Konkrete Pläne fürs Waldstadion

Homburg · Das Homburger Waldstadion ist bei vielen Dingen nicht auf neuem Stand. Jetzt soll einiges hergerichtet werden. Um den städtischen Haushalt nicht mit einer Sanierung zu belasten, will Sportbeigeordneter Gerhard Wagner die Idee prüfen lassen, ob das Stadion an die Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft verkauft werden kann. Perspektivisch peile der FC Homburg einen Aufstieg in die dritte Bundesliga an, ließ er durchblicken.

 Das Homburger Waldstadion könnte an die Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft verkauft werden. Homburgs Sportbeigeordneter Gerhard Wagner will diese Idee prüfen lassen. Von dann möglichen Einnahmen sollen aber auch andere Vereine profitieren. Foto: Oliver Dietze

Das Homburger Waldstadion könnte an die Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft verkauft werden. Homburgs Sportbeigeordneter Gerhard Wagner will diese Idee prüfen lassen. Von dann möglichen Einnahmen sollen aber auch andere Vereine profitieren. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

"Wir müssen für den gesamten allgemeinen Sport etwas tun. Da ist das Geld richtig angelegt." Dieser Satz des Homburger Sportbeigeordneten Gerhard Wagner dürfte wohl allgemein Zustimmung finden. Doch dahinter steckt eine Idee, die es in sich hat. Wagner schlägt nämlich vor, das Homburger Waldstadion an die Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft (HPS), eine hundertprozentige Tochter der Stadt Homburg, zu verkaufen. Er habe sich, sagt Wagner, die Frage gestellt, wie man das Stadion, in dem viele Dinge nicht mehr auf dem neuesten Stand seien, so schnell wie möglich voranbringen könne, wie man investieren könne, ohne den Haushalt zu belasten.

Die Voraussetzungen seien im Moment gut, da es eine Firma aus Homburg gebe, die sich richtig engagiere und sich hier noch viel vorstellen könne. Bekanntlich hat ja der Hauptsponsor Dr. Theiss Naturwaren erst kürzlich den Vertrag mit dem FCH verlängert. Käme es zu dem Verkauf, könne man vom Nutzer der Anlage Miete kassieren. Die Vereine würden dann wieder über den städtischen Haushalt unterstützt. Im Stadion selbst sieht er neben der immer notwendigen, regelmäßigen Pflege des Hauptplatzes - derzeit sei er gesperrt, werde für den Anfang der Saison hergerichtet - bei den Nebenplätzen Handlungsbedarf. Hier könnte, so Wagner, ein großer Platz mit zwei bis drei Spielfeldern entstehen, auf dem mehrere Mannschaften trainieren könnten. Ebenfalls ein Sorgenkind: die Laufbahn, an der sich der Kunststoff löse. Auch diese müsse dringend erneuert werden. Nicht nur das Stadion soll optisch schöner werden, es geht zudem um sportliche Ziele. Hinter den Arbeiten plus einer günstigen Zusammenarbeit von Stadt, Verein und einem investitionswilligen Sponsor stecke natürlich auch der Plan, dass es der Regionalligist FC Homburg der SV Elversberg nachmacht und perspektivisch in die dritte Fußball-Liga aufsteigt.

Doch Wagner schlägt den Bogen noch weiter - über den FCH und das Waldstadion hinaus. Und hier kommt dann auch wieder Wagners Credo ins Spiel, dass der ganze Sport profitieren soll. "Wenn das Stadion an HPS verkauft wird, dann hat die Stadt im Haushalt einen Erlös", führt er aus. Die Hälfte jenes Geldes könne wieder in die Homburger Amateurvereine gebracht werden - so Wagners Vorhaben. Jeder Fußballverein solle auf diese Art und Weise dort, wo es nur einen Platz gibt, einen Rasen- oder Kunstrasenplatz bekommen. Zusätzlich angelegt werden soll aber kein Platz, machte Wagner klar, es gehe vielmehr um die Verbesserung der bestehenden Plätze, auf denen Spiele ausgetragen werden. Die Vorzeichen seien, wenn es zu dem Stadionverkauf komme, gut, da es neben der finanziellen Unterstützung der Stadt derzeit auch Landesmittel für die Anlage von Rasen- und Kunstrasenplätzen gebe. Das Sportzentrum Erbach muss saniert werden, an dieser Tatsache kann auch nach neuerlicher Prüfung nicht gerüttelt werden. Allerdings wird dies um Dimensionen billiger als noch bis vor kurzem gedacht. Das hat Sportbeigeordneter Gerhard Wagner jetzt mitgeteilt. Bislang sei man davon ausgegangen, dass die Statik nicht stimme, erläuterte Wagner Hintergründe. In einer Sitzung mit allen Vereinen sei dann die Idee aufgekommen, das Sportzentrum mit einer Stahlkonstruktion zu überdachen. Anschließende Recherchen hätten ergeben, dass dies 1,5 Millionen Euro kosten würde (wir berichteten). Vor dem Wissensstand damals sei das eine gute Lösung gewesen, so Wagner. Abgewickelt werden sollte dies über die Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft, verbunden mit dem Verkauf an die Gesellschaft. Nach Bekanntwerden der Pläne hätten sich allerdings Leute, die damals verantwortlich mitgebaut hätten, bei ihm gemeldet und mitgeteilt, dass sie sich nicht vorstellen könnten, dass es diese immensen statischen Probleme an der Halle tatsächlich gebe. Eine neuerliche Prüfung durch Experten habe dann tatsächlich gezeigt: "Die Halle ist so weit in Ordnung, bis auf den Bereich der Sprecherkabine. Hier müssen drei Dachbinder verstärkt werden", führte Wagner aus. Kostenpunkt: 20 000 bis 30 000 Euro. Nun werde weiter geklärt, was zusätzlich unbedingt an der Halle gemacht werden muss. Dies solle dann Zug um Zug vorbereitet werden, damit sie für die nächsten 15 bis 20 Jahre halte.

Auch die energetische Sanierung will Wagner auf das Notwendigste beschränken. Die Heizungstechnik soll so ausgebaut werden, dass Räume einzeln gesteuert werden könnten. Schließlich müsse es in den Sanitärräumen wesentlich wärmer sein als in der Halle selbst. Weiter seien aber keine zusätzlichen energetischen Maßnahmen geplant. Als andere Baustelle blieben dann lediglich ein paar undichte Stellen im Hallendach, die saniert werden müssten, sagte Wagner weiter.

Das übergestülpte Dach sei jedenfalls "Schnee von gestern", betonte Wagner.

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