Waldstadion wird zum Zankapfel

Zwischen den beiden großen Fraktionen im Homburger Stadtrat gibt es erstmals seit Jahren einen Diskurs. Streitapfel ist das Waldstadion.



Während der SPD-Sportbeigeordnete Gerhard Wagner nach wie vor einen Verkauf der Sportanlage an die städtische Tochter Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft (HPS) verfolgt, um eine Komplettsanierung zu ermöglichen, lehnt die stärkste Ratsfraktion, die CDU, dies ab. Sie sieht zwar durchaus den Sanierungsbedarf, aber keine Luft mehr bei HPS. In der Tat hat diese sich in jüngster Zeit von einer städtischen Tochter in eine städtische Melkkuh verwandelt. Es gibt kaum ein größeres Projekt, dessen Finanzierung nicht über HPS abgewickelt wird. Kritiker bezeichnen diese Art der Kostenverschiebung schlicht als Haushaltstrick (rechte Tasche, linke Tasche), die anderen als einzige Möglichkeit, überhaupt noch irgendetwas bei knapper Haushaltslage verwirklichen zu können. Die Wahrheit liegt wohl, wie so oft, in der Mitte.

Unstrittig ist, dass die HPS eben neben Parkhaus und Stadtbus mittlerweile weitere Projekte zu stemmen hat, allen voran die Sanierung des Sportzentrums mit mindestens 1,5 Millionen Euro, oder den Musikpark. Beim Kombibad ist sie Gewährsträger, ein zusätzliches Parkhaus ist in Planung. Alles etwas viel auf einmal. Und wenn man eine Kuh zu häufig melkt, kommt halt irgendwann keine Milch mehr. Deshalb ist der CDU-Einwand nicht ganz von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite ist es unstrittig, dass am Waldstadion etwas getan werden muss. Die Laufbahn hat ihre besten Zeiten hinter sich, die Sportanlagen rund um den Hauptplatz sind verbesserungswürdig. Die beiden Parteien stehen vor der Denksportaufgabe, wie ihr Diskurs beizulegen ist.

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