Zu feurig für den Rauchmelder

Saarbrücken · Schlagersänger Florian Silbereisen hat in der ausverkauften Saarlandhalle „Das große Schlagerfest. Die Party des Jahres“ gefeiert. Am Ende kam die Feuerwehr. Aber es war nur ein Fehlalarm, ausgelöst durch Silbereisens Feuerwerk.

Auf der Leinwand der Saarbrücker Saarlandhalle ist die Skyline einer amerikanischen Großstadt abgebildet. Es erscheinen fünf Tänzer, die eine Breakdance-Choreografie mit Basketbällen zeigen. Inmitten dieses Tumults: Florian Silbereisen. Die Show "Das große Schlagerfest. Die Party des Jahres", die am Donnerstag für eine mit 4000 Zuschauern ausverkaufte Halle sorgte, war auch dieses Mal ein mitreißender Erfolg - und dass, nachdem Silbereisen und Co. sieben Stunden Autobahn-Staus hinter sich hatten. Mit Gästen wie DJ Ötzi, den Florian Silbereisen "als wirklich wunderbaren Freund" bezeichnete, kam während der Show keine Langeweile auf. Bei Titeln wie "A Mann für Amore", "Hey Baby" oder auch "Alle Wege führ'n nach Rom (Cara Mia)" klatschten, tanzten und jubelten die Besucher quer durch alle Generationen mit. Für alle Fälle wurden die Songtexte per Leinwand in der Halle angezeigt, so dass keinerlei Probleme beim Mitsingen auftreten konnten. Unter anderem wurden sogar Klassiker wie "Theater Theater", "Marmor Stein und Eisen bricht" oder auch "Ich war noch niemals in New York" angespielt. "Seine Hits sind unter anderem auch in Japan, China und Österreich zu hören", lobte Silbereisen seinen guten Freund DJ Ötzi, der es in dieser Show sogar einmal wagte, zu dem Titel "Moskau" selbst das Tanzbein zu schwingen. Waschechtes Lederhosen-Feeling kam bei der Darbietung von Voxxclub auf. Zum allerersten Mal gab es bei der Veranstaltung einige Stehplätze direkt an der Bühne. Zudem lüftete Florian Silbereisen in Saarbrücken ein Geheimnis - nein nicht von Helene Fischer, sondern von seinen Kollegen von Voxxclub: Anstatt zu proben, würden sich die Jungs zuweilen öfter mal im Baumarkt treffen, verriet er mit einem Augenzwinkern und gab seinen passenden parodistischen Titel zum Besten. Im Bauhaus, da "muss die Freiheit wohl grenzenlos sein", sang er und leitete ideal über zu dem Reinhard-Mey-Titel "Über den Wolken".

Neben all den wilden Jungs wirkte die junge Schlagersängerin Sarah Jane Scott aus Amerika mit blauem Kleid und vielen Papierschmetterlingen schon fast zu brav, überzeugte aber mit passabler Stimme und mädchenhaftem Charme. Für die tanzbaren Momente der Show legten sich wieder Männer ins Zeug - in diesem Falle die Dancefloor Destruction Crew (DDC), mehrfache Breakdance-Weltmeister, die von Drehungen auf ihren Köpfen bis einarmigem Handstand alle möglichen Verrenkungen auf die Bühne brachten. Für viele Lacher sorgte auch die Flipper-Parodie von KLUBBB3, der Band von Florian Silbereisen, Jan Smitt und Christoff. Die drei präsentierten in der zweiten Hälfte der über dreistündigen Show ihre Lieder. "Der Schlager macht am meisten Spaß, wenn man ihn so wie in Saarbrücken mit Freunden feiert", lobte Silbereisen die Fans. Erst nach vielen Zugaben endete der Abend: "Saarbrücken, ihr seid der Wahnsinn. Ich hoffe, dass wir uns im nächsten Jahr wiedersehen", verabschiedete sich der Entertainer. Am Ausgang der Halle wartete dann die Feuerwehr: Durch die vielen Feuerwerk-Effekte war die Rauchmeldeanlage ausgelöst worden. Laut Feuerwehr aber nur ein blinder Alarm.

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