ruth Funke, Hornistin und einzige Frau des Ensembles, verwandelte sich eben mal in Samba auf dem Alphorn spielende und tanzende Heidi oder in schmachtende Titanic-Céline Dion, die von einem Besucher gehalten und mit dem Staubsauger Meeresluft ins Gesicht geblasen bekam. Der musste später noch als Luftspender für die Tuba herhalten, von Martin Kaiser als pudelbemützter, trotteliger "Herbert Klein " herrlich gespielt. So sehr die Musiker auch Gags brachten, sei es das Dampfergetute oder das Möwenkreischen beim "Hafenpotpourri" oder bei diversen "Wettstreiten", das musikalische Niveau blieb nie auf der Strecke.

Vom Anton aus Tirol über Hölle, Hölle, Schneewalzer, Hofbräuhaus über die Wilhelm Tell Ouvertüre, Pink Panther, Azurro bis zu einer Melange aus der Oper Freischütz und Viva Colonia - nichts scheint vor den Arrangementskünsten hauptsächlich von Bernd Lechtenfeld, Posaune, sicher. Herrlich auch die im Matrosenanzug agierenden, im Zwillingslook auftretenden Trompeter Stephan Dürschmid und Roland Kämmerling. Das Publikum klatschte so laut und anhaltend Zugaben fordernd, dass einige leere Plätze überhaupt nicht mehr auffielen. Dieser Abend war wirklich ein "Festival des Vergnügens", so lautet das Motto des diesjährigen Festivals euroclassic, das noch bis zum 30. Oktober geht. Ein Blick in das Programm lohnt sich.

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