Blätsch-Tanzquartett bietet Akrobatik pur
Bexbach · Die Bexbacher Narren überzeugten bei der Prunksitzung verbal und tänzerisch. Die Akteure ernteten Di-La-Hei-Rufe und Raketen zuhauf.
Die Halle voll, die Akteure bestens aufgelegt, das Programm abwechslungsreich und spannend: Wer am Samstag den Weg in die Höcherberghalle gefunden hatte, der wurde von der Karnevalsgesellschaft "Die Blätsch" mit einer sehens- und hörenswerten Prunk- und Galasitzung belohnt - da war jedes "Di-La-Hei" und jede Rakete aus der Narrhalla wohlverdient. Tatsächlich reihte sich Höhepunkt an Höhepunkt, vor allem, und das ist bei der Blätsch ein wohl gepflegtes Gut, die Tänze von Solisten und Garden befeuerten ein ums andere Mal die Begeisterung der Gäste.
Den Auftakt machte hier im Reigen das Solisten-Medley, formiert aus dem Tanzpaar Lena Leibrock und Nico Burbes sowie die Tanzmariechen Nadja Langguth, Jaqueline Sprunck, Franziska Prech, Weda Kohl und Annabell Rossin - unterstützt von "Primaballerina" Christian Prech. Das war ein sehenswerter Auftakt in Sachen Tanz, auf diesem Niveau sollte es den ganzen Abend lang weitergehen. Dabei hatte das Prinzenpaar Prinz Daniel I. vom schnelle Pass und Prinzessin Christine III. ein waches Auge auf seinen Hofstaat, wohin die Reise an diesem Abend und in den kommenden tollen Tagen gehen soll, das machten die beiden in ihrer Begrüßungsrede schnell klar: Erst die Macht im Rathaus übernehmen und dann ordentlich feiern. Für Letzteres war der Samstagabend in der Höcherberghalle weitaus mehr als ein gelungenes Aufwärmen.
Dafür sorgten nicht nur die Bühnenakteure, sondern auch die Moderationen zwischen den Programmpunkten. Das Wort führte Ehrensitzungspräsident Jürgen Wagner, an seiner Seite sorgten auch Dennis Beinhorn und Blätsch-Vizepräsident Ulrich Burbes für den verbalen Kitt der Sitzung. Und vor allem Wagner entwickelte sich zum heimlichen Bühnenstar: Mal interviewte er gekonnt Bühnenakteure wie das Tanzmariechen Franziska Prech, mal überbrückte er nicht minder elegant die eine oder andere etwas längere Bühnen-Umbau-Pause mit einem Gag.
Doch auch hinter der Bühne präsentierte sich die Sitzung perfekt geplant und durchorganisiert, dort sorgte unter anderem Ehrengeschäftsführer Jürgen Hoppstädter mit wachem Auge dafür, dass alles so lief, wie es laufen sollte. Dabei war in diesem Jahr für die Bexbacher Karnevalsgesellschaft nicht alles so wie in den Vorjahren, hat doch Blätsch-Präsident Klaus-Ludwig Fess seit kurzem das Amt des Präsidenten des Bundes Deutscher Karneval inne - und ist damit nicht mehr nur für das Wohl und Wehe seiner Bexbacher Narren verantwortlich, sondern auch noch für das von 2,6 Millionen Menschen, die bundesweit in mehr als 5200 Mitgliedvereinen organisiert sind. Damit quasi "präsidentenlos" - Fess ist in diesen Tagen aufgrund seiner Verantwortung und der damit verbundenen Reisetätigkeit kaum für Bexbach zu haben -, zeigte die Blätsch am Samstag, dass es auch ohne präsidiale Präsenz bestens geht. Dazu trugen an diesem Abend in der Höcherberghalle alle bei, vom Bühnendienst über die Aktiven bis zum Catering.
Nochmal zum Thema Tanz: Bei den zahlreichen Vorführungen spannten die Akteure den Bogen vom verspielten und liebevoll gestalteten Schautanz bis hin zu Bühnen-Programmen, die schon rein durch ihren sportlichen Charakter begeisterten. So beim Tanzquartett Ramona Weichsel, Céline End, Dennis Beinhorn und Philipp Weis. Früher firmierten Weichsel und End als Unisex-Tanzpaar der Blätsch und wussten auch da schon mit beeindruckenden Hebefiguren und Würfen zu begeistern. Nun, ergänzt von Beinhorn und Weis, lieferten alle vier einen akrobatischen Leckerbissen.
Nicht minder sehenswert: Der Auftritt des Tanzpaars Lena Leibrock und Nico Burbes. Aber auch die Marsch- und Schautänze der Garden sorgten für anhaltende Begeisterung im Saal.
Am Ende der Sitzung zeigten die Narrhalla und die Blätsch dann gemeinsam, dass man auch auf ganz andere Art und Weise Freude bereiten kann. Spontan wurde für eine Spendenaktion von Blätsch-Mitglied Peter Rühmkorff - er engagiert sich persönlich als Pate für ein neurologisch schwer erkranktes Mädchen aus der Ukraine - im Saal Geld gesammelt.
