Ganztagsklassen als erster Schritt

Homburg · Über alle Parteigrenzen hinweg gibt es einen Konsens in der Wahl zwischen einer gebundenen Ganztagsschule als Maximal-Lösung und einer gebundenen Ganztagsklasse als kleinere Alternative. Später soll mit dem Land eine gebundene Ganztagsschule installiert werden.

 Die Verordnung für die Einrichtung von gebundenen Ganztagsschulen ist die Grundlage für alle künftigen Entscheidungen. Sowohl bei der Stadt Homburg als Trägerin der Grundschulen, und beim Saarpfalz-Kreis, der für die weiterführenden Schulen verantwortlich ist. Foto: Thorsten Wolf

Die Verordnung für die Einrichtung von gebundenen Ganztagsschulen ist die Grundlage für alle künftigen Entscheidungen. Sowohl bei der Stadt Homburg als Trägerin der Grundschulen, und beim Saarpfalz-Kreis, der für die weiterführenden Schulen verantwortlich ist. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Braucht Homburg als Schulträger der Grundschulen ein gebundenes, also zum Besuch verpflichtendes, Ganztags-Schulangebot? Darüber hat der Stadtrat kürzlich auf Antrag der Linken beraten. Die hatten den Rat dazu aufgefordert, sich für die Einrichtung eines solchen Angebots in der Stadt auszusprechen.

Am Ende gab es einen von allen Parteien getragenen Konsens in der Wahl zwischen der gebundenen Ganztagsschule als Maximal-Lösung und gebundenen Ganztagsklassen als kleiner Alternative: Man werde sich mittelfristig zum Ziel setzen, zusammen mit dem Land eine gebundene Ganztags-Grundschule einzurichten. Auf dem Weg dahin sollen in einem ersten Schritt zunächst Ganztagsklassen angeboten werden. Letztendlich sei aber die Entscheidung der jeweiligen Schulkonferenz - also der Lehrer und Eltern einer in Frage kommenden Grundschule - maßgeblich. Bürgermeister Klaus Roth machte in diesem Zusammenhang deutlich: "Der Stadtrat kann in diesem Zusammenhang beschließen, was er will." Gebe es keine entsprechende positive Entscheidung aus einer der Homburger Grundschule, "dann ist ein Ja des Stadtrates zur gebundenen Ganztagsschule nur ein schönes Zeichen und nicht mehr."

Steht die Stadt Homburg mit ihrer getroffenen Entscheidung damit noch recht am Anfang des Weges zur gebundenen Ganztagsschule, ist man im Kreis und damit als Träger der Gemeinschaftsschulen und Gymnasien schon weiter. Dort gibt es schon länger gebundene Ganztagsklassen, wie Karin Florsch, Leiterin des Amtes für Schulverwaltung und Sport des Saarpfalz-Kreises, gestern im Gespräch mit unserer Zeitung schilderte. "An der Robert Bosch-Schule in Homburg haben wir derzeit sieben solcher Ganztagsklassen bis hin zur Klassenstufe acht, an der Gemeinschaftsschule in Erbach sind es in diesem Schuljahr vier bis zur Klassenstufe sieben." Dabei steige die Zahl stetig an. Dieser Trend wirft natürlich die Frage auf, wann eine der Schulen in der Trägerschaft des Kreises zu einer vollständigen Ganztagsschule umgewandelt werden könnte. Hier zeigte sich Florsch vorsichtig: "Wenn ich die Tendenzen in unseren Schulen richtig deute, dann will man Ganztagskonzepte eher parallel anbieten. Man will so die Wahlfreiheit für die Eltern an einem Schulstandort offen halten. So interpretiere ich ddie Meinungen an den Schulen." Dieser Entscheidungsfreiraum sei wichtig, "wenn das gebundene Ganztags-Schulangebot Erfolg haben soll."

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