Qualität und Zuverlässigkeit

Altheim · In der Hochzeit der 1980er und 90er Jahre beschäftigte das Baugeschäft von Günther Schwarz bis zu 48 Maurer und Betonbauer – heute reagiert man auf die Anforderungen der Zukunft. Mit Verlässlichkeit.

 Bauunternehmer Günther Schwarz aus Altheim mit seinem Diamantenen Meisterbrief im Garten.

Bauunternehmer Günther Schwarz aus Altheim mit seinem Diamantenen Meisterbrief im Garten.

Foto: Wolfgang Degott

Im Blieskasteler Stadtteil Altheim wohnt Günther Schwarz, der am heutigen Dienstag seinen 85. Geburtstag feiert und seit 60 Jahren ein Bauunternehmen führt, täglich noch auf der Baustelle anzutreffen ist. "Wenn was gebraucht wird, besorge ich es", meint der agile Vollblutunternehmer. Kürzlich wurde ihm in Saarbrücken vom Handwerkskammer-Präsidenten Bernd Wegener neben zehn weiteren Saarländern, jedoch als einziger aus dem Bauhauptgewerbe, der Diamantene Meisterbrief überreicht (wir berichteten). Darauf ist er stolz. Ein Blick zurück: Als 17-Jähriger schnupperte er erste Baustellenluft, begann seine Maurerlehre in der Saarbrücker Firma Rauwald, die auch große Teile der Walsheim Brauerei erbaut hatte. 1952 legte er mit 41 weiteren Lehrlingen auf der Lehrbaustelle in Saarbrücken-Scheidt mit der Höchstpunktzahl die Gesellenprüfung ab. Erfolgreich schloss er die zweijährige technische Abendschule Saarbrücken ab, bevor er zur Meisterschule in Kaiserslautern wechselte. 1956 legte er die Techniker-, Bauleiter- und Meisterprüfung ab. Den Meisterbrief erhielt er am 31. Juli. Voller Tatendrang und bepackt mit theoretischem und praktischem Wissen gründete er am 15. Oktober 1956 seine Firma, das Baugeschäft Günther Schwarz. Der erste Großauftrag lag nur einen Steinwurf vom Firmensitz entfernt. "Walter Rech erteilte mir den Auftrag zum Neubau seines Wohnhauses mit Metzgerei", erinnert sich der Meister-Jubilar mit dem Hinweis, dass das Gebäude heute noch in der Mittelbacher Straße zu sehen ist. Der junge Unternehmer profitierte in der Gründungsphase von der Bekanntheit seines Großvaters Adam Ast, der als Maurermeister weithin bekannt war und auch ihm zur wichtigen Stütze wurde. Aus der Belegschaft von fünf Maurern bei Firmengründung , ausgestattet mit einem kleinen Kaiser-Betonmischer und einem gebrauchten Peugeot-Kombi als fahrbarem Untersatz, wurde schnell ein expandierender Betrieb. Qualität und Zuverlässigkeit standen für das Familienunternehmen, in dem seine mittlerweile verstorbene Frau Elisabeth die Lohn-Buchhaltung führte.

Sie war darüber hinaus die gute Seele des Betriebes und "Baumeisterin der Familie", zu der zwei Töchter und drei Söhne gehören. Bis zu 48 Maurer und Betonbauer beschäftigte die Bauunternehmung Schwarz in der Bauhochphase der 1980er und 90er Jahre. Damit konnten auch größere Aufträge termingerecht abgearbeitet werden. Viele blieben dem Unternehmen treu, dokumentierten, dass das Betriebsklima stimmte, alle an einem Strang zogen. An einige Objekte aus dieser Zeit erinnert sich Schwarz sehr gern. Dazu gehört beispielsweise das moderne Wohnhaus des Saarbrücker Industriefotografen Gerhard Heisler oder das Mehrfamilienhaus des Architekten und ehemaligen Landeskonservators Johann Peter Lüth in der Landeshauptstadt. Größtes Projekt mit einer Auftragssumme von rund 2,3 Millionen Euro war die Restaurierung der Klosteranlage Hornbach, wo jetzt auch die Jubiläumsfeier der Firma stattfindet. Der notwendige Strukturwandel in den 2000er Jahren erforderte auch für die Firma Schwarz ein Umdenken.

Mit neuen Auftraggebern aus den Bereichen Energie und Abwassertechnik wurden neue Geschäftsfelder erschlossen und die Firma vom reinen Hochbaubetrieb in eine Dienstleistungsfirma umgebaut. Derzeit sind die Stadtwerke Bliestal, die Gemeinde Gersheim und die Pfalzwerke Ludwigshafen zukunftsweisende Partner und gewährleisten eine Sicherung der bestehenden neun Arbeitsplätze.

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