Frieden fördern durch aktive Erinnerungskultur

Blieskastel · Doris Deutsch und Werner Hillen führten in die Ausstellung „VDK Spurensuche“ am Von-der-Leyen-Gymnasium ein.

 Schülerinnen des Blieskasteler Von-der-Leyen-Gymnasiums mit dem VdK-Landesvorsitzenden Werner Hillen (2. von links) und Doris Deutsch (3. von links) und Lehrern des Von-der-Leyen-Gymnasiums: Barbara Buhr, Volker Mohr und Petra Maton (von rechts). Foto: Susanne Gastauer

Schülerinnen des Blieskasteler Von-der-Leyen-Gymnasiums mit dem VdK-Landesvorsitzenden Werner Hillen (2. von links) und Doris Deutsch (3. von links) und Lehrern des Von-der-Leyen-Gymnasiums: Barbara Buhr, Volker Mohr und Petra Maton (von rechts). Foto: Susanne Gastauer

Foto: Susanne Gastauer

Frieden fördern durch aktive Erinnerungskultur - dieses Ziel verfolgt der Landesverband Saar des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit seiner Ausstellung "VDK Spurensuche", die derzeit in der Aula des Von-der-Leyen-Gymnasiums Blieskastel zu sehen ist. Zur Ausstellungseröffnung begrüßte Schulleiter Christoph Kohl den Projektleiter und Landesvorsitzenden des VDK Saar, Werner Hillen, der angereist war, um die rund 80 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 anhand der ungefähr 30 Plakate in die Thematik einzuführen. Ein großer Teil der Schüler war für das Thema Krieg bereits sensibilisiert, da sie im vergangenen November zusammen mit Werner Hillen und Schülern der französischen Partnerschule, der "Institution Sainte Chrétienne" aus Sarreguemines, anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht bei Verdun die dortigen Gräberfelder besucht hatten. Der VDK, der sich die Pflege der Gräber deutscher Soldaten im Ausland zur Aufgabe gemacht hat, betreue mittlerweile in 45 Ländern an 832 Stätten rund 2,7 Millionen Gräber, informierte Werner Hillen die Schüler. Jährlich finde man immer noch die Überreste von zirca 30 000 Soldaten vor allem in den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Ungefähr ein Drittel davon könnte identifiziert werden. Die Pflege und Erhaltung der Soldatengräber sei eine Mahnung an die nachfolgenden Generationen, um ihnen die Grausamkeit und Sinnlosigkeit von Kriegen vor Augen zu führen. Die Ausstellung, die vor allem Einzelschicksale von Kriegstoten und ihrer Familien dokumentiere, sei durch intensive Recherchearbeiten einer Schülerprojektgruppe der Edith-Stein-Schule in Friedrichstal entwickelt worden. Großes Interesse fanden bei den Schülern die Ausführungen von Doris Deutsch, der Witwe des ehemaligen KZ-Häftlings und Holocaust-Überlebenden Alex Deutsch. Die knapp achtzigjährige Zeitzeugin besitzt in den 63 erhaltenen Feldpostbriefen ihres gegen Ende des Krieges an der Scheldemündung gefallenen Vaters Ernst Paul Kurz einzigartige Quellen, die Auskunft geben über das Denken und die Lebensumstände der Soldaten und ihrer Angehörigen.

Volker Mohr, Geschichtslehrer am Von-der-Leyen-Gymnasium, bedankte sich im Namen der Schüler bei Doris Deutsch und Werner Hillen für ihre mit vielen Details angereicherten Ausführungen. Ihm selbst und sicherlich auch den Schülern sei dadurch bewusst geworden, dass die derzeitige Friedenszeit keine Selbstverständlichkeit sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort