Blick von oben auf die Malzochsen

Niederbexbach · Die Straußjugend zog mit dem Kerwestrauß auf einem Leiterwagen durchs Dorf: Die Kirmes in Niederbexbach bildete den Abschluss des Bexbacher Kerwe-Reigens. Martinskerb heißt sie und lockte wieder Besucher aus der Region an.

 Kerwepfarrer Steffen Sonntag hielt von hoch oben auf der Leiter am Sonntag vor ihrem „Heim-Lokal“, der Gaststätte „Zur Eiche“ in Niederbexbach, die „Kerwered“. Foto: Jörg Jacobi

Kerwepfarrer Steffen Sonntag hielt von hoch oben auf der Leiter am Sonntag vor ihrem „Heim-Lokal“, der Gaststätte „Zur Eiche“ in Niederbexbach, die „Kerwered“. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

"Wemm is die Kerb"?, fragten angefeuchtete Kehlen in den Straße von Niederbexbach . Ein lautes "Unser" wurde von der Bevölkerung des Ortes zurück geantwortet. Am Sonntagnachmittag zogen dreißig Straußbuwe und Straußmääde durch die Straßen des Bexbacher Stadtteils, und machten mächtig und kräftig was los. Die Martinskerb, die letzte Kerb des Jahres im Saarpfalz- Kreis, wurde traditionell und zünftig gefeiert.

Auf dem Dorfplatz waren Stände mit Trinken, Essen und Unterhaltung aufgebaut. Mit einem Leiterwagen wurde der große Kerwestrauß, geschmückt mit bunten Bändern, von der Straußjugend durch den Ort gefahren. Begleitet wurde der Umzug von den Limbacher Dorfmusiken "Hacke".

Stimmungsvolle Lieder wie "Heut ist so ein schöner Tag", machten Laune auf die anstehende Kerweredd am Gasthaus "Zur Eiche". Über 200 Zuschauer und Zuhörer säumten dort die Straße, um das Anbringen des Kerwestraußes zu beobachten und der anschließenden Kerweredd zu lauschen. Der liebevoll dekorierte Kerwestrauß wurde mit vereinter Kraft in die Höhe gehievt und an der Wand der Wirtschaft befestigt. Danach stieg an diesem fröstelnden Sonntag Steffen Sonntag auf die Leiter und hielt die Kerweredd. Bei Temperaturen um die drei Grad Celsius wurde sicherheitshalber mal nachgeschaut, ob die Sprossen der Leiter nicht vereist waren. Steffen, hörte man von den Straußbuwe sagen: "Du bischt doch de heißeste Bub vom Dorf, do kannschte ruhisch droff gehen, mir halle dich a fescht".

Mit seinem Kerweredd-Buch unter einem Arm und mit einer Flasche Blubberwasser unter dem anderen Arm stieg Steffen zum "Höhepunkt von Niederbexbach " empor. "Ihr müsstet jetzt mal sehen was ich von hier oben sehe, ganz Nirrerbetschbach un alles voller Malzochse, ein grandioser Blick, so die Worte von Sonntag." In seiner Kerweredd wurden die Malzochsen, wie sich die Niederbexbacher traditionell selbst nennen, kräftig auf "die Schipp" genommen. Anekdoten aus der alten und neuen Zeit wurden da aufgegriffen, und mit Humor und Witz den vielen Zuhörern vorgetragen. Selbst ein kleiner Graupelschauer konnte die Stimmung nicht vereisen. Die Musiker spielten dazu passend das Lied "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" Rainer Kipf, seit Jahrzehnten schon eingebürgerter "Malzochs", sagte: "Im Sommer kann jeder feiern, wir hier in Niederbexbach feiern das ganze Jahr über". Christoph Küster, ein Niederbexbacher Urgestein, meinte: "So und nun kann die Kerb so richtig losgehen". Bereits am Samstag war schon Kirmesprogramm in der Bliestalhalle. Musik aus den letzten vierzig Jahre wurde zum Tanzen gespielt. Am Montag war Frühschoppen.

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