Dem Wahn auf der Spur

Bexbach · Bexbach findet zu einer kleinen Kunststadt zurück. Grund hierfür ist eine Ausstellung im neuen „Temporären Schauraum“ in der Rathausstraße 16a. Dort sind noch bis Sonntag, 20. Dezember, neue Werke aus Deutschland und Österreich zu sehen.

 Die beiden befreundeten deutsch-österreichischen Künstler Gerhard Fassel (links) und Peter Köcher stellen derzeit ihre Werke aus. Foto: Bernhard Reichhart

Die beiden befreundeten deutsch-österreichischen Künstler Gerhard Fassel (links) und Peter Köcher stellen derzeit ihre Werke aus. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Unter dem Titel "wann - wahn - wahnsinn" ist derzeit im "Temporären Schauraum" in der Rathausstraße 16a in Bexbach eine interessante Ausstellung zu sehen. Gezeigt werden neuere Werke der beiden deutsch-österreichischen Künstlerfreunde Peter Köcher und Gerhard Fassel.

Man habe diese Ausstellung "quasi aus dem Boden gestampft", erklärte Köcher, der zahlreiche Objekte von Fassel selbst von Wien nach Bexbach gebracht hatte. Im Rahmen der Vernissage mit vielen interessierten Kunstfreunden dieser Tage dankte Köcher vor allem Petra Lauer-Wurtz, die den leer stehenden Raum für die Dauer der Gemeinschaftsausstellung kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

"Vielleicht findet sich noch der ein oder andere Sponsor, um weitere Ausstellungen hier stattfinden zu lassen", meinte Köcher.

Er sei "froh und stolz, dass wir wieder zu einer kleinen Kunst-Stadt zurückfinden", meinte Bürgermeister Thomas Leis mit Blick sowohl auf die aktuelle Ausstellung als auch auf die von Kunsthistoriker Jürgen Ecker organisierte Ausstellung mit französischen Künstlern im Blumengarten sowie in einigen Geschäftsräumen: "Was Kunst betrifft, haben wir ein Vakuum gehabt", stellte Leis fest und begrüßte das Engagement von Peter Köcher und Vermieterin Petra Lauer-Wurtz, den leer stehenden Raum - wenn auch nur für eine begrenzte Zeit - mit Leben zu erfüllen.

Heidemarie Brandl, Lebensgefährtin des Künstlers Fassel, übernahm bei der Vernissage die Aufgabe, in die Arbeit der beiden befreundeten Künstler einzuführen. Während alle Stadtbenutzer das Wann, das Ende des Wahnsinns der Stadtbaustelle mit ihren Umleitungen, Abschrankungen, Staub und Lärm noch herbeisehnten, sei die Kunstbaustelle bereit für die abschließende Phase, die Übergabe an die zukünftigen Nutzer, forderte Brandl die Freunde der Kunst dazu auf, aus ihrer ganz persönlichen Sicht und mit so vielen Blickwinkeln wie nur möglich dem Wann oder der dem Wahn und seinem Sinn in den einzelnen Werken und in deren Zusammenspiel nachzuspüren: "Wann gibt es ein für alle sichtbares, erfahrbares, ein gleiches Ergebnis?", fragte Brandl. "Erst dann, wenn Gedanken, Vorstellungen und Bilder aus dem Kopf des Künstlers nicht mehr die externe Schnittstelle Kunstwerk benötigen, um Eingang in den Kopf des Betrachters zu finden". Fassel und Köcher seien in ihrem Schaffensprozess dem Wahn in seiner ursprünglichsten Form auf der Spur.

Die Ausstellung "wann - wahn - wahnsinn" von der Produzentengalerie Köcher im neuen "Temporären Schauraum" in der Rathausstraße 16a in Bexbach dauert noch bis zum 20. Dezember. Geöffnet ist sie mittwochs, freitags und samstags von 14 bis 18 Uhr. Infos unter Telefon (0171) 8 00 81 12.

Die beiden befreundeten deutsch-österreichischen Künstler Gerhard Fassel (links) und Peter Köcher stellen derzeit ihre Werke aus. Foto: Bernhard Reichhart

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