Hier ticken die Uhren anders – nämlich falsch

Bexbach · Nach dem Bahnhofschronometer kann man die Uhr stellen? Besser nicht. Am denkmalgeschützten Bexbacher Bahnhof geht die Uhr nämlich um eine halbe Stunde nach. Darüber ärgert sich Leserreporter Manfred Loos.

 10.15 Uhr zeigt die Uhr am Bexbacher Bahnhof an. Dabei ist es nach üblicher Zeitrechnung schon 10.45 Uhr. In der Stadtverwaltung weiß man nicht, wie man die Uhr richtig einstellt. Foto: Florian Rech

10.15 Uhr zeigt die Uhr am Bexbacher Bahnhof an. Dabei ist es nach üblicher Zeitrechnung schon 10.45 Uhr. In der Stadtverwaltung weiß man nicht, wie man die Uhr richtig einstellt. Foto: Florian Rech

Foto: Florian Rech

. Zu früheren Zeiten, als Uhren noch von Hand aufgezogen wurden, galt eine Uhr als besonders genau: die Bahnhofsuhr. An ihr orientieren sich viele Menschen, wenn es darum ging, ihre Chronometer richtig einzustellen. In Bexbach wäre das in der heutigen Zeit keine gute Idee. Die Uhr am alten Bexbacher Bahnhof geht um eine halbe Stunde nach. Um 10.45 Uhr gestern Morgen zeigte der Zeitmesser 10.15 Uhr an. Für SZ-Leser Manfred Loos aus Bexbach ein echtes Ärgernis: "Für mich ist eine Bahnhofsuhr eine Institution. Da muss man davon ausgehen können, dass sie richtig geht. Normalerweise stellt man die Uhr danach." Auch sei das Problem nicht erst seit gestern bekannt. Die Uhr ticke schon lange falsch. Gerade an einem Bahnhof sei es wichtig, in Verbindung mit An- und Abfahrtszeiten auch die korrekte Uhrzeit zu kennen, sagt Leserreporter Loos.

Schnell zu lösen ist das Zeit-Problem am Bexbacher Bahnhof allerdings nicht. "Wir wissen nicht, wie die Uhr funktioniert", sagt Thomas Schneider, Leiter des Bauamts der Stadt Bexbach, der das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude samt Uhr gehört. Die Uhrenanlage sei noch von der Deutschen Bahn installiert worden und mit deren Technik kenne sich in der Stadtverwaltung niemand aus, erklärt Schneider. In Kürze wolle man das Thema Bahnhof aber neu angehen. Der Stadtrat habe Gelder für die Sanierung des Bahnhofes freigegeben. Dann wolle man sich auch die Uhr noch einmal ansehen, sagt der Bauamtsleiter. Für die Zwischenzeit wäre eine Übergangslösung möglich. "Wir könnten das Zifferblatt überkleben, um zu verdeutlichen, dass die falsche Zeit angezeigt wird", sagt Schneider.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von Manfred Loos aus Bexbach. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter: (06 81) 5 95 98 00, schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter.

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