„Es ist eine Katastrophe“
Blieskastel · Nach Aussage der Verantwortlichen von der Stadtverwaltung hätte die Baustelle Schlossbergstraße/Alte Chaussee spätestens Ende Oktober abgeschlossen sein sollen. Aber, ein Ende ist immer noch nicht in Sicht.
Die obere Schlossbergstraße kommt nicht aus den lokalen Schlagzeilen. Waren es vor einiger Zeit noch die gefällten Bäume, welche die Gemüter erhitzten, so ist jetzt die Baustelle Schlossbergstraße/Alte Chaussee ein Ärgernis. "Für die Anwohner ist es eine Katastrophe, was da passiert", meldete sich Anwohner Benjamin Pfister bei der Redaktion unserer Zeitung. Alles sei voller Schlamm, mitunter sei die Zufahrt von beiden Seiten nur sehr schwer möglich gewesen. Pfister ist überzeugt, dass zumindest zeitweise weder ein Feuerwehr- noch ein Rettungsfahrzeug durchgekommen wäre. Pfister beklagt weiterhin, dass man nach Aussage der Verantwortlichen von der Stadtverwaltung die Baustelle hätte spätestens Ende Oktober abschließen wollen. Nun sei es schon Mitte November, und kein Ende sei in Sicht. Kein Wunder, so Anwohner Pfister, schließlich seien zeitweise nur drei Arbeiter auf der Baustelle tätig gewesen. Auch habe man etwa Material einfach in den Vorgärten der Anwohner abgelegt. Weiterer negativer Knackpunkt aus Sicht der Anwohner: Im Sommer, also zur besten Zeit für Arbeiten am Straßenbau, habe die Firma sechs Wochen Betriebsferien gehabt.
Das Wetter soll schuld sein
Jens Welsch, Stadtamtmann und Pressesprecher im Blieskasteler Rathaus, kann den Groll der Anwohner zwar verstehen, aber aus der Sicht der Verwaltung laufe alles korrekt ab. "Natürlich ist eine Baustelle immer unangenehm, aber alle Beteiligten sind bemüht, die Baustelle so schnell wie möglich abzuschließen." Welsch weist weiterhin darauf hin, dass die Verzögerungen der schlechten Witterung geschuldet waren. Lukas Paltz, Chef der Grünen-Stadtratsfraktion, ist öfters in der Woche auf der Baustelle, weil auch sein Eltern dort wohnen. "Das ist schon ein Ärgernis", stellt auch er unumwunden fest. Und weil diese Baumaßnahme so unbefriedigend ist, will er zusammen mit Koalitionspartner CDU diese Baumaßnahmen in den zuständigen Bauausschuss bringen. Denn auch mit dem Verlauf der Baustelle "In der Mühldell" in Lautzkirchen waren die Kommunalpolitiker nicht zufrieden. In einer Presseerklärung stellen die Fraktionsvorsitzenden der beiden Koalitionsfraktionen CDU und Grüne, Holger Schmitt und Lukas Paltz, fest: "Der Verlauf der beiden Maßnahmen war unbefriedigend. Wir haben Fragen zur Bauzeitüberschreitung sowie zum aktuellen Baustellenmanagement", so die Fraktionschefs auf Anfrage unserer Zeitung. Man wolle klären, "welche Rollen dabei die ausführenden Firmen, die beteiligten Ingenieurbüros und die Stadtverwaltung in den betreffenden Projekten spielen", heißt es weiter.
Nach Meinung der beiden Politiker sollen verbindliche Maßnahmen für künftige Ausschreibungen festgelegt werden, die straffere Bauzeitenpläne und deren Einhaltung sicherstellen. Bei der aktuellen Baumaßnahme Schlossbergstraße/Alte Chaussee seien zudem konkrete Maßnahmen für die Wintermonate zu vereinbaren. Wie aus der Pressemitteilung zu entnehmen ist, waren sowohl die beiden Fraktionsvorsitzenden wie auch Blieskastels Ortsvorsteher Jürgen Trautmann mehrfach wegen der Baumaßnahmen nach wiederholten Beschwerden von Bürgern und Anwohnern bei der Stadtverwaltung vorstellig geworden. Zwar seien Baumaßnahmen immer mit Einschränkungen und Unannehmlichkeiten verbunden, aber die müssten so gering wie möglich gehalten werden.
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, ist aufgrund von Straßenbauarbeiten die Schlossbergstraße zwischen Hausnummer 20 und 30 voraussichtlich ab dem heutigen Mittwoch, 16. November, 8 Uhr, bis einschließlich Freitag, 18. November, voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Tiergartenstraße, heißt es aus dem Rathaus abschließend.
