Rathausstraße verändert ihr Gesicht
Bexbach · Das Bexbacher Stadtumbau-Projekt „Aktive Stadt“ geht in die nächste Runde: Im Juni sollen die Bagger in der Rathausstraße rollen.
Die Bexbacher haben ja mittlerweile reichlich Übung in Sachen Großbaustellen. Und die nächste Herausforderung steht im Sommer an. Denn mit seinem mehrheitlichen Votum (bei einer Enthaltung) hat der Bexbacher Stadtrat am Donnerstag im Oberbexbacher Volkshaus den Weg frei gemacht für die nächste Stufe im Programm Aktive Stadt: die Neugestaltung der Rathausstraße. Das dritte von vier Kapiteln im Zuge des Modernisierungsprogrammes "Aktive Stadt".
Vor der Ratssitzung stellten Gerhard Kohns vom Ingenieurbüro Kohns Plan, selbst seit 40 Jahren Bexbacher Bürger, und Jens Stahnke, Architekt und Stadtplaner von Flos und K, vor gut 30 interessierten Bürgern die Pläne vor.
Demnach wird die Rathausstraße ab Sommer - "Baubeginn ist geplant für Juni", informierte Bürgermeister Thomas Leis, wohl nach dem Cityfest - auf einer Länge von 440 Metern ausgebaut. Beginn ist am Rathaus, dann rückt das Baufeld nach und nach vor in Richtung Eisdiele bis zum Hotel Krone. "Auch nach der Umgestaltung wird die Rathausstraße Einbahnstraße bleiben, wie bisher also in Richtung Rathaus zu befahren sein", erklärte Kohns. In der Ausgestaltung orientiere man sich am Vorbild der Bahnhofstraße, ergänzte Jens Stahnke: Der Gehweg wird mit hellgrauen Steinen gepflastert, die Parkflächen anthra-zitgrau abgesetzt. Gehweg und Fahrbahn werden höhengleich ausgebaut - barrierefrei und fußgängerfreundlich. Bäume, moderne Sitzbänke, Abfalleimer, Fahrradbügel und LED-Beleuchtung komplettieren die "Stadtmöblierung". Die Bushaltestelle wird verlegt vor die Eisdiele. Umgesetzt wird auch eine Anregung aus dem Ortsrat, betonte Kohns: Der bislang sehr schmale Gehweg vor der Fahrschule soll auf zwei Meter verbreitert werden. Gleichzeitig erneuern die Stadtwerke Gas- und Wasserleitungen sowie Hausanschlüsse, wo nötig.
"Wir haben den großen Vorteil, dass wir jetzt wissen, was auf uns zukommt", verwies Thomas Leis auf die Erfahrungen aus den vorherigen Maßnahmen. Denn Anliegern und Gewerbetreibenden der Rathausstraße wird die Baumaßnahme, ähnlich wie in der Bahnhofstraße, einiges abverlangen. Das weiß auch Leis: "Wir bemühen uns, dass die Betroffenen nicht zu lange leiden müssen." Er zeigte sich jedoch überzeugt, dass es sich lohne, das Mammutprojekt gemeinsam zu stemmen.
In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um konkrete Auswirkungen für die Anwohner, sprich: Wo parken wir die Autos? Wie kommen wir an unsere Häuser? Wie wird der Müll abgeholt? Wie verläuft die Umleitung? Denn, wie Kohns sagte: "Das Beste für den Bau ist eine Vollsperrung", umso zügiger gehe es voran. In der ersten Bauphase, die 18 Wochen dauert, wird die Rathausstraße voll gesperrt, zunächst vom Rathaus bis Höhe Chinarestaurant. Die Anwohner können dann nur noch zu Fuß zu ihren Häusern gelangen. Selbstverständlich werde eine Umleitung eingerichtet, erklärte Kohns, "wir wollen während der gesamten Bauzeit möglichst lange den Weg in die grüne Lunge frei lassen, damit dort geparkt werden kann".
Weitere Anregungen aus der Debatte: Tempo-30-Zone ("Wir versuchen für Bahnhof- und Rathausstraße Tempo 30 hinzukriegen", so Leis), Vorrichtungen für Weihnachtsbeleuchtung, Lkw-Verkehr raus aus der Innenstadt. Zu Letzterem erklärte Leis, man habe bereits vor einigen Wochen erneut einen Antrag bei der Kreisverwaltung gestellt, "zum x-ten Mal. Wir hoffen, diesmal Gehör zu finden", so Leis.
Infos: Zentrumsmanagement, Dorothée Pirrung, Rathausstraße 39, Bexbach, geöffnet Mittwoch, von 9 bis 14 Uhr, Tel. (01 51) 15 19 71 60.
Zum Thema:
Stadtumbau in vier Abschnitten: 1. Güterstraße, 2. Bahnhofstraße, 3. Rathausstraße, 4. Aloys-Nesseler-Platz. Zahlen zur Rathausstraße: 440 Meter Straßenausbau 2 Millionen Euro Baukosten 66 Prozent Förderung 18 Monate Bauzeit 3 Bauabschnitte: 1. Rathaus bis Johannes-Bossung-Straße, 2. Johannes-Bossung-Straße bis Niederbexbacher Straße, 3. Kleinottweilerstraße bis Hotel Krone.
